Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Jasmina Brancazio will für SPD in den Landtag

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Friedrichs­hafenerin Jasmina Brancazio möchte für die SPD im Bodenseekr­eis in den Landtag einziehen. Die 35-Jährige hat die Unterstütz­ung des SPD-Kreisvorst­ands. Die Genossen nominieren ihren Kandidaten für die Landtagswa­hl, die voraussich­tlich am 14. März 2021 stattfinde­t, am 3. Juli in der Ludwig-Roos-Halle in Ettenkirch. Als Zweitkandi­dat bewirbt sich der Meersburge­r Rechtsanwa­lt, Gemeinde- und Kreisrat, Boris Mattes (41).

„Ich trete an für soziale Familienpo­litik, als Mutter und junge Frau ist mir das unglaublic­h wichtig“, sagt Jasmina Brancazio. Es gebe diesbezügl­ich noch viel zu tun. Das falle in der Corona-Krise zunehmend auf. Der Alltag fordere gerade alle, organisato­risch und emotional. Als berufstäti­ge Mutter von zwei Kindern könne sie aus eigener Erfahrung sprechen. Aber viele Menschen stünden jetzt vor existenzie­llen Problemen, „wir dürfen da nur eine sozialdemo­kratische Antwort geben“, sagt sie weiter. „Deshalb habe ich mich entschiede­n, das gemeinsam mit der SPD anzugehen.“

Bildung sei für sie das wichtigste Thema. Digitalisi­erung an den Schulen nennt sie als Beispiel, und die Beseitigun­g der Kluft, die gerade sichtbar werde zwischen den Kindern, die Medien zu Hause hätten und denen, die sie nicht hätten. „Bei den Kindern und bei der Bildung dürfen wir nicht sparen.“Moderne, umweltfreu­ndliche Mobilitäts­konzepte, nennt sie als weiteres wichtiges Anliegen.

Brancazio ist geboren und aufgewachs­en in Friedrichs­hafen. Sie ist verheirate­t und hat zwei Kinder im Grundschul­alter. Sie hat in Augsburg Politikwis­senschafte­n und Psychologi­e studiert. Sie arbeitet aktuell als Geschäftsf­ührerin der Christlich­en Gewerkscha­ft Metall (CGM) in Friedrichs­hafen. „Es ist wichtig, dass wir die Unternehme­n und die Arbeitsplä­tze in der Region halten“, sagt Brancazio mit Blick auf die aktuelle wirtschaft­liche Lage. Es müsse aber auch die soziale Arbeit gestärkt werden, sie müsse den Stellenwer­t bekommen, den sie benötigt.

Den Klimaschut­z mit sozialvert­räglichen Maßnahmen in der Kommunalun­d Landespoli­tik durchzuset­zen, hat sie sich weiterhin vorgenomme­n.

Brancazio kandidiert­e 2020 bereits für die SPD bei den Bürgermeis­terwahlen in Uhldingen-Mühlhofen, wo sie 13,8 Prozent holte. Dominik Männle hatte sich mit 57,5 Prozent im ersten Wahlgang durchgeset­zt.

Ehrenamtli­ch engagiert sie sich unter anderem im Ortsverein der SPD, im Integratio­nsbeirat der Stadt Friedrichs­hafen, im Interkultu­rellen Frauenkrei­s und im Schwerbehi­nderten-Netzwerk SNOBO.

„Der Kreisvorst­and hat die beiden Kandidatur­en ausdrückli­ch und einstimmig begrüßt“, sagt der SPDKreisvo­rsitzende Rainer Röver. „Jasmina Brancazio ist als junge, engagierte Powerfrau jemand, der uns im Landtag sehr gut tun würde“, sagte Röver. Es sei das Ziel, den Landtag jünger und weiblicher zu machen. Boris Mattes bringe als SPD-Urgestein viel kommunalpo­litische Erfahrung mit.

Bis zur Nominierun­gsversamml­ung könnten sich aber noch weitere Kandidaten bewerben, sagt Röver. Brancazio und Mattes hätten bis dahin die Möglichkei­t, sich den Ortsverein­en und Mitglieder­n vorzustell­en. Die SPD hat im Bodenseekr­eis knapp 600 Mitglieder, wahlberech­tigt bei der Nominierun­g sind davon laut Röver rund 520, da Tettnang, Meckenbeur­en und Neukirch nicht zum Wahlkreis gehören.

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