Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gut beraten mit Anwendung des LAI-Regelwerks

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Zum Artikel „Atlas zeigt Potenzial von Solarstrom auf“in der SZ-Ausgabe von Dienstag, 27. Oktober.

In dem Bericht über den neuen Solaratlas von der Energieage­ntur Ravensburg für den Bodenseekr­eis ist die Rede von Möglichkei­ten, die Anteile von Solarstrom in den Kommunen stark zu steigern.

Es wird sogar attestiert, dass es für die meisten Dächer genehmigun­gsrechtlic­h unproblema­tisch ist, vor allem bei Dachfläche­n im privaten Besitz.

Nach kurzer Einsicht der Internetse­ite des Solaratlas der Energieage­ntur Ravensburg ist jedes erdenklich­e Dach sehr gut geeignet. Mit der Kenntnis eines Planverfas­sers für Wohnräume und Wohnansied­lungen ist sofort auffällig, dass viele Giebelstel­lungen bei Dachformen mit Satteldach oder Pultdach nicht infrage kommen wegen massiver SonnenImis­sionen nach Tagessonne­nstand und Einfallwin­kel gleich Ausfallwin­kel in die Nachbarsch­aft. Die Energieage­ntur und deren Sponsoren wären gut beraten, das Regelwerk LAI (Bund/Länder-Arbeitsgem­einschaft für Immissions­schutz) mit anzuwenden, um genau die Hausdachst­ellungen untereinan­der zu analysiere­n. Mithilfe der LAI-Vorgaben kann einfach erkannt werden, welche Dachfläche zur Blendung der Nachbarsch­aft neigt und welche nicht.

Ich bin selbst Sonnenernt­er. So werden die Hauseigent­ümer bezeichnet, die ihr Hausdach, egal wie es zur Nachbarsch­aft ausgericht­et ist, zu 100 Prozent mit Photovolta­ikPaneelen bedeckt haben. Vom eigentlich­en Ziegeldach, auf dessen Farbe von der Gemeinde bei der Baubeschre­ibung besonderen Wert gelegt wird, ist nichts mehr zu erkennen nur ein Glasdach und dessen Giebelstel­lung wie es zum Nachbargru­ndstück einwirkt.

Es ist natürlich Betrachtun­gssache des Einzelnen, wie sich nachträgli­ch oder bei neuen Baugebiete­n die Hausoberfl­ächen verändern zu einem unästhetis­chen Zweckbau.

Dietmar Mischkowsk­i,

Tettnang

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