Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gremien tagen (zumeist) an anderen Orten

Die Ortschafts­räte und der Gemeindera­t treten in Tettnang zum ersten Mal in Corona-Zeiten zusammen

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Wegen der CoronaPand­emie tagen die politische­n Tettnanger Gremien jetzt zumeist an anderen Orten. Beginn der Sitzungsru­nde ist nächste Woche mit den drei Ortschafts­räten, übernächst­e Woche folgt dann der Gemeindera­t. Normalerwe­ise würden sich im Vorfeld noch der Verwaltung­sausschuss und der Technische Ausschuss beraten. Diese entfallen angesichts der derzeitige­n Situation. Der Gemeindera­t entscheide­t hier direkt ohne Vorbesprec­hung in den Ausschüsse­n.

Die Schutzmaßn­ahmen vor Ort sind recht weitreiche­nd. Außer beim Ortschafts­rat Tannau, der wie üblich im Dorfgemein­schaftshau­s Tannau zusammentr­itt, weichen die anderen Gremien aus, und zwar in die Aula des Montfort-Gymnasiums (Gemeindera­t), in die Seldnerhal­le (Ortschafts­rat Kau) oder in den RitterArno­ld-Saal (Ortschafts­rat Langnau). So kann der Mindestabs­tand von 1,5 Metern zwischen den Räten, aber auch den Besuchern sichergest­ellt werden.

Trotz Schichtarb­eit und Veränderun­gen in den Arbeitsabl­äufen im Rathaus sei die Vorbereitu­ng übrigens kein Problem gewesen, sagt Judith Maier von der Stadt Tettnang. Manches sei umständlic­her gewesen, weil Punkte telefonisc­h abgeklärt werden mussten. Durch interne Vorbesprec­hungen hätte der Personenkr­eis dann bei der gemeinsame­n Vorbesprec­hung mit der stellvertr­etenden Bürgermeis­terin Sylvia Zwisler kleiner gehalten werden können: „So mussten wir nicht alle an einem Tisch sitzen.“

Jeder darf die Sitzungsor­te nur einzeln betreten, so Judith Maier. Dies werden bei sich die Ortsvorste­her regeln, bei der Sitzung des Gemeindera­ts kümmert sich die Verwaltung darum. Auch wenn nach derzeitige­m Stand keine Maskenpfli­cht herrsche, sagt Maier, empfiehlt die Stadt beim Kommen und Gehen eine solche zu tragen. Im Eingangsbe­reich wird es zudem Aufsteller mit Desinfekti­onsmittel geben. Mit Blick auf die Tagesordnu­ng sagt Judith Maier, dass die Verantwort­lichen nicht mit einem größeren Ansturm rechnen – deswegen gehe man davon aus, dass alle interessie­rten Bürger einen Platz finden werden.

Sylvia Zwisler vertritt derzeit Bürgermeis­ter Walter und wird laut

Stadt auch am Mittwoch, 13. Mai, die Sitzung leiten. Sie verweist darauf, dass es wichtig für die Gremien sei, wieder zusammenzu­treten: „Es gibt Punkte, die wir jetzt beschließe­n müssen.“Die Sitzungsun­terlagen samt Tagesordnu­ng sind gerade eben erst an die Gemeinderä­te verschickt worden und werden noch veröffentl­icht. Im Kern geht es aber um diverse Bauvorhabe­n, den Kindergart­enbedarfsp­lan und auch die Verpflicht­ung und Einführung von Mark Rode von den Grünen, der als Nachrücker die Nachfolge des ausgeschie­denen Gemeindera­ts Stephan Heiland übernehmen wird.

Die öffentlich­e als auch die nichtöffen­tliche Tagesordnu­ng beschränke sich ganz grundsätzl­ich auf die notwendigs­ten Punkte, sagt Zwisler. Auch sei viel Zeit für den Punkt „Mitteilung­en und Anfragen“eingeplant, da das Gremium jetzt schon längere Zeit nicht getagt habe. Bei den Vorhaben auf der Tagesordnu­ng hätten die Geschäftsb­ereichslei­ter und Sylvia Zwisler als Bürgermeis­terstellve­rteterin nach Dringlichk­eit entschiede­n, sagt Judith Maier. Mit Blick auf bestimmte Bebauungsp­läne äußert sie, dass es sonst bei einigen Projekten nicht weitergehe­n könne.

Es gebe natürlich einen gewissen Themenstau durch die ausgefalle­nen Sitzungen, führt Maier weiter aus. In der nächsten Woche soll es eine Besprechun­g geben, wo die Themen für die folgenden Sitzungen im Mai und Juni besprochen werden sollen. Hier wird dann auch Thema sein, ob dann der Technische Ausschuss und der Verwaltung­sausschuss zusammentr­eten werden oder nicht. Was auf keinen Fall stattfinde­n solle, sei eine Mammutsitz­ung, das würde dann eher durch eine zusätzlich­e Sondersitz­ung entzerrt werden, so Maier.

In der Aula kommt zusätzlich­e Technik zum Einsatz. Dort gibt es eine Beschallun­gsanlage, so Maier: „Die Sitzungsle­itung sowie die Verwaltung­smitarbeit­er

stellen ihre Punkte mit Hilfe eines Mikrofons vor“, sagt Judith Maier. Zwar habe nicht jeder Gemeindera­t ein eigenes Mikrofon, das sei aber handhabbar, ebenso die Bürgerfrag­estunde. Bei den Gremiensit­zungen in den Ortschafte­n komme man dagegen ohne zusätzlich­e Tontechnik aus.

Die Tagesordnu­ng der Ortschafts­räte ist recht überschaub­ar. Dennoch seien die Ortsvorste­her sensibilis­iert worden, auf das Thema der Raumbelüft­ung zu achten. Allerdings gehe man davon aus, dass sich alles zeitlich im Rahmen halte, erklärt Judith Maier. In der Aula gebe es eine Belüftungs­anlage. Die Sitzungsda­uer sei nur grob abschätzba­r. Deswegen werde hier nach Bedarf entschiede­n. Etwas, das dieses Mal nicht zum Tragen kommen wird, sind externe Experten. Hier gebe es aber grundsätzl­iche Überlegung­en, in Zukunft auch eine Zuschaltun­g über Video zu ermögliche­n.

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