Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Vollere Auftragsbücher fürs Handwerk
Regionale Betriebe sind hoffnungsvoll – „Wir sind trotzdem noch nicht über den Berg“
Langenargen
Frauen-Café, für Eltern mit Kindern, ohne Altersbeschränkung, Anna Göser, 0176/ 75817462, Familientreff Langenargen, Amthausstr. 13, 15-17 Uhr
Individuelle Beratung, Integrationsmanagement, Allgemeine Verwaltung, für angemeldete Teilnehmer, Majed Mulla Mahmoud, 0176/ 24742940, Familientreff Langenargen, Amthausstr. 13, 9-12 Uhr
Führung/ Besichtigung
Langenargen
Historische Stadtführung, Anmeldung bei der Tourist-Information
Langenargen
Frühstück, Senioren Villa Wahl, Seniorenbegegnungsstätte Villa Wahl, Oberdorfer Str. 14, 8.30 Uhr Holzhock, Seniorenbegegnungsstätte Villa Wahl, Oberdorfer Str. 14, 17 Uhr Kartenspiele, Seniorenbegegnungsstätte Villa Wahl, Oberdorfer Str. 14, 15 Uhr
Schnitzen, Senioren Villa Wahl, Franz-Anton-Maulbertsch-Schule, Kirchstr. 15, Werkraum: 14 Uhr Tettnang
Gymnastikgruppe 55+, Leitung: Birgit Reutter, 07541/ 504200, DRK, Loretostr. 12, 9-10 Uhr
Eriskirch
Wertstoffhof beim Bauhof, Erlenweg 3, Schlatt, 15-17 Uhr Tettnang
Entsorgungszentrum Sputenwinkel, Prinz-Eugen-Str., 8-11.45 Uhr, 13-16.45 Uhr
REGION (sz) - Die Auswirkungen der Corona-Krise sind für das regionale Handwerk auch im dritten Jahresquartal noch spürbar, die Betriebe zeigen sich aber hoffnungsvoll. Das zeigen die aktuellen Konjunkturdaten der Quartalsumfrage der Handwerkskammer Ulm. Im Bodenseekreis beurteilen demnach 65 Prozent der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut, nur 13 Prozent bezeichnen sie als schlecht. Die Betriebe blicken im Schnitt also zuversichtlich in die Zukunft.
Die Erwartungshaltung der Betriebe ist laut Mitteilung der IHK Ulm mittlerweile wieder ähnlich wie vor einem Jahr. 31 Prozent der Betriebe im Bodenseekreis rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage in den nächsten Wochen, elf Prozent mit einer Verschlechterung. Rund 48 Prozent haben eine aktuelle Auslastung von 80 Prozent oder höher.
Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Wir dürfen uns über diese Aufhellung freuen. Aber: Die Krise kann im Handwerk zeitverzögert ankommen. Die spannende Zeit kommt erst noch, wenn laufende Projekte abgearbeitet sind und Folgeaufträge kommen oder nicht. Wir sind noch nicht über den Berg.“
Erfreulich sei, dass die Auftragsentwicklung der regionalen Handwerksbetriebe im dritten Quartal 2020 etwas höher als im Vergleichsquartal 2019 ist. Über vollere Auftragsbücher freut sich im Gesamtbereich der Handwerkskammer Ulm derzeit jeder dritte Befragte (34 Prozent, Vorjahr: 26 Prozent). Damit liegen die Betriebe in ihrer Auftragslage zwischen Ostalb und Bodensee über dem Landesdurchschnitt (31 Prozent). Jeder vierte Betrieb (24 Prozent) gibt allerdings auch Auftragseinbußen an (Vorjahr: 17 Prozent). Im kommenden Quartal rechnen die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Ulm mit steigenden Aufträgen, jedoch in geringerem Umfang als vor einem Jahr.
Damit zeigen sich die Betriebe in der Region hoffnungsvoll. Ein höheres Auftragsaufkommen erwartet jeder vierte Befragte (26 Prozent, Vorjahr: 29 Prozent). Jeder fünfte Betrieb (20 Prozent, Vorjahr: 15 Prozent) befürchtet ein geringeres Auftragsaufkommen. Mehlich: „Jetzt ist die Zeit für öffentliche und private Aufträge. Das ist das beste Konjunkturprogramm. Aufträge sind für alle besser als Zuschüsse.“
Trotz hoher Auftragslage sei die Kapazitätsauslastung der regionalen Handwerksbetriebe nicht mehr ganz so hoch wie im Vergleichsquartal 2019, dem bisherigen Konjunkturhoch. Die meisten Betriebe (45 Prozent) arbeiten mit einer Auslastung von 81 bis 100 Prozent und liegen damit deutlich über dem Landesdurchschnitt (40 Prozent). Jeder vierte Befragte hat derzeit Kapazitätsfreiräume (24 Prozent; Vorjahr: 8,5 Prozent). Deutlich über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus haben in den letzten Wochen nur noch 6,5 Prozent der Betriebe gearbeitet (Vorjahr: 19 Prozent). In diesen Betrieben sind nach wie vor fehlende Fachkräfte die Bremse und gesucht. Trotz Krise hat sich die Beschäftigtenzahl im Handwerk im vergangenen Vierteljahr erneut erhöht: Zwölf Prozent der Befragten haben zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, während acht Prozent von Personalrückgängen berichteten. Die Krise hat also weiterhin keinen Einfluss auf die handwerklichen Beschäftigungsverhältnisse.
Im Bodenseekreis möchten 85 Prozent der Betriebe ihre Beschäftigtenanzahl halten. Das Handwerk zeige sich also weiterhin als sicherer und suchender Arbeitgeber, findet die IHK. Außerdem sei dies ein gutes Zeichen für junge Menschen. „Jeder junge Mensch, der nach einem Ausbildungsplatz sucht, kann ihn in seiner Region auch finden – und zwar in nahezu jedem Beruf“, stellt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft im Bodenseekreis, Georg Beetz, fest. Die Betriebe seien offen für Praktika zum Schnuppern. So erkenne man leicht, ob es für eine Ausbildung passt oder nicht. „Wir sind dabei auch gerne behilflich“, so Beetz.