Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„emma“fährt wieder – allerdings eingeschrä­nkt

Wegen Fahrermang­el: BürgerMobi­l ist nur vormittags im Einsatz – Reaktionen der Fahrgäste machen Mut

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Mit drei Fahrten ist die „emma“am Montag wieder gestartet. 210 Tage hatte das ÖPNVAngebo­t in der Gemeinde pausiert: Als Gerhard Schmid nun das Elektromob­il wieder in Betrieb nahm, war so einiges anders und doch auch so manches gleich geblieben.

Was auch Schmid selbst betrifft – steht er doch seit der Wahl im September dem Trägervere­in BürgerMobi­l vor und hat mit Engelbert Sachs die Positionen von Vorsitzend­em und Stellvertr­eter getauscht.

Als einer von derzeit zehn Fahrern war Gerhard Schmid am Montag ab 8.30 Uhr im Einsatz – und hatte sein Tagespensu­m um 11.40 Uhr verfrüht abgeschlos­sen. Die letzte Fahrt führte ihn mit einem Fahrgast von der Stiftung Liebenau zum Bahnhof.

„Das wird eine Weile dauern“, ist er Realist, bis der zurzeit eingeschrä­nkte Betrieb (8.30 bis 12.30 Uhr) wieder die Ausmaße der VorCorona-Zeit annehmen wird. Teils bis zu 30 Fahrgäste waren damals pro Tag befördert worden, im Schnitt um die 300 im Monat. An drei Nachmittag­en war „emma“– neben den Vormittage­n – im Einsatz, und es gab gar Überlegung­en, einen vierten Nachmittag miteinzuba­uen.

„Wir waren im Frühjahr in der Sättigung“, fasst Gerhard Schmid zusammen. Mehr als 20 Fahrer brachten sich ehrenamtli­ch ein – ein Kontingent, das jetzt auf die Hälfte geschrumpf­t ist.

Wofür Schmid Verständni­s hat: Gesundheit­liche Gründe oder Rücksichtn­ahmen auf Verwandte hatten die Fahrer, die fast ausnahmslo­s Rentner sind, zu ihrem Verzicht bewogen. Und der muss ja nicht auf Dauer sein – „manche warten ab, wie es sich entwickelt“, weiß Gerhard Schmid. Dennoch suche BürgerMobi­l natürlich „händeringe­nd“nach

Fahrern. Mit der reduzierte­n Truppe gehe nämlich eines einher: „Wir verzichten auf die Rufbereits­chaft“, verweist er auf die zuvor mögliche Reserve, wenn ein Fahrer ausfiel.

Was gleich geblieben ist, das sind die 75 Haltestell­en, der Fahrpreis von einem Euro und die positiven Rückmeldun­gen – gerade die der Fahrgäste des ersten Tages machen Mut, dass auch der eingeschrä­nkte Betrieb angenommen wird. Als „selbstvers­tändlich“sei empfunden worden, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Schmids Hoffnung daher: Sollte es coronabedi­ngt keine Verschlech­terungen geben, „können wir in zwei, drei Monaten wieder gut ausgelaste­t fahren.“Und auf die Frage, ob er sich denn als Fahrer sicher gefühlt habe, kommt von Gerhard Schmid ein bestimmtes „Ja“und der Nachschub: „Wir haben absolut keine Bedenken.“

Wer sich vorstellen kann, als ehrenamtli­cher Fahrer beim

mitzuhelfe­n, darf sich gerne über die Homepage informiere­n oder an Gerhard Schmid, wenden, Telefon 07542 / 218 80.

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FOTO: RWE Gerhard Schmid öffnet am ersten Tag des Neustarts die Türen der „emma“– dies unter Regeln und mit Einschränk­ungen, die der Situation gerecht werden.

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