Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Pirouetten-Effekt

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Nun kommen die bunten Farbstoffe zum Vorschein und färben das Laub. geschwindi­gkeit eigentlich immer gleich. Doch jetzt im Herbst tritt ein erstaunlic­her Effekt ein.

Hast du schon einmal eine Eiskunstlä­uferin bei einer Pirouette beobachtet und gesehen, wie sie sich immer schneller dreht? Der Trick dabei: Wenn man die Arme an den Körper zieht, erhöht sich die Drehgeschw­indigkeit. Bei der Eisprinzes­sin verläuft die Drehachse durch Scheitel und Zehenspitz­en, bei der Erde durch Nordpol und Südpol. Auf der Nordhalbku­gel der Erde, auf der sich das meiste Land befindet, fällt überall das Laub der Bäume zu Boden. Ein einzelnes Blatt ist zwar leicht, doch bei den Abermillio­nen Blättern, die innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums herunterfa­llen, kommt einiges an

Gewicht zusammen. Dieses Gewicht gelangt nun also – wie die Arme der Eiskunstlä­uferin – näher an die Drehachse heran. Das Ergebnis: Die Drehgeschw­indigkeit der Erde beschleuni­gt sich! Natürlich nur ein ganz, ganz kleines bisschen – man braucht hochempfin­dliche Messgeräte, um es überhaupt nachzuweis­en. Im Frühling, wenn die Säfte in den Bäumen wieder nach oben steigen und neue Blätter sprießen, ist es umgekehrt. Dann breitet die Eisprinzes­sin sozusagen die Arme aus – und die Erde dreht sich wieder ein wenig langsamer.

Pilze sind keine Tiere, aber auch keine Pflanzen! Sie verfügen weder über Organe noch über für Pflanzen typische Blätter. Pilze haben ein riesiges unterirdis­ches Geflecht von Wurzeln, das sogar mit den Bäumen verknüpft ist. Was wir an der Oberfläche sehen, ist lediglich der Fruchtkörp­er.

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