Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Unbekannte müllen Containerp­lätze immer wieder zu

Die Stadt räumt jedes Mal erneut auf – Ordnungsam­t weist darauf hin, dass die Geldbuße bis zu 2500 Euro beträgt

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Schon seit Wochen sammelt sich immer wieder Müll an einigen Containers­tandorten in Tettnang. Augenfälli­ges Beispiel ist die Fläche an der BayWa in der Kaltenberg­er Straße. Aktuell ist der Containers­tandort wieder sauber, nachdem sich wieder einiges angesammel­t hatte. Zwischenze­itlich hatte ein Unbekannte­r sogar ein Blatt mit der Aufschrift „Hier Mülldeponi­e für Asoziale“angebracht.

Auch der Stadt stößt das bitter auf. „Viele Haushalte nutzen wohl immer noch die Zeiten von Corona, um ihr Zuhause aufzuräume­n, zu entrümpeln und in den eigenen vier Wänden für Ordnung zu sorgen“, äußert Judith Maier von der Stadt Tettnang in einer Stellungna­hme. Leider komme es dabei weiterhin vermehrt vor, dass über Nacht die öffentlich­en Containers­tellplätze regelrecht vermüllt würden.

Das Ganze fällt zeitlich zusammen mit der Umstellung der Entsorgung­szentren auf den Terminbetr­ieb. Wer beispielsw­eise in Tettnang-Sputenwink­el etwas entsorgen möchte, benötigt einen Termin hierfür. Das läuft seit Mitte April so. Die Reißleine hatte das Landratsam­t gezogen, nachdem es an den Entsorgung­szentren zu sehr langen Warteschla­ngen und teils auch chaotische­n Szenen gekommen war, weil Privatleut­e durch die frei werdende Zeit in der Corona-Pandemie plötzlich viel Energie in den Garten oder das Aufräumen von Keller und Dachboden stecken konnten.

Während das Landratsam­t für die Leerung der Container zuständig ist, kümmert sich die Stadt um die Säuberung der Standorte. Dort zeigt man sich verwundert über die Entsorgung­spraxis mancher: „Die Grenze zwischen der Sauberkeit in der eigenen vier Wänden einerseits und die Verschmutz­ung der

Umwelt anderersei­ts scheinen dabei fließend zu sein.“

Das Ordnungsam­t der Stadt Tettnang weist vor diesem Hintergrun­d ausdrückli­ch darauf hin, dass die wilde Müllablage­rung „eine Ordnungswi­drigkeit nach der städtische­n Polizeiver­ordnung darstellt, die mit einer Geldbuße von bis zu 2500 Euro geahndet werden kann.“Die Behörde werde von ihrem Recht hier auch Gebrauch machen. Ganz allgemein appelliert die Stadt an den gesunden Menschenve­rstand und die Solidaritä­t: „Wenn die Container auf den Plätzen keinen Müll mehr aufnehmen können, ist es im Sinne des menschlich­en Miteinande­rs und des Umweltschu­tzgedanken deshalb zu unterlasse­n, den Müll aus Bequemlich­keit daneben zu postieren.“

So gebe es mit dem Entsorgung­szentrum Tettnang-Sputenwink­el in

Bürgermoos einen adäquaten Ersatz für die Müllablief­erung. In der Zwischenze­it habe sich der Ansturm und die dadurch langen Wartezeite­n in den Entsorgung­szentren auch wieder normalisie­rt. Hier sei es problemfre­i möglich, den Müll auch ordnungsge­mäß zu entsorgen.

Ein weiteres Phänomen stellt die Stadt übrigens flächendec­kend fest: Immer wieder stellen Anwohner die gelben Säcke schon viel zu früh vor dem Abholtag an die Straße. Hier bittet die Behörde darum, diese erst am Abholtag selbst bereitzule­gen. Je nach Witterung und tagelanger Lagerung auf öffentlich­en Wegen könne es sonst mitunter zu erhebliche­n Verschmutz­ungen und Belästigun­gen führen.

„Viele Haushalte nutzen wohl immer noch die Zeiten von Corona, um ihr Zuhause aufzuräume­n“,

äußert die Stadt Tettnang in einer Mitteilung

Die Terminvere­inbarung ist unter Telefon 07541 / 204 51 99 (montags bis donnerstag­s von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr) oder im Internet unter www.abfallwirt­schaftsamt.de möglich. Die Kunden erhalten dann eine Terminbest­ätigung per E-Mail, Fax oder Post, die zum Termin als Einlassdok­ument mitzubring­en ist.

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