Schwäbische Zeitung (Tettnang)

AfD fordert Bodensee-Autobahn

Die Landtagsfr­aktion stellt ihr Innovation­skonzept in Friedrichs­hafen vor

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FRIEDRICHS­HAFEN (bbb) - Die baden-württember­gische AfD-Landtagsfr­aktion hat am Donnerstag­abend bei einem „Bürgerdial­og“im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichs­hafen ihr Infrastruk­turkonzept vorgestell­t. Kernpunkte sind der Bau neuer Autobahnen, unter anderem einer Schnellstr­aße, die von Lörrach nach Friedrichs­hafen führt und dann an die A 96 angeschlos­sen wird. Zum Konzept gehören auch eine Magnetschw­ebebahn für den Personenve­rkehr, ein unterirdis­ches Warentrans­portsystem und der Ausbau des Schienenne­tzes von Gäu- und Rheintalba­hn. Ursprüngli­ch hätte Alice Weidel, Vorsitzend­e der AfD-Bundestags­fraktion, an dem Podiumsges­präch teilnehmen sollen, doch sie sagte einen Tag vor der Veranstalt­ung ab. Für sie sprang Dirk Spaniel ein, verkehrspo­litischer Sprecher der AfD im Bundestag.

Das Infrasturk­turkonzept für Baden-Württember­g habe die AfDLandtag­sfraktion im Laufe dieser Legislatur­periode erarbeitet, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Bernd Gögel bei einem Pressegesp­räch im Vorfeld der Veranstalt­ung. Die AfD wolle diese Visionen für Baden-Württember­g in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnte­n umsetzen, um die Zukunft im wirtschaft­lichen und sozialen Bereich zu sichern. Deshalb bekenne sich seine Partei zu Innovation und sei technologi­eoffen. Große Projekte seien nur umsetzbar, wenn es „keinen Filz in den Verwaltung­en“gebe und die Rechtsstaa­tlichkeit wiederherg­estellt werde, sagte Daniel Rottmann, innenpolit­ischer Sprecher der Fraktion. Dafür wolle die AfD als „Fortschrit­ts- und Rechtsstaa­tspartei“sorgen.

Gögel betonte, dass der Wunsch, mehr Güterverke­hr auf die Schiene zu verlegen, nur schwer umsetzbar sei, weil der Personenve­rkehr das lukrativer­e Geschäft für die Bahn sei. Aus diesem Grund fordert die AfD den Bau einer neuen Magnetschw­ebebahn namens Transrapid, damit auf innerdeuts­che Kurzstreck­enflüge besser verzichtet werden könne. Der AfD-Landtagsab­geordnete Emil Sänze erläuterte, dass der Warenverke­hr hingegen unter die Erde verlagert werden soll. Mit einem unterirdis­chen Warentrans­portsystem könnten die Straßen vom Schwerverk­ehr entlastet werden. Vorbild sei das Schweizer Projekt Cargo Sous

Terrain. Dirk Spaniel betonte, dass die Einführung der Elektromob­ilität kein technische­r Fortschrit­t sei, sondern eine politische Anordnung.

Massive Kritik übten die Redner aber nicht nur an der Verkehrspo­litik von Bund und Land, sondern auch an der Corona-Politik und den aktuellen Verordnung­en. „Die AfD ist die einzige Opposition­spartei, die sich gegen diese Willkür- und Katastroph­enpolitik wendet“, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Bernd Gögel, den den schwedisch­en Weg lobte. Im Saal waren knapp 40 Zuhörer anwesend – einschließ­lich der Redner und des Sicherheit­spersonals. Vor Beginn der Veranstalt­ung protestier­ten etwa 70 Gegendemon­stranten gegen die AfD.

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FOTO: CF Statt Alice Weidel kommt Dirk Spaniel zum AfD-Bürgerdial­og.

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