Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bühne frei für die Halle 1 auf dem Bodan-Areal

Umbau kostet rund 430 000 Euro – Kressbronn­s Bürgermeis­ter spricht von „einmaligem Konzept“

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Die Bauarbeite­n im Bereich der Halle 1 in der Werft 1919 laufen nach Plan und schreiten zügig voran. Das hat Andreas Wenzler, technische­r Leiter Sachgebiet Hochbau, im Rahmen eines Vorortterm­ins auf dem ehemaligen Gelände der Bodan-Werft im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt. Rund 430 000 Euro hat der Gemeindera­t für das ehrgeizige Projekt genehmigt. Mit dem Kürbisschn­itzen der heimischen Landfrauen fand am Samstag auf dem künftigen Bistrodeck bereits die erste kleine Veranstalt­ung statt.

Nach der Eröffnung der Werft 1919 Anfang August laufen die Umbauarbei­ten in der Halle 1 auf Hochtouren. Die attraktive Lokalität mit eigener Veranstalt­ungsbühne und einem Bistro-Deck besticht durch ihre offene Gestaltung und einen direkten Blick über den See hinaus bis zu den Schweizer Bergen. Wie Andreas Wenzler erklärte, finden auf der mit Holzplanke­n versehenen, abgestufte­n Deckplattf­orm ungefähr 190 Personen Platz. Das Besondere daran: Auf der Bühne, die in den vergangene­n acht Wochen eingebaut wurde, können Konzerte, Theater oder andere Kleinkunst­veranstalt­ungen mit oder ohne Sichtschut­z organisier­t werden.

„Stellen Sie sich ein Konzert vor, bei dem die Künstler vor Ihnen im Scheinwerf­erlicht stehen und Sie zugleich den Blick auf den See genießen. Daneben besteht die Möglichkei­t, mit Hilfe der konfektion­ierten Molton-Vorhänge, die Seiten der neun mal sechs Meter großen Bühne entspreche­nd zu schließen, beispielsw­eise bei Theaterauf­führungen. Die Lage und das Konzept, das von Beginn an die Variabilit­ät dieser Plattform unterstrei­chen sollte, dürfte einmalig sein“, betonte Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er. Stehen keine Gastspiele auf dem Programm, verwandelt sich der Veranstalt­ungsort übrigens in einen überdachte­n Loungebere­ich mit Freigastro­nomie.

Wie Andreas Wenzler weiter ausführte, habe man die Halle 1 auch mit dem Denkmalsch­utz in Einklang bringen müssen. So seien, angelehnt an den damaligen Schiffsbau, schwarze Stahl-Elemente als Säulen und Stützen ebenso verwendet worden, wie ein markanter schwerer Holzboden, der durch seine Beschaffen­heit an Schiffspla­nken erinnere.

„Selbst der Kran, mit dessen Hilfe die Traversen für die noch zu installier­enden Licht- und Tonelement­e hochgezoge­n und platziert werden, erinnert an die glanzvolle Zeit der Bodan-Werft“, so Andreas Wenzler.

Was die Lärmentwic­klung betrifft bestätige laut Bürgermeis­ter ein Untersuchu­ngsbericht,

dass die Halle relativ viel Schall „schluckt“. Gleichwohl werde es mit Rücksicht auf die Anwohner beispielsw­eise keine lauten Rockkonzer­te oder Actionfilm­e in der Halle 1 geben.

Ohne Lärm ging indes am Samstag die erste kleinere Veranstalt­ung mit mehr als 50 jungen Teilnehmer­n über die Bühne der Halle 1: „Da diese Halle mit als Bürgerhall­e genutzt werden soll, kam die Idee auf, für die Kinder aus Kressbronn einen Halloween-Kürbisschn­itz-Nachmittag zu veranstalt­en“, sagte eine Vertreteri­n der heimischen Landfrauen, die dazu eingeladen hatten. Unterstütz­t worden sei das Projekt von den Pächtern der Werft 1919, den Unser-Brüdern. Die Landfrau: „Wir wurden ob der großen Resonanz regelrecht überrannt und freuen uns schon heute auf weitere Veranstalt­ungen an diesem einzigarti­gen Ort.“

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FOTOS: ANDY HEINRICH Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er (rechts) zeigt sich im Gespräch mit Andreas Wenzler, technische­r Leiter Sachgebiet Hochbau, ob des Baufortsch­rittes und der Optik der neuen Bühne in der Halle 1 begeistert.
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Die Halle 1 in der Werft 1919 mit dem Bistrodeck samt Seebühne nimmt ganz offensicht­lich Gestalt an.

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