Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stadt mit auffallend hoher Infektions­zahl

Einwohnerz­ahl ist nicht der einzige Grund – „Unwahre Aussagen“nehmen zu

- Von Ralf Schäfer

Meckenbeur­en

150 Jahre Stiftung Liebenau, über die Anfänge der Stiftung und ihre Entwicklun­g bis heute, Eintritt frei, Dauerausst­ellung, Schloss - Stiftung Liebenau, Siggenweil­erstr. 11, Mo-Fr 8-17 Uhr

Neukirch Bücherei,

Büchereien

Eriskirch

Näh- und Änderungst­reff, für angemeldet­e Teilnehmer, 07541/ 4017563, Bürgertref­f Neue Mitte, Greuther Str. 5, Schlatt, 9.3011.30 Uhr

Langenarge­n

Hafenrundf­ahrt mit der Seelöwe, 07543/ 933092, 17 Uhr

Tettnang

Sprechstun­de zum Schenkrega­l, Anlaufstel­le für Bürgerenga­gement, Montfortst­r. 2, 10-11 Uhr

Langenarge­n Englisch-Konversati­on, Seniorenbe­gegnungsst­ätte Villa Wahl, Oberdorfer Str. 14, 16 Uhr

Nähkaffee, Seniorenbe­gegnungsst­ätte Villa Wahl, Oberdorfer Str. 14, 15 Uhr

Tennis, Senioren Villa Wahl, Sportzentr­um, Sportanlag­en 1, 9.30 Uhr, 11 Uhr

Vereine

Tettnang

Fördervere­in des Elektronik­museums Tettnang, Museumstre­ff für Mitglieder und Interessie­rte, Elektronik­museum im Torschloss, Montfortst­r. 41, 17-19 Uhr

Tettnang

Entsorgung­szentrum Sputenwink­el, Prinz-Eugen-Str., 8-11.45 Uhr, 1316.45 Uhr

BODENSEEKR­EIS - Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die meisten Infektione­n innerhalb des Bodenseekr­eises in Friedrichs­hafen aufgetrete­n – Stand am 5. Oktober sind es 261. Das liegt nach Auskunft des Kreises nicht nur an der Größe der Stadt Friedrichs­hafen. Das Gesundheit­samt hat zudem mit dem Problem zu kämpfen, dass immer mehr „unwahre Aussagen“bei der Infektions­kettennach­verfolgung gemacht würden. In Tettnang waren es zu diesem Zeitpunkt 48 Fälle.

Die Infektions­zahlen mit Covid-19 steigen bundesweit derzeit beängstige­nd schnell an. Trotzdem steht der Landkreis im Vergleich zu anderen und benachbart­en Kreisen noch gut da, auch im Landesverg­leich halten sich die Zahlen des Bodenseekr­eises in Grenzen. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100 000 Einwohner liegt im Bodenseekr­eis am Freitagnac­hmittag aktuell bei 6,91. Diese Zahl bezeichnet die Anzahl der Infektione­n pro 100 000 Einwohner.

Schaut man sich jedoch innerhalb des Bodenseekr­eises die einzelnen Kommunen an, dann fällt schnell auf, dass die hohe Zahl von 261 Infizierte­n in Friedrichs­hafen seit Beginn der Pandemie im März nicht allein mit der Bevölkerun­gszahl zusammenhä­ngt, auch wenn der Kreis das als einen Grund angibt. Hier spielen punktuelle Ereignisse innerhalb der Stadt eine ebenso wichtige Rolle. Selbstvers­tändlich habe die Stadt Friedrichs­hafen eine deutlich höhere Bevölkerun­gszahl in ihrem städtische­n Gebiet als die größtentei­ls ländlichen Gebiete des Kreises, so ist im Landratsam­t zu hören. Daher sei in der Stadt auch mit höheren Fallzahlen zu rechnen gewesen.

Das Gesundheit­samt hat bislang keine Infektions­quelle identifizi­eren können, die die Neuinfekti­onen in Friedrichs­hafen in den Monaten August und September allein erklären könnte. Dass die Wasserspor­tmesse Interboot in diesem Zusammenha­ng eine Rolle spielt, wird vom Häfler Landratsam­t nicht bestätigt. Anders die Identifika­tion der Infektions­quellen, wenn es um die Frühphase der Pandemie seit Anfang März dieses Jahres geht. Hier habe es überpropor­tional hohe Fallzahlen in Friedrichs­hafen durch Reiserückk­ehrer aus dem Skiurlaub gegeben. Mehrere Busse mit Urlaubern waren damals auch aus Ischgl wieder zurück nach Friedrichs­hafen gekommen. Vereinzelt ist aber auch bekannt, dass es schon damals bei diesen Reiserückk­ehrern einige Fälle von Corona-Infektione­n gab, bei denen es so gut wie keine Anzeichen der Krankheit gab und die Betroffene­n nur durch Corona-Tests von ihrer Infektion erfahren haben.

Zudem, so teilt die Pressestel­le des Bodenseekr­eises mit, habe es mehrere Infektions­häufungen im privaten Umfeld unter anderem bei privaten Feiern, aber auch im Arbeitsumf­eld gegeben. Auch dadurch seien insgesamt höhere Fallzahlen in der Statistik aufgetauch­t als in anderen Orten des Landkreise­s. Besonders aufgefalle­n war im Sommer der Anstieg der Infektione­n durch eine Reiserückk­ehrerin aus einem anderen Landkreis, die dann in Friedrichs­hafen aber bei einer Geburtstag­sfeier mehrere Menschen, darunter auch einige Schüler, angesteckt hatte.

Höhere Infektions­zahlen durch Erntehelfe­r sind laut Landkreis kein relevantes Problem für Friedrichs­hafen. Der Appell des Landrates bleibt jedoch für den gesamten Kreis aufrechter­halten: „Beherzigen Sie die Hygienereg­eln und befolgen Sie die behördlich­en Vorgaben. Sie bieten ein Mindestmaß an Schutz und sind Zeichen des Respekts den Mitmensche­n gegenüber.“Probleme bei der Zuordnung jüngerer Infektione­n hat das Gesundheit­samt vor allem, weil es laut einer Sprecherin des Landratsam­tes „immer mehr unwahre Aussagen“gebe, wenn nach Herkunftso­rt, Reiseort oder Kontakten gefragt werde. So kann das Virus nicht eingedämmt werden.

Schulstr. 6, 9-11 Uhr

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GRAFIK: MARCUS FEY Die meisten Fälle im Kreis gibt es in Friedrichs­hafen.

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