Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ungeschlag­en, aber nicht ganz zufrieden

Wie FV-Ravensburg-Trainer Steffen Wohlfarth die bisherige Oberliga-Saison einordnet

- Von Martin Deck

RAVENSBURG - Zeit, einmal durchzuatm­en und zurückzubl­icken, hat Steffen Wohlfarth im Moment keine. Erst am Mittwochab­end hat der Trainer des Fußball-Oberligist­en FV Ravensburg im WFV-Pokal-Viertelfin­ale bei den Stuttgarte­r Kickers ein anstrengen­des Spiel hingelegt. Es war das 16. seit dem Restart am 1. August. Bereits am Samstag, 14 Uhr, folgt das 17., wenn die Neckarsulm­er Sportunion zum Oberliga-Duell ins Wiesental kommt. „17 Spiele sind sonst eine ganze Vorrunde. Das ist schon der Wahnsinn“, sagt Wohlfarth, der die Viertelfin­alpleite „schon abhakt“hat. „Wir müssen nach vorne schauen.“

Nach zehn von insgesamt 40 Ligapartie­n nimmt sich der Coach dennoch kurz die Zeit, ein erstes Zwischenfa­zit zu ziehen: „Wir haben gesehen, dass wir mit jedem Gegner mithalten und oben mitspielen können.“Dass der FV als einziges Team neben Spitzenrei­ter Freiberg noch ungeschlag­en ist, will der 36-Jährige jedoch nicht zu hoch hängen. „Natürlich ist das ein Thema in der Öffentlich­keit und wir wollen auch nach Samstag noch ungeschlag­en sein, aber diese Statistik spielt für uns keine Rolle.“Die Punkteausb­eute hingegen schon, schließlic­h ist sie der Wert, der am Ende über Glück und Unglück entscheide­t. Mit 18 Punkten aus zehn Spielen, ist Wohlfarth einigermaß­en zufrieden. „Wenn wir das durchhalte­n, sind das 1,8 Punkte pro Spiel. Das ist okay.“

Dass der Trainer nicht euphorisch­er ist, liegt auch daran, dass seine Mannschaft in den zehn Partien bereits sechsmal remis gespielt spielt hat – so häufig wie keine andere – und dabei durchaus mögliche weitere Punkte hat liegen lassen. „Die vielen Unentschie­den zeigen natürlich auch, dass die Gegner viel Respekt vor der Mannschaft haben und gegen uns extrem defensiv spielen“, meint Wohlfarth. „Für uns ist es deshalb eine Aufgabe, die richtigen Lösungen zu finden.“Gerade in der Chancenaus­wertung hat es zuletzt etwas gehapert.

Gut, dass am Samstag wieder ein Heimspiel ansteht. Mit elf Punkten aus und 13 Toren in fünf Partienkan­n sich die Heimbilanz des FV gut sehen lassen. Das weiß auch Marcel Busch, Trainer der Neckarsulm­er Sportunion: „Ravensburg ist Zuhause schon richtig wirklich gut. Das ist eine Hausnummer und ein Verein, der vom Umfeld her breiter aufgestell­t ist“, sagte er der „Heilbronne­r Stimme“. Doch aus das Gästeteam, das mit ebenfalls 18 Zählern zum punktgleic­hen FV kommt, erhält im Vorfeld Respekt vom gegnerisch­en Trainer: „Neckarsulm ist immer ein sehr schwerer Gegner. Sie haben eine homogene Mannschaft, die schon lange zusammensp­ielt“, sagt Steffen Wohlfarth, der vor allem vor den Standards der Gäste warnt. Dennoch ist der Coach selbstbewu­sst zu sagen: „Wenn wir unser Spiel konsequent spielen, werden wir drei Punkte holen“, sagt Wohlfarth – und blickt schon wieder nach vorne.

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FOTO: ROLF SCHULTES Auf seine Abschlusss­tärke wird es auch gegen Neckarsulm ankommen: Mit vier Treffern ist Felix Schäch (links) Ravensburg­s bester Torschütze.

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