Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Unbekannte müllen Containerplätze immer wieder zu
Die Stadt räumt jedes Mal erneut auf – Ordnungsamt weist darauf hin, dass die Geldbuße bis zu 2500 Euro beträgt
TETTNANG - Schon seit Wochen sammelt sich immer wieder Müll an einigen Containerstandorten in Tettnang. Augenfälliges Beispiel ist die Fläche an der BayWa in der Kaltenberger Straße. Aktuell ist der Containerstandort wieder sauber, nachdem sich wieder einiges angesammelt hatte. Zwischenzeitlich hatte ein Unbekannter sogar ein Blatt mit der Aufschrift „Hier Mülldeponie für Asoziale“angebracht.
Auch der Stadt stößt das bitter auf. „Viele Haushalte nutzen wohl immer noch die Zeiten von Corona, um ihr Zuhause aufzuräumen, zu entrümpeln und in den eigenen vier Wänden für Ordnung zu sorgen“, äußert Judith Maier von der Stadt Tettnang in einer Stellungnahme. Leider komme es dabei weiterhin vermehrt vor, dass über Nacht die öffentlichen Containerstellplätze regelrecht vermüllt würden.
Das Ganze fällt zeitlich zusammen mit der Umstellung der Entsorgungszentren auf den Terminbetrieb. Wer beispielsweise in Tettnang-Sputenwinkel etwas entsorgen möchte, benötigt einen Termin hierfür. Das läuft seit Mitte April so. Die Reißleine hatte das Landratsamt gezogen, nachdem es an den Entsorgungszentren zu sehr langen Warteschlangen und teils auch chaotischen Szenen gekommen war, weil Privatleute durch die frei werdende Zeit in der Corona-Pandemie plötzlich viel Energie in den Garten oder das Aufräumen von Keller und Dachboden stecken konnten.
Während das Landratsamt für die Leerung der Container zuständig ist, kümmert sich die Stadt um die Säuberung der Standorte. Dort zeigt man sich verwundert über die Entsorgungspraxis mancher: „Die Grenze zwischen der Sauberkeit in der eigenen vier Wänden einerseits und die Verschmutzung der
Umwelt andererseits scheinen dabei fließend zu sein.“
Das Ordnungsamt der Stadt Tettnang weist vor diesem Hintergrund ausdrücklich darauf hin, dass die wilde Müllablagerung „eine Ordnungswidrigkeit nach der städtischen Polizeiverordnung darstellt, die mit einer Geldbuße von bis zu 2500 Euro geahndet werden kann.“Die Behörde werde von ihrem Recht hier auch Gebrauch machen. Ganz allgemein appelliert die Stadt an den gesunden Menschenverstand und die Solidarität: „Wenn die Container auf den Plätzen keinen Müll mehr aufnehmen können, ist es im Sinne des menschlichen Miteinanders und des Umweltschutzgedanken deshalb zu unterlassen, den Müll aus Bequemlichkeit daneben zu postieren.“
So gebe es mit dem Entsorgungszentrum Tettnang-Sputenwinkel in
Bürgermoos einen adäquaten Ersatz für die Müllablieferung. In der Zwischenzeit habe sich der Ansturm und die dadurch langen Wartezeiten in den Entsorgungszentren auch wieder normalisiert. Hier sei es problemfrei möglich, den Müll auch ordnungsgemäß zu entsorgen.
Ein weiteres Phänomen stellt die Stadt übrigens flächendeckend fest: Immer wieder stellen Anwohner die gelben Säcke schon viel zu früh vor dem Abholtag an die Straße. Hier bittet die Behörde darum, diese erst am Abholtag selbst bereitzulegen. Je nach Witterung und tagelanger Lagerung auf öffentlichen Wegen könne es sonst mitunter zu erheblichen Verschmutzungen und Belästigungen führen.
„Viele Haushalte nutzen wohl immer noch die Zeiten von Corona, um ihr Zuhause aufzuräumen“,
äußert die Stadt Tettnang in einer Mitteilung
Die Terminvereinbarung ist unter Telefon 07541 / 204 51 99 (montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr) oder im Internet unter www.abfallwirtschaftsamt.de möglich. Die Kunden erhalten dann eine Terminbestätigung per E-Mail, Fax oder Post, die zum Termin als Einlassdokument mitzubringen ist.