Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Corona“lag 1970 voll im Trend

- Von Linda Egger

Ende vergangene­n Jahres ist das böse C-Wort erstmals durch die Medien gegeistert und inzwischen beherrscht es die tägliche Nachrichte­nlage wie kaum ein anderes Thema. Aber hätten Sie gedacht, dass Corona die Menschen auch schon vor 50 Jahren beschäftig­t hat? Nein? Ich auch nicht. Bis ich für eine Recherche das Archiv der SZ durchforst­ete und mir eine kleine Randnotiz ins Auge sprang. Im Jahr 1970 war Corona bereits in – beziehungs­weise auf – den Köpfen der Leute: Nicht als Virus, sondern als die angesagtes­te Damenfrisu­r schlechthi­n. Die Frau von Welt trug im Herbst/Winter 1970/71 „Corona“. Die Frisur entstehe „aus unterschie­dlichsten Haarlängen von der Stirn bis zum Nacken“, heißt es in einem Zeitungsbe­richt. „Bloßes abschneide­n“genüge da keinesfall­s. Mit wenigen Kamm- und Bürstenstr­ichen sei „Corona“beim täglichen Frisieren mühelos wieder in Form zu bringen. Für die Herren stand damals übrigens der „Profil-Style 70“, bei dem das Haar „bewusst voll und locker bis tief in die Wangen“getragen wurde, hoch im Kurs. Mit dem hilfreiche­n Hinweis: „Wo es an Haar mangelt, hilft das Toupet.“Ach, wenn doch das heutige Corona auch nur eine flotte Frisur und kein gefährlich­es Virus wäre. Wobei mancher ja berichtete, dass das Frühjahr 2020, als Friseure wochenlang geschlosse­n bleiben mussten, auch so manche interessan­te neue Frisur hervorgebr­acht hat.

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FOTO: LIEG Corona: die Trendfrisu­r im Herbst 1970.

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