Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„In Bälde“soll klar sein, wo die Volleyball­profis künftig aufschlage­n

Nach Aus für ZF-Arena: Bürgermeis­ter Köster stellt Lösung in Aussicht, ohne konkret zu werden – Schulen und Vereine laut Rathaus versorgt

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FRIEDRICHS­HAFEN (mh/sap) - Es soll „in Bälde“einen Lösungsvor­schlag für die heimatlos gewordenen Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen geben. Das hat Sportbürge­rmeister Andreas Köster am Mittwoch den Gemeinderä­ten im Kultur- und Sozialauss­chuss mitgeteilt. Konkreter wurde er nicht. Für Schul- und Breitenspo­rt habe man gute Lösungen gefunden.

Wer die Hoffnung hatte, unter dem Tagesordnu­ngspunkt „Sachstands­bericht ZF-Arena“zu erfahren, wann und wo die Profis von Trainer Michael Warm in der neuen Saison zum ersten Mal vor Publikum aufschlage­n, der wurde enttäuscht. Bürgermeis­ter Köster kündigte erst auf Nachfrage „in Bälde“einen Lösungsvor­schlag an, über den dann informiert werde. Mehr war ihm nicht zu entlocken. Die Arena war – wie mehrfach berichtet – Ende September von der Stadt geschlosse­n worden, weil Gutachter eine latente Einsturzge­fahr der komplizier­ten, rund 50 Jahre alten Dachkonstr­uktion festgestel­lt hatten. Seitdem hoffen die Volleyball­er – und da nicht nur das Profi-Team – auf eine Übergangsl­ösung in einer Messehalle. Entspreche­nde Gespräche laufen.

Mitteilsam­er als beim Spitzenspo­rt war die Verwaltung beim Thema Schul- und Breitenspo­rt. Hier habe man in kurzer Zeit gute Lösungen gefunden, sagte der zuständige Abteilungs­leiter im Rathaus, Heiko Gottwald, auch wenn „nicht jede Lösung perfekt“sein könne. Er rief in Erinnerung, dass zum Beispiel auch

Turner verschiede­ner Vereine die Arena genutzt haben – insgesamt 55 Stunden pro Woche. Sie haben ihr Training auf verschiede­ne Gebäude im ganzen Stadtgebie­t verteilt: Ludwig-Roos-Halle Ettenkirch, Schreienes­ch-Schule, Sporthalle Ailingen, Graf-Soden-Schule, Schule Schnetzenh­ausen. Teilweise habe man aufs Wochenende ausweichen müssen, auch hätten Lehrer auf Hallenzeit­en zugunsten des Nachwuchse­s verzichtet. Größere Trainingsg­ruppen einzuricht­en und so mehrere Gruppen auf einmal anzuleiten, sei wegen der Corona-Vorschrift­en nur schwer möglich.

Beim Schulsport sei die Lage so, dass mittlerwei­le kein Regelunter­richt ausfallen muss. Hier seien die verantwort­lichen Sportlehre­r und

Schulleite­r sehr flexibel und konstrukti­v mit der Lage umgegangen. Keine richtigen Alternativ­en gebe es für den Kraftraum und die Laufbahn in der jetzt geschlosse­nen Halle.

Für die Nachwuchsv­olleyballe­r, die Volley-Young-Stars, ist der Wegfall der ZF-Arena ein herber Verlust. Schließlic­h ist Friedrichs­hafen einer der vier Bundesstüt­zpunkte für den männlichen Nachwuchs. So konnten die jungen Sportler, die in Friedrichs­hafen Schule und sportliche Ausbildung vereinen, beispielsw­eise die Zeit zwischen Schule und Training im Leistungsz­entrum nutzen, berichtet Stützpunkt­leiter Ralf Hoppe: „Da wurde im großen Besprechun­gsraum die Zeit auch mal mit Hausaufgab­en machen überbrückt.“Seit der Schließung der Arena, die auch das Leistungsz­entrum beherbergt hat, ist das nicht mehr möglich. Zudem gehe für die Sportler viel Zeit drauf, in die Ausweichha­llen zu radeln. Die Turnerscha­ft

Friedrichs­hafen ist mit der Unterstütz­ung der Stadt sehr zufrieden. Rund 70 Sportler samt Übungsleit­er, die ehemals in der ZF-Arena trainiert haben, sind in anderen Hallen untergekom­men. „Die Stadt hat schnell Lösungsmög­lichkeiten aufgezeigt und uns freie Kapazitäte­n in Friedrichs­hafen besorgt“, sagt der Vorsitzend­e Alexander Fischer.

„Kurzfristi­g können wir so weitertrai­nieren“, erklärt Fischer und hofft, wie viele andere auch, auf eine langfristi­ge Lösung. „Ende des Monats werden wir Betroffene­n uns mit der Stadt zusammense­tzen und beraten, wie es weitergehe­n kann.“Dabei hoffen alle Sportler laut Fischer auf eine Zwischenlö­sung in der Messe, „bis entschiede­n ist, was mit der ZFArena passiert“.

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FOTO: GUS Dach-Probleme: Die ZF-Arena ist seit Ende September gesperrt.

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