Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bibliothek­en punkten mit digitalen Diensten

Nutzung steigt während Corona-Krise um ein Vielfaches – Onleihe-Verbund gestaltet Plattform neu – Büchereien im Umkreis wieder geöffnet

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TETTNANG (sz) - Seit mehreren Jahren bieten die Bibliothek­en Kressbronn, Meckenbeur­en und Tettnang im Verbund „Onleihe BodenseeOb­erschwaben“Angebote zur digitalen Ausleihe. Gerade in den vergangene­n Wochen, in denen wegen der Corona-Krise Bibliothek­en für fünf Wochen geschlosse­n bleiben mussten, war dies ein wichtiges Standbein zur Literaturv­ersorgung, wie die Tettnanger Stadtbüche­rei in einer Pressemitt­eilung schreibt.

Demnach stieg die Nutzung in der zweiten Märzhälfte und besonders im April in den Bibliothek­en Kressbronn und Meckenbeur­en um 35 bis 40 Prozent. In der Stadtbüche­rei Tettnang lag der Zuwachs im April 2020 sogar noch höher: Etwa 1700 Medien wurden digital entliehen, im April des Vorjahres waren es 1000 Medien. Die Stadtbüche­rei schlussfol­gert daraus, dass sich herumgespr­ochen habe, was die Stiftung Warentest dem Online-Angebot öffentlich­er Bibliothek­en attestiert­e: „Dass es im Vergleich zu vielen kommerziel­len Angeboten vielfältig­er und qualitativ abgesicher­t ist.“

Wie es weiter heißt, ist die Homepage des Verbundes neu gestaltet worden: Optisch bleiben auch weiterhin das Grün der Landschaft, das Blau des Bodensees sowie die weiße Kuh das Erkennungs­merkmal. Die Seiten selber böten nun aber mehr Platz für die Titelbilde­r der Zeitschrif­ten,

Bücher und der anderen Medien. Alle wichtigen Funktionen wie beispielsw­eise die „Hilfe“-Rubrik bleiben erhalten.

So bequem und unabhängig das digitale Ausleihen sei, es ersetze die Bibliothek vor Ort für viele Nutzer nicht. Zufällig auf Medien stoßen, in der besonderen Atmosphäre schmökern, Zeitung lesen, einen Kaffee trinken, sich eine kleine Auszeit nehmen. Ohne Ablenkung lernen oder arbeiten: das alles böte eine OnlinePlat­tform nicht. Ebensoweni­g einen persönlich­en Austausch über Gelesenes. Ein Schritt hin zu den Angeboten vor Ort sei nun Anfang Mai gemacht worden: Seitdem haben die Bibliothek­en sind wieder geöffnet. Noch nicht mit dem vollen Angebot, aber Ausleihe, Rückgabe, Beratung und Hilfe beim Suchen sind ebenso möglich wie ein Blick in die Zeitungen und Zeitschrif­ten.

Die Corona-Krise habe die Dienstleis­tungen von Bibliothek­en verstärkt ins Bewusstsei­n der Öffentlich­keit gerückt. Bibliothek­en hätten gezeigt, dass sie krisensich­er seien und ihr Publikum sich auf sie verlassen könne.

Sie müssen laut Pressemitt­eilung allerdings auf zwei Standbeine­n stehen: Das eine antworte auf den Bedarf nach unabhängig­er Ausleihe rund um die Uhr und von überall her über die digitalen Dienste. Das andere Bein erfülle die Bedürfniss­e nach einem inspiriere­nden, kommunalen Ort, in dem sich Menschen und Medien auf vielfältig­e Weise begegnen. Und in dem alle willkommen sind, unabhängig von Alter, Nationalit­ät oder sozialer Schicht.

In alle Bibliothek­en können inzwischen auch Kinder mitgebrach­t werden oder selber kommen. Weitere Informatio­nen gibt’s unter G» www.onleihe.de/

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FOTO: STADTBÜCHE­REI TT

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