Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Eine Wunschlösung für die Handballer der MTG Wangen
WANGEN (sz) - Die sportliche Leitung der Handballabteilung bei der MTG Wangen um den neuen Vorstand Sport Reinhard Geyer ist komplett: Ruth Spieler hat die bislang vakante Position für die Leitung des Frauenbereichs übernommen. Damit ist das sechsköpfige Gremium um Geyer komplett: Timo Feistle (Männer), Evelyn Sachs (Jugend weiblich), Thomas Köhler (Jugend männlich) und Daniel Köhler (Kinderhandball).
Ruth Spieler ist seit frühester Kindheit Mitglied der MTG-Handballer, war lange Spielerin in der ersten Mannschaft und derzeit noch aktiv in der zweiten Mannschaft. Sie war laut Mitteilung „absolute Wunschkandidatin des bislang unvollständigen Gremiums für diese noch vakante Position“. Spieler ließ sich ein bisschen Zeit, um über die Anfrage der MTG nachzudenken. „Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich die Voraussetzungen für diese Position mitbringe und die damit verbundenen Erwartungen erfüllen kann.“Letztlich sei ihr die Zusage aber leichtgefallen. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, gehe diese mit viel Vorfreude und Motivation an, und freue mich auch insbesondere auf die Zusammenarbeit innerhalb des neuen Gremiums. Zusammen können wir viel erreichen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft in allen Bereichen stellen.“
Reinhard Geyer freut sich über die Zusage von Ruth Spieler. „Wir sind nun vollzählig und können uns auf die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen konzentrieren. Über ihre Bereitschaft, mithelfen zu wollen, haben wir uns alle sehr gefreut.“Die MTG Wangen hat zudem auch einen neuen Co-Trainer für das Frauenteam, das den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hat, gefunden. Christoph Hörmann aus Isny steht künftig neben Trainer Zsolt Balogh an der Seitenlinie.
FRIEDRICHSHAFEN - Feste Schuhe trägt er nicht so gern. Flipflops sind ihm lieber – zumindest abseits des Volleyballfeldes. Nehemiah Moté, Mittelblocker bei den Volleyballern des VfB Friedrichshafen, legt großen Wert auf die Freiheit seiner Füße. Dafür nimmt er die schiefen Blicke in Kauf, die er kassiert, wenn er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in Badesandalen durch Friedrichshafen geht. „Die Leute hier hassen es“, sagt er schmunzelnd.
Moté dagegen hasst die Kälte – und Friedrichshafen – nicht. Beim VfB fühlt er sich wohl, seinen Vertrag hat er verlängert. „Er ist ein absoluter Wunschspieler von mir“, sagt VfBTrainer Michael Warm. „Er ist ein angenehmer Typ und sehr fleißig.“Nach vielen Verletzungen hat er in der vergangenen Saison fast durchgespielt. Für Moté waren bei der Entscheidung laut Mitteilung des VfB nicht nur die sportlichen Perspektiven wichtig gewesen, sondern auch die restlichen Rahmenbedingungen. „Meine Familie fühlt sich hier sehr wohl. Wir gehen oft durch die Stadt oder am See entlang und genießen die friedliche Atmosphäre. Sie können es auch kaum erwarten, wieder zurückzukehren.“Aktuell verbringt der australische Nationalspieler die Zeit in seiner Heimat und hofft auf ein Ende der Corona-Pandemie.
Der 26-jährige Profivolleyballer ist in Australien aufgewachsen und saß nach dem Saisonabbruch länger in Friedrichshafen fest. Es waren noch einige Dinge zu klären: Visa, Einreisebeschränkungen, eingeschränkte Flugpläne. „Verrückte Zeiten“, sagt Moté. „Erst mal werde ich mich um meine Familie kümmern und sicherstellen, dass es allen gut geht. Das ist das Wichtigste.“
Die Familie spielt eine große Rolle im Leben von Nehemiah Moté. Spricht man ihn auf sie an, hört der 2,04-Meter-Mann fast nicht mehr auf zu erzählen. Er hat acht Geschwister. Seine Eltern und die jüngsten Geschwister leben in Samoa, einem entlegenen Inselstaat im Pazifik. Das Land mit seinen weißen Stränden und den blauen Lagunen wirkt wie ein Urlaubsparadies. Für Moté ist es mehr. Es ist die Heimat seiner Familie. „Wenn ich nach Samoa gehe, ist das, als würde ich eine Zeitreise machen“, sagt er. „Dort gibt es nur die Familie und die Religion. Dinge wie Internet und soziale Netzwerke gibt es. Aber sie spielen keine Rolle.“
Eigentlich hatten sich seine Eltern für ein anderes Leben entschieden. In den 1980er-Jahren wanderten sie von Samoa nach Australien aus, gründeten dort ihre eigene Familie,