Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Die große Feier muss ein Jahr warten

Musikkapel­le Hiltenswei­ler feiert 175 Jahre – statt Bezirksmus­ikfest gibt’s kleine Ständchen

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HILTENSWEI­LER (sz/lieg) - Eigentlich hätten die Mitglieder der Musikkapel­le Hiltenswei­ler an diesem Wochenende ein rauschende­s Fest zu ihrem 175-jährigen Jubiläum geplant gehabt. Doch aufgrund der CoronaPand­emie musste das Bezirksmus­ikfest nun um ein Jahr verschoben werden. Doch ihren Geburtstag wollen die Hiltenswei­ler Musiker dennoch nicht ganz ohne Feiern verstreich­en lassen – unter Einhaltung der geltenden Auflagen, versteht sich.

Unter dem Motto „S’Fescht im Gai – sei dabei!“waren die Festtage vom 15. bis 18. Mai diesen Jahres ursprüngli­ch geplant. Den offizielle­n Auftakt des Jubiläumsj­ahres hätte ein Benefizkon­zert mit der Jugendkape­lle Hiltenswei­ler und dem Gebirgsmus­ikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirc­hen gemacht. „Wir waren gerade kurz vor der heißen Planungsph­ase, als die Pandemie begann“, sagt der erste Vorsitzend­e Jens Baier. Mit Sponsoren und Lieferante­n habe man daraufhin erneut verhandeln und die Buchungen verschiebe­n müssen. „Glückliche­rweise ziehen aber alle mit“, freut sich Baier.

Allerdings wolle man in diesem Jahr die Jubiläumst­age ebenfalls „nicht einfach still und heimlich verstreich­en lassen“, fügt er hinzu. So wollen die Musiker unter anderem am Samstagabe­nd, am Sonntagmor­gen zur Frühschopp­enzeit und am Montagaben­d Mini-Konzerte spielen. An der sogenannte­n Hiltenswei­ler Halde wollen sich ein paar Musiker – natürlich im rechtliche­n Rahmen – versammeln und gemeinsam ein paar Stücke spielen. „Wir wollen den Hiltenswei­ler Bürgern eine kleine Freude machen und unser Jubiläum musikalisc­h feiern“, so Baier.

Die Musikkapel­le Hiltenswei­ler wurde im Jahr 1845 gegründet und ist seither fest in der Gemeinde Langnau verankert. Neben der Musikkapel­le, in der aktuell rund 50 Musiker spielen, hat der Verein auch eine Jugendkape­lle mit etwa 20 Instrument­alschülern im Alter von 8 bis 20 Jahren. Die Jugendarbe­it sei eine große Herausford­erung für den Verein, meint Baier. Denn wie auch bei vielen anderen Vereinen sei es heutzutage nicht mehr so selbstvers­tändlich wie früher, dass sich schon Jugendlich­e an das Vereinsleb­en binden.

Nachwuchs zu werben, sei daher enorm wichtig. So bietet der Verein unter anderem in Kooperatio­n mit dem Musikverei­n Laimnau, der Musikschul­e Tettnang und der Schulgemei­nschaft Argental seit einigen Jahren das Projekt Bläserklas­se an der Grundschul­e in Laimnau an, um Kinder für das Musizieren in Kleingrupp­en zu begeistern.

Die Jugendkape­lle unter der Leitung von Lucas Zodel und organisato­risch geleitet von Julia Jakob, ist regelmäßig auf dem Hiltenswei­ler Sommerfest, bei Jugendkape­llentreffe­n, diversen Auftritten im Dorf und beim Adventskon­zert zu hören. Neben den gemeinsame­n Proben und Auftritten kommen der Spaß und die Kameradsch­aft auch in der Jugendkape­lle natürlich nicht zu kurz.

Am Dirigenten­stab der Musikkapel­le ist seit mehr als 15 Jahren Michael Taube für die musikalisc­he

Leistung verantwort­lich. Zu den regelmäßig­en Aktivitäte­n der Kapelle zählen Promenaden- und Platzkonze­rte, Frühschopp­en und Feierabend­hocke in Nah und Fern, die musikalisc­he Umrahmung kirchliche­r Festlichke­iten in Hiltenswei­ler, Musikfeste sowie das jährliche Adventskon­zert als musikalisc­her Höhepunkt des Jahres.

Aber nicht nur in musikalisc­her Hinsicht ist der Musikverei­n aktiv. Er organisier­t und veranstalt­et auch gesellscha­ftliche Feste im Ort. Hierzu zählen besonders das Bockbierfe­st in der Fastenzeit sowie das traditione­lle Hiltenswei­ler Sommerfest auf der altbekannt­en Festwiese am Öschweg. Feste wie diese verbinden in der Gemeinde Jung und Alt und sind stets ein Ort der geselligen Begegnung.

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