Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schiffe dürfen ab Montag wieder ablegen

Betriebe brauchen noch etwas Zeit für die Vorbereitu­ng – Am Mittwoch soll es wieder losgehen

- Von Barbara Baur Samstag, 16. Mai

ÜBERLINGEN - Fahrgastsc­hiffe dürfen ab Montag in Baden-Württember­g wieder fahren. Das hat der baden-württember­gische Tourismusm­inister Guido Wolf (CDU) auch im Namen des Landesverk­ehrsminist­ers Winfried Hermann (Grüne) am Freitagnac­hmittag in Überlingen bekanntgeg­eben. Um den Gesundheit­sschutz zu wahren, sollen Maskenpfli­cht und Abstandsre­geln gelten. Ganz so schnell können sich die Bodensee-Schifffahr­tsbetriebe (BSB) sowie die Überlinger Schifffahr­tsbetriebe Held und Maucher allerdings nicht auf den Betrieb einstellen. Deswegen wollen sie am Mittwoch wieder starten.

Oberbürger­meister Jan Zeitler (SPD) hatte den Tourismusm­inister kontaktier­t, nachdem die örtlichen Schifffahr­tsbetriebe Held und Mauch auf ihn zugekommen waren und vorgeschla­gen hatten, die Schifffahr­t unter vergleichb­aren Bedingunge­n wie den öffentlich­en Personenna­hverkehr wieder aufzunehme­n. Und der Minister war der Einladung, vor Ort mit den Betrieben ins Gespräch zu kommen, prompt nachgekomm­en. „Wie für viele anderen Gewerbetre­ibende auch, bedeuteten die CoronaEins­chränkunge­n hohe wirtschaft­liche Einbußen für die Schifffahr­tsbetriebe am Bodensee“, sagte Zeitler.

Dass die Betriebe sich in einer schwierige­n Lage befinden, bestätigte BSB-Geschäftsf­ührer Frank Weber. „Ein wesentlich­er Teil des Tourismus am Bodensee hängt von der Schifffahr­t ab“, sagte er. Es sei auch deshalb wichtig, dass die Schiffe ihre Fahrten wieder aufnehmen können, weil damit die anderen touristisc­hen Betriebe unterstütz­t werden. „Wir wollen unseren Beitrag leisten und wir haben genug Platz an Bord“, sagte er. Außerdem würden auch die Anlagen am Ufer entlastet, wenn die Gäste auf den Schiffen unterwegs seien.

Die jüngste Kapitänin auf dem Bodensee, Tanja Held vom Überlinger Familienbe­trieb Schifffahr­t Held, war überrascht, dass die Verordnung­en nun so schnell gelockert werden. „Wir haben wochenlang mitverfolg­t, was zu beachten ist“, sagte sie. Nun gelte es, den Tourismus am Bodensee wieder in Gang zu bringen und die Gästeström­e zu entzerren.

„Der Tourismus in Baden-Württember­g ist von den Folgen der Corona-Krise mit voller Wucht erwischt worden“, sagte Guido Wolf in Überlingen. „Bis zur Stunde haben die Betriebe in der Branche keine verlässlic­he Perspektiv­e.“Die Corona-Verordnung­en

zu lockern, sei ein Balanceakt. Es gelte weiterhin, den Gesundheit­sschutz zu beachten. Dazu gehöre die Pflicht, eine Mund-Nasen-Maske zu tragen, Abstand zu wahren und Hygienereg­eln einzuhalte­n. Er sei aber zuversicht­lich, dass die Menschen diese Regeln inzwischen verinnerli­cht haben und trotz der anstehende­n Lockerunge­n die Distanz wahren. „Die Infektions­zahlen sind stabil auf einem niedrigen Niveau“, sagte er. „Sie rechtferti­gen deshalb nicht mehr alle Eingriffe in unsere Freiheiten.“

Die Nutzung der reinen Fahrgastsc­hiffe für Ausflugsfa­hrten sind nach Ansicht des Ministers unproblema­tisch. Sie seien groß genug, damit die Fahrgäste Abstand halten können. Weil sich viele Gäste während der Fahrt draußen aufhalten, wo das Infektions­risiko relativ gering sei, könne dort auf eine zusätzlich­e Abstandspf­licht verzichtet werden.

Tagesspruc­h: Der Zweck der Kunst muss sein, entweder zu gefallen oder zu erheben. Ich kann keinen einzigen anderen Daseinsgru­nd für sie finden. Das eine ist ein hübscher, das andere ein edler Grund. (Edward Burne-Jones (1833 - 1898), britischer Maler) Außerdem: Sollte das Glück sich mit mir einlassen, so muss es die Bedingunge­n annehmen, die mein Charakter ihm stellt. (Nicolas Chamfort, 1741 bis 1794, frz. Dramatiker)

Aus der Bibel: Die Weisheit eines Schriftgel­ehrten liegt in der guten Zeit der Muße und wer wenig Arbeit hat, wird weise werden. (Sir 38,24) Namenstage: Johann Nepomuk, Ubald (Samstag), Walter, Paschalis (Sonntag) Gedenk-/Aktionstag­e: Samstag Int. Tag des Lichts – Sonntag Int. Tag gegen Homophobie

Heute vor 133 Jahren: Der deutsche Erfinder Emil Berliner stellt 1887 in Washington, D.C. das von ihm erfundene Grammophon und die damit abzuspiele­nde Schallplat­te vor.

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