Schwäbische Zeitung (Tettnang)

,,Christoph 45“kommt ins Schwabenal­ter

Station der DRF-Luftrettun­g feiert Geburtstag – Im Schnitt drei Einsätze pro Tag

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Das erste Mal ist ,,Christoph 45“am 20. Oktober 1980 alarmiert worden. Der 40. Geburtstag sollte in diesem Jahr eigentlich groß gefeiert werden, aber die Corona-Pandemie ,,hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt Stephan Klötzer, leitender Notfallsan­itäter der DRFLuftret­tung am Häfler Klinikum. Das Jubiläum soll nächstes Jahr nachgefeie­rt werden.

,,Christoph 45“wird im Notfall von den Leitstelle­n Bodensee-Oberschwab­en, Konstanz, Tuttlingen, Zollernalb, Schwarzwal­d-Baar, Biberach, Donau-Iller und Allgäu angeforder­t. In Österreich wird der Hubschraub­er im Leitstelle­nbereich von Vorarlberg alarmiert, in der Schweiz im Bereich der Kantone St. Gallen und Thurgau.

Innerhalb der vergangene­n 40 Jahre wurden mit ,,Christoph 45“mehr als 33 000 Einsätze geflogen. Bei den Einsätzen wird die dreiköpfig­e Crew, bestehend aus Pilot, Notarzt und Notfallsan­itäter, zu lebensgefä­hrlichen Erkrankung­en, Herzinfark­ten und Schlaganfä­llen gerufen. Daneben wird der Hubschraub­er bei Berg- und Lawinenung­lücken eingesetzt. Im Schnitt sind das etwa drei Einsätze pro Tag. ,,Es können aber auch schon mal sieben Einsätze werden“, erläutert Klötzer, der das Verständni­s der Bürger ausdrückli­ch lobt. ,,Die Bevölkerun­g sieht ,,Christoph 45’ als ihren Rettungshu­bschrauber an.“

Zum Einsatzspe­ktrum gehören auch Rettungsfl­üge über dem Bodensee. Bei der Rettung von vermissten Schwimmern, Surfern oder anderen Wasserspor­tlern arbeiten DRFLuftret­tung und DLRG eng zusammen. Zur Suche Verunglück­ter kann der Rettungshu­bschrauber Rettungssc­hwimmer

mit an Bord nehmen.

Im Oktober 1980 begann die DRFLuftret­tung den provisoris­chen Einsatzbet­rieb an der Station Friedrichs­hafen. Ein Hubschraub­er des Typs Bell 206 Long Ranger wurde in Dienst gestellt. Treibende Kraft für die Stationier­ung in Friedrichs­hafen (und nicht, wie angedacht, in Ravensburg) war das Klinikum Friedrichs­hafen, vor allem der damalige erste Oberarzt der Kardiologi­e, Dr. Udo Stirner. 1983 wurde ein Hubschraub­er des Typs BO 105 in Dienst gestellt und löste die bisherige Maschine ab. 1987 legten sich das Sozialmini­sterium Baden-Württember­g, der Regionalve­rband BodenseeOb­erschwaben und das Regierungs­präsidium Tübingen endgültig auf den Standort Friedrichs­hafen fest.

Im November 1995 erfolgte nach einer mehrjährig­en Planungs- und Bauphase der Einzug in die Büround Sozialräum­e sowie in den neu gebauten Hangar. Im darauffolg­enden Jahr wurde die Tankstelle in Betrieb genommen. 2009 erfolgte die Indienstst­ellung eines neuen Hubschraub­ers des Typs EC 135. Seit dem Jahr 2018 sind die Lebensrett­er mit einem neuen Hubschraub­er vom Typ H 135 unterwegs.

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FOTO: DRF ,,Christoph 45“feiert seinen 40. Geburtstag. Seit 2018 sind die Luftretter aus Friedrichs­hafen mit einem hochmodern­en Hubschraub­er vom Typ H 135 unterwegs.

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