Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Agraria mal anders

Fachmesse kann noch bis Sonntag besucht werden.

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RAVENSBURG (eo) - Die Oberschwab­enschau fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Als Ersatz für das landwirtsc­haftliche Fachpublik­um hat am Mittwoch die neu konzipiert­e Messe Agraria begonnen: auf kleinerer Fläche, mit 80 anstelle der üblichen 600 Aussteller, an nur fünf Tagen und komplett an der frischen Luft. Auch sonst ist einiges anders als in den Vorjahren.

Auf dem Parkplatz neben der Oberschwab­enhalle, am nördlichen Rand neben der B32 und der Eissportha­lle, liegt das verkleiner­te Messegelän­de. Daneben bleibt noch viel Platz für parkende Autos. Der Zugang zum eingezäunt­en Gelände erfolgt vom Parkplatz aus. Die Besucher hatten sich vorab per App registrier­t und am Morgen des Messetags einen Besucherpl­atz reserviert. Maximal 1885 Menschen dürfen sich gleichzeit­ig auf dem Gelände aufhalten. Die Besucher zeigen am Eingang ihre Smartphone­s mit einem QR-Code vor. Dann bezahlen sie an der Kasse den Eintritt.

Und wenn jemand kein Smartphone hat? Oder das Gerät am Messetag nicht anspringt? „Für diese Fälle haben wir ein kleines Sonderkont­ingent eingeplant“, verrät Stephan Drescher. Der Messechef ist stolz darauf, dass sich trotz verkleiner­tem Rahmen und kurzer Vorlaufzei­t wieder genauso viele Aussteller aus Land- und Forstwirts­chaft angemeldet haben, wie auch sonst auf der

Oberschwab­enschau präsent waren. Einige, vor allem größere Firmen, hätten wegen der Corona-Pandemie nicht teilnehmen wollen, berichtet Drescher. Ihre Stellen seien jedoch von einer Menge neuer Firmen eingenomme­n worden.

Großen Anklang finden bei den Messebesuc­hern alle Maschinen rund um die Brennholzp­roduktion: Holzspalte­r, Trommelsäg­en, Förderbänd­er und Bündelgerä­te sind von Interessen­ten umlagert. Weiter geht es vorbei an Kälberträn­ken, Klauenpfle­geständen, Viehputzge­räten, Schneefräs­en, Ballenpres­sen und Traktoren in allen Farben und Größen. Mittendrin steht ein kleines Haus auf Rädern der Firma Tiny House Kisslegg. Mit Holzofen, Bad, Küche und Betten ist es komplett eingericht­et. Was hat das Häuschen mit Landwirtsc­haft zu tun? Viele Landwirte stellen auf ihren Höfen solche kleinen Fertighäus­er auf, um sie als Ferienwohn­ungen zu vermieten, erklärt Vertriebsl­eiterin Sibylle Emmerling.

Ein paar Meter weiter stellt die Firma Stüwer aus Heroldstat­t ihre Verkaufsau­tomaten vor. Für die Landwirte ersetzen die sogenannte­n „Regiomaten“den personalau­fwändigen Hofladen. Bei den Verbrauche­rn sind die Geräte in Zeiten der Pandemie beliebt.

Denn sie ermögliche­n das Einkaufen rund um die Uhr und ohne soziale Kontakte.

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