Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hoffnung auf Sommerurlaub im Ausland
Bund verlängert Reisewarnung – Maas denkt aber an Abkommen mit einzelnen Ländern
BERLIN/RAVENSBURG - Erst Ostern, nun auch Pfingsten: Die Bundesregierung hat die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie bis mindestens 14. Juni verlängert. Somit sind bis auf Weiteres keine Urlaubsreisen ins Ausland möglich. Die Hauptferienzeit im Sommer ist aber noch nicht betroffen, die Schulferien beginnen erst ab dem 22. Juni, in Baden-Württemberg und Bayern sogar erst Ende Juli. Außenminister Heiko Maas (SPD) äußerte am Mittwoch nach dem Kabinettsbeschluss die Hoffnung, dass bis dann die Grenzen zumindest zu einigen europäischen Ländern wieder für Touristen geöffnet sein können. Er sei zwar für eine gesamteuropäische Lösung in Sachen Grenzöffnung. Es sei aber denkbar, dass es „aufgrund der unterschiedlichen Verläufe der Pandemiebekämpfung in den einzelnen Staaten zu Differenzierungen“kommen könne.
Thomas Bareiß, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, hat ebenfalls noch Hoffnung, dass Reisen ins Ausland noch in diesem
Jahr möglich sein könnten. Zwar rechne er mit „längerfristigen Einschnitten“, sagte der CDU-Politiker aus Sigmaringen. „Ich hoffe aber, dass wir ab Mitte Juni die Regelungen lockern können und der Sommerurlaub nicht ganz ins Wasser fällt.“Die Nachbarländer, so Bareiß, werde man durchaus einbeziehen in die Überlegungen des Öffnens.
Österreichs Regierung hatte bereits mehrfach erklärt, an bilateralen Abkommen für Reisende interessiert zu sein. Am Mittwoch sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien, er sei zuversichtlich, dass die
Grenze zu Deutschland in absehbarer Zeit für Touristen und Reisende geöffnet wird. Auch Italiens Regierung rief Touristen aus dem In- und Ausland auf, den Urlaub im von der Pandemie schwer getroffenen Land zu verbringen. Damit sich die Bürger im Sommer innerhalb der EU frei bewegen können, seien einheitliche Schutz- und Gesundheitsstandards notwendig, erklärte Kulturminister Dario Franceschini in der Zeitung „Il Messaggero“. Italien arbeite deshalb insbesondere mit Deutschland, woher die meisten Italien-Touristen kommen, eng zusammen.
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