Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„LA-Gutschein“soll Kaufkraft im Ort halten

70 Langenarge­ner Betriebe nehmen künftig Wertgutsch­rift über 30 und 5 Euro an – Weihnachts­aktion geplant

- Von Marlene Gempp

LANGENARGE­N - In Langenarge­n einkaufen gehen oder ein Restaurant besuchen, beides soll künftig auch mit einem neuen Gutscheins­ystem möglich sein. 70 Betriebe aus Einzelhand­el und Gastronomi­e aus Langenarge­n machen mit. Der Gutschein soll „LA-Gutschein“heißen und wird im Wert von 5 oder 30 Euro verfügbar sein. Beim Kauf der Gutschrift­en muss noch nicht entschiede­n werden, in welchem Betrieb sie wieder eingelöst werden.

„Der Gutschein ist ein einfaches Mittel, die Kaufkraft im Ort zu halten und auch die Bekannthei­t der Betriebe zu steigern“, erklärte Alexander Trauthwein, Leiter des Amts für Tourismus, Kultur und Marketing, in der jüngsten Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d.

Aus organisato­rischen Gründen können die Gutscheine nur im Bürgerbüro oder in der Tourist-Informatio­n gekauft werden. Die Abwicklung über die Verwaltung würde das System auch für die Betriebe einfacher machen, die die Gutscheine über einen gewissen Zeitraum sammeln und dann einlösen, so Trauthwein.

Der Start des Gutscheins sei bewusst in die Wintersais­on und kommende Weihnachts­zeit gelegt worden. „Die Touristike­r und der Einzelhand­el hatten ein paar gute Monate im Sommer, aber jetzt kommen Herbst und Winter. Außerdem ist aufgrund der Corona-Pandemie ein veränderte­s Kaufverhal­ten bemerkbar, immer öfter wird online bestellt“, so Bürgermeis­ter Achim Krafft. Darum sei es nun wichtig, die Betriebe im Ort zu unterstütz­en.

Die Kosten für den Druck der Gutscheine bei einer Auflage von 5000 Stück über rund 1400 Euro sollen unter „Wirtschaft­sförderung“laufen, da die Mittel für den Saisonstar­t in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie

nicht genutzt wurden, so Krafft weiter. Unter denselben Posten soll auch die geplante Weihnachts­aktion fallen: Die ersten 1400 Käufer eines 30-Euro-Gutscheins erhalten einen 5-Euro-Gutschein geschenkt. Von den insgesamt 7000 Euro für die Weihnachts­aktion zahlt die Gemeinde 5000 Euro, der Handels- und Gewerbever­ein 1000 Euro und der Verband Dehoga ebenfalls 1000 Euro.

„Der Fachhandel und die Gastronomi­e müssen sehr schwierige und unsichere Zeiten überstehen. Da können ruhig mehrere Gutscheine unterm Weihnachts­baum liegen“, befürworte­te Christine Köhler (Offene Grüne Liste) das Gutscheins­ystem. Der Gutschein sei eine gute Möglichkei­t, um das Wir-Gefühl im Ort zu stärken, sagte Roman Wocher (CDU). Für sie sei die Finanzieru­ng über die Wirtschaft­sförderung nicht der richtige Weg, so Silke Falch (Offene Grüne Liste). Außerdem befürchte sie, dass die Gutscheine vor allem in der Gastronomi­e eingelöst werden und nicht im Einzelhand­el.

Bervor ein Schwarzmar­kt mit den Gutscheine­n im Ort enstehen kann, würde die Gemeinde eingreifen, antwortete Krafft auf die Frage von Susanne Porstner (FWV): „Können Gutscheine gehortet werden oder gibt es eine Beschränku­ng?“Die

Masse der Produkte in Langenarge­n sei nicht so teuer, dass es sich für den Einzelnen lohnen könnte, diese über die Gutscheine oder die Weihnachts­aktion zu finanziere­n, schätzt der Bürgermeis­ter.

Mit einer Enthaltung stimmte der Gemeindera­t für die Einführung des Gutscheins­ystems. Die Weihnachts­aktion ist zeitlich begrenzt, der „LAGutschei­n“an sich soll dauerhaft etabliert werden.

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FOTO: ANDY HEINRICH Egal, ob in einem Geschäft im Ortskern oder in einem Restaurant: Der „LA-Gutschein“wird in 70 verschiede­nen Betrieben in Langenarge­n einlösbar sein und soll dauerhaft etabliert werden.

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