Schwäbische Zeitung (Tettnang)
77 Infizierte in Friedrichshafen
BODENSEEKREIS (mag/flob) - 77 Menschen sind im Oktober in Friedrichshafen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist der höchste Einzelwert für einen Ort im Bodenseekreis. Danach folgen 33 in Überlingen, 26 in Markdorf und 22 in Tettnang. Die wenigsten Fälle sind für Sipplingen und Hagnau mit je zwei Fällen verzeichnet worden. Das geht aus einer Tabelle des Landratsamtes hervor, in der alle Gemeinden aufgelistet sind. Es seien keine extremen Ausreißer vermerkt worden, sagt Robert Schwarz, Sprecher des Landratsamtes. Das Gros der Infektionen geschehe nach wie vor im privaten Umfeld.
Es habe auch schon Wochen gegeben, in denen die Zahlen in Friedrichshafen weit über dem Durchschnitt gelegen haben. Das schwanke sehr, erklärt Schwarz. Lokale Vorkommnisse, etwa wenn eine Familie komplett betroffen sei, fielen in kleinen Orten im Kreis besonders ins Gewicht.
So könne man teils relativ hohe Fallzahlen wie elf in Eriskirch oder 14 in Immenstaad erklären. „Es passiert recht häufig, dass unmittelbare Kontaktpersonen bei privaten Treffen und Personen im selben Haushalt sich anstecken“, so Schwarz. In engster Familie sei es natürlich schwieriger den Abstand zu halten, als etwa mit Arbeitskollegen. „Das Gebot der Stunde ist aber nach wie vor, vorsichtig zu sein“, sagt der Pressesprecher. Genaue Quoten pro Gemeinde habe das Amt nicht ausgerechnet, um zu vermeiden, dass die Orte gegeneinander ausgespielt werden oder eine Art „Rallye“mit den Infektionszahlen entstehe.
Mit den steigenden Corona-Fällen wächst auch die Sorge vor einem Mangel an Intensivbetten. Doch davon ist man in Friedrichshafen weit entfernt. Der Medizin-Campus Bodensee hat in Friedrichshafen eine Covid-Station mit 18 Betten. Laut Pressesprecherin Susann Ganzert sind diese zurzeit kaum belegt. Und noch viel wichtiger: „Wir gehen davon aus, dass wir genügend Personal haben, die die Betten auch bedienen können“, sagt sie.