Schwäbische Zeitung (Tettnang)

ZF-Firmenlauf auf 2. Oktober verlegt

-

FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Bundesregi­erung hat am vergangene­n Mittwoch entschiede­n, dass bis einschließ­lich 31. August in Deutschlan­d keine Großverans­taltungen stattfinde­n dürfen. Dies betrifft auch den ZF-Firmenlauf Friedrichs­hafen, der für Donnerstag, 9. Juli, terminiert war. „Gemeinsam an der Startlinie stehen und sich gegenseiti­g anfeuern ist unter den aktuellen Umständen nicht möglich und nicht sinnvoll“, schreibt der Veranstalt­er in einer Pressemitt­eilung. Aus diesem Grund habe man sich für eine Verschiebu­ng auf Freitag, 2. Oktober, entschiede­n. Ralf Niedermeie­r, Geschäftsf­ührer der ausrichten­den Agentur n-plussport GmbH: „Wir hoffen sehr, dass wir mit der Terminvers­chiebung die Veranstalt­ung im Herbst realisiere­n können, um unseren Teilnehmer­n doch noch ein schönes Erlebnis zu schenken. Dennoch bleibt natürlich eine gewisse Ungewisshe­it, ob in diesem Jahr überhaupt noch Großevents möglich sein werden.“Die bisherigen Anmeldunge­n werden für den neuen Termin am 2. Oktober übernommen. Für Rückfragen können sich Unternehme­n per E-Mail an firmenlauf-fn@nplussport.de an den Veranstalt­er wenden. Auf der Homepage www.firmenlauf-fn.de kann man sich weiterhin online anmelden. Die Teilnahmeg­ebühr pro Läufer beträgt 16 Euro bis zum Anmeldesch­luss am Freitag, 11. September.

FRIEDRICHS­HAFEN (rup) - Adam Wist ist wieder zu Hause. Nach fast fünf Monaten in Vietnam und Laos ist das keine Selbstvers­tändlichke­it: Corona machte seine Reise zum Spießruten­lauf. Nur dank einer Rückholakt­ion der deutschen Regierung sitzt er nicht mehr in Laos fest.

Während sich seine Landsleute zu Hause sorgten, weil ihnen das Klopapier ausgehen könnte, kreisten in ihm andere Fragen: Wo kann ich übernachte­n? Wo bekomme ich überhaupt noch etwas zu essen? Adam Wist war nämlich als Traveler unterwegs – und die wurden plötzlich nicht mehr gern gesehen. Sie wurden verdächtig­t, das Covid 19-Virus ins Land gebracht und verbreitet zu haben. Adam Wist wirkt indes nicht wie jemand, dem das Virus auf die Lunge geschlagen ist. 3500 Kilometer hat er auf seinem Fahrrad zurückgele­gt. „Ich hatte auf der ganzen Strecke nie Atemproble­me“, sagt er. Nach dem Einzelfall wurde aber nicht mehr gefragt. „Die Leute hatten einfach Angst“, sagt er.

Diese Angst registrier­te er, als er nach 28 Tagen in Laos auf dem Landweg wieder in sein Hauptreise­land Vietnam einreisen wollte. Er hatte sein Visum erneuert und stand schließlic­h am 8. März mit gültigen Papieren am Grenzüberg­ang Nam Can. „Fünf Beamte mit Mundschutz kamen auf mich zu und weigerten sich, meinen Pass in die Hand zu nehmen. Mein Papier mit dem Visum wischten sie einfach weg“, erinnert er sich. „Go, go“, sagten die

Grenzer und zeigten mit den Fingern zurück nach Laos. Wegen Corona waren die Einreisebe­stimmungen nach Vietnam am Tag zuvor geändert worden. „Egal, mit welchen Papieren man kam, die Einreise war nicht mehr möglich. Dann merkte ich, dass die Nachrichte­n über Corona immer mehr wurden.“

Auch in Laos wuchs die Angst, und Adam Wist wollte heim, so schnell wie möglich. Mit einem Kleinbus fuhr er nach Luang Prabang im bergigen Norden von Laos, um dort am Flughafen mit einer Maschine über Hanoi nach Bangkok zu kommen. Die Fluggesell­schaft Lao Airline hatte allerdings schon alle Flüge gestrichen. Damit war auch ein Fortkommen über Thailand nicht mehr möglich.

Adam Wist kennt die Provinzhau­ptstadt Luang Prabang von früheren Reisen. Jetzt erkannte er sie kaum wieder. Der große Nachtmarkt mit seinen Garküchen, Fleisch- und Gemüsestän­den schrumpfte zusehends und war nach drei Tagen schließlic­h ganz verboten. „Da herrschte immer viel Leben, es hat regelrecht gebrodelt – und jetzt gab’s gar keins mehr“, sagt Wist. Die Behörden zogen die Schrauben jeden Tag stärker an, um eine Ausbreitun­g des Virus zu verhindern. Die Folgen wären wohl auch schlimmer als in Deutschlan­d. „Die Leute leben da ja in Großfamili­en. Alte, Junge und Kinder, alle unter einem Dach.“

Wist merkte, dass er als unerwünsch­te Person galt. „Du bekommst nichts zu essen, nichts zu

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany