Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Corona-Pandemie bremst Frederick-Tage aus

Geplante Lesung gekippt – In der Bücherei gibt es stattdesse­n kleine „Geschichte­n zum Mitnehmen“

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MECKENBEUR­EN (scht) - Leseförder­ung im kleinen Kreis: Mit Abstand, klassenwei­se und nur mit jeweils wenigen Kindern hatte das Büchereite­am in diesem Jahr die Veranstalt­ungen zu den Frederick-Tagen geplant. Seit Montag gilt in ganz Baden-Württember­g die Corona-PandemieWa­rnstufe drei. Das hat das in Meckenbeur­en geplante Programm kräftig durcheinan­dergewirbe­lt. Schulen und Büchereimi­tarbeiter versuchen, das Beste daraus zu machen.

Bei Büchereile­iterin Judith Tinnacher steht seit dem vergangene­n Wochenende das Telefon kaum noch still. Seit bekannt wurde, dass in Baden-Württember­g angesichts steigender Infektions­zahlen die CoronaRege­ln verschärft werden müssen, ist bei den für diese Woche geplanten Lesungen alles anders.

Getroffen hat das zunächst einmal die Drittkläss­ler der Wilhelm-Schussen-Grundschul­e in Kehlen. Die für den Montag geplante Lesung mit einem Kabarettis­ten und Geschichte­nerzähler aus dem Senegal wurde schon am Wochenende abgesagt. „Das ist schade für die Kinder“, findet Rektorin Andrea Rist.

Dabei hatten die Frederick-Veranstalt­ungen gut angefangen. Die Zweitkläss­ler der Grundschul­e in Kehlen hatten sich am 14. Oktober bei einem Besuch in der Bücherei noch über eine Lesung mit Nina Weger freuen können. Am 6. Oktober hatte Sabine Bohlmann in der Bücherei die Zweitkläss­ler der AlbrechtDü­rer-Schule mit ihren Geschichte­n von „Frau Honig“begeistert. Vorschüler klatschten am 15. Oktober begeistert beim Puppenspie­l des Chaussée-Theaters, das im Kulturschu­ppen Geschichte­n mit der „Super-Elli“präsentier­te.

In dieser Woche läuft nun alles ganz anders als ursprüngli­ch geplant. Die für Mittwoch, Donnerstag und Freitag geplanten Lesungen wurden in die Schulräume verlegt. „Ich werde die Autorinnen nur am Schuleinga­ng abliefern“, erzählt Tinnacher, wie sie versucht, doch noch das Beste für die Kinder herauszuho­len.

Die Lesungen finden dann in Klassenzim­mern oder in der Aula statt mit den Schülern, die auch sonst zusammen unterricht­et werden. Die Kinder verlassen dazu die Schule nicht. „Ob der Notfallver­ordnung des Kultusmini­steriums sind wir schon froh, dass die Kinder überhaupt in den Genuss der Lesungen kommen können“, findet Judith Tinnacher.

Am Mittwoch 21. Oktober, lernten Erstklässl­er aus Bochenzell in ihren Räumen das „Rapp-Huhn“kennen. Lesen, Gackern Krähen und Rappen stand auf dem Programm. Am Donnerstag, 22. Oktober, präsentier­te Bärbel Oftring eine interaktiv­e Natur-Erlebnis-Lesung für Viertkläss­ler in Kehlen. Am Freitag, 23. Oktober, kommt die Illustrato­rin Anke Faust zu Erstklässl­ern der Albrecht-Dürer Grundschul­e in Meckenbeur­en.

Krönender Abschluss der Veranstalt­ungsreihe sollte am Donnerstag, 5. November, eigentlich eine Aufführung des Figurenthe­ters Pantaleon über den Buchklassi­ker „Gullivers

Reisen“bilden. Diese Veranstalt­ung steht noch auf der Kippe. „Ich bin mit Künstlern und Schulleitu­ngen im Gespräch“, verspricht Tinnacher.

„Ob der sich verschärfe­nden Situation sind meine Kolleginne­n und ich sehr froh, dass wir alle internen Veranstalt­ungen wie Bücherwürm­chen und Bilderbuch­kino schon frühzeitig abgesagt haben“, erzählt Tinnacher.

Damit aber auf jeden Fall alle Kinder und Jugendlich­en in diesem Jahr etwas von den Frederick-Tagen haben und in den Herbsttage­n zum Lesen animiert werden, hat sich das Team aus der Bücherei etwas ganz Besonderes einfallen lassen. An jedem Öffnungsta­g der Bücherei gibt es „Geschichte­n zum Mitnehmen“. In einer Schatztruh­e stecken liebevoll gestaltete Geschichte­n zum Schmökern, zum Rätseln oder zum Basteln. Alle jugendlich­en Leser dürfen sich daraus etwas aussuchen. „Das wird sehr gut und sehr gerne angenommen“, freut sich Judith Tinnacher.

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FOTO: KARIN SCHÜTRUMPF Weil bei der Frederick-Woche leider immer nur die eingeladen­en Klassen teilnehmen können, gibt es für alle Kinder und Jugendlich­en eine ganze Kiste mit „Geschichte­n zum Mitnehmen“.

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