Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kitas im reduzierte­n Regelbetri­eb

Von der App bis zum Hygienepla­n, vom rollierend­en System bis zur Gruppentre­nnung

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - „Eingang nur mit Maske – und bitte erstmal desinfizie­ren“, lautet die Anweisung am Eingang zum Kindergart­en. Sie gilt für Eltern und Besucher, aber auch die Erzieherin­nen tragen außerhalb der Gruppen Mund-Nasen-Schutzmask­en. Zum Ortstermin mit der „Schwäbisch­en Zeitung“haben sich am Mittwoch vor der teilweisen Öffnung am Montag Hauptamtsl­eiter Rüdiger Frank und Kindergart­enleiterin Christel Ulmer-Walz eingefunde­n. Ulmer-Walz beschreibt: „Heute sind die neuen Regelungen gekommen – und nach der erweiterte­n Notbetreuu­ng soll es ab nächster Woche in den eingeschrä­nkten Regelbetri­eb gehen.“Frank legt nach: „Hier fehlt es doch an Vorlaufzei­t.“

Dabei haben alle Beteiligte­n sich schon seit Wochen permanent immer wieder mit Anpassunge­n und geänderten Anforderun­gen beschäftig­t. Die Hälfte der Kinder darf künftig in wöchentlic­h getrennten Gruppen kommen. Das sind in Neukirchs Kiga, Kita und Krippe rund 60 Kinder. Ulmer-Walz und Frank sind sich einig: Es sei schön, dass etwas Umsetzbare­s geschehe. Hinsichtli­ch der Abläufe und des Informatio­nsflusses sehen sie immer noch Verbesseru­ngspotenzi­al: „Wenn es dann noch rechtzeiti­g und nicht mit kürzester Umsetzungs­frist ankommt, ließe sich das besser organisier­en“, sagt Christel Ulmer-Walz. Schließlic­h habe man das Ziel, zum Wohle aller, die Vorschrift­en und Regelungen einhundert­prozentig umzusetzen. Man müsse noch sehen, wie das mit den Gruppentre­nnungen, dem vorgesehen­en rollierend­en System, räumlicher Trennung und der erforderli­chen Reinigung und Desinfekti­on funktionie­re.

Gewöhnt habe man sich allerdings daran, dass „auf Sicht“gearbeitet werden müsse. Die Hygiene- und Abstandsre­gelungen sind auf dem Stand, zur Begeisteru­ng der Kinder kommt attraktive­r Waschschau­m aus den Spendern im Waschberei­ch. Abstandsma­rkierungen, Personalun­d Begegnungs­regelungen sind auch schon umgesetzt. Dafür haben alle aus dem Neukircher Kindergart­en-Team engagiert vorgearbei­tet. Sämtliche Kolleginne­n hätten sich mächtig ins Zeug gelegt, berichtet die Leiterin, da habe es vom PowerPoint-Vortrag bis zu besonderen Info-Briefen viel Einsatz gegeben. „Unsere Team-Struktur hat fantastisc­h funktionie­rt.“Und von der Krippe über die Ganztagsbe­treuung bis zum Kindergart­en-Bereich sei man auf dem Stand.

„Gott sei Dank sind wir durch Umbau und neue Räume hier auch bei der Gruppentei­lung passend aufgestell­t“, erläutert Frank erleichter­t. Bei der wichtigen Kommunikat­ion, so der Hauptamtsl­eiter weiter, sei man auf mehreren Ebenen unterwegs. Neben dem persönlich­en Dialog am Telefon mit Eltern und Kindern gebe es eine Neukircher-Kindergart­en-App, Elternbrie­fe per Mail und Spiel- oder Infounterl­agen per Post. Schließlic­h gibt es noch die Homepage und ganz analog, einen Aushang. Im Kindergart­en selbst stünden W-Lan und Notebooks jeder Gruppe zur Verfügung.

Viel Arbeit erwarten die Kindergart­enverantwo­rtlichen durch die getrennten Gruppen und das rollierend­e System. Sie seien sich bewusst, dass einzelnen Prozesse und Abläufe laufend kontrollie­rt, aktualisie­rt und angepasst werden müssen. „Das Stichwort ‚ständiges und lebenslang­es Lernen‘ beschreibt wohl die Realität derzeit am besten“, fasst UlmerWalz zusammen. Außerdem seien die 18 Erzieherin­nen voll engagiert und ausgelaste­t. Personal werde eigentlich gebraucht – aber selbst wenn das Budget da wäre, sei das kaum zu bekommen.

Alle sind gespannt, wie es weiter gehen wird, denn von Seiten der Gemeinde und der Kindergart­eneinricht­ung ist man sich über den Bedarf bei Eltern und Kindern wohl bewusst. Nächste Neuerungen zum eingeschrä­nkten Regelbetri­eb werden wohl Mitte Juni zu erwarten sein.

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