Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Corona: Halbe Klasse geht in Quarantäne
An der Realschule gibt es derzeit einen Fall – Andere Hälfte der Schüler darf in die Schule
TETTNANG - An der Realschule Tettnang gibt es einen aktuellen positiven Coronafall. Rund die Hälfte der Schüler der entsprechenden achten Klasse nehmen ab Dienstag von daheim aus am Unterricht teil, die andere Hälfte kann weiter in die Schule kommen. Im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“äußert Realschulleiter Jürgen Stohr, der zugleich auch geschäftsführender Rektor der Tettnanger Schulen ist, dass wohl die aktuellen Vorgaben mit Masken im Unterricht dazu führen würden, dass es nur wenige Ansteckungen in diesem Kontext gebe. Das sei auch die Rückmeldung von übergeordneten Behörden, aber auch von Kollegen anderer Schulen.
Zeitliche Zufälligkeit: An Tettnanger Schulen ist aktuell auch ein Brief einer anonymen „Elterninitiative aus Tettnang“eingegangen, die sich Sorgen bezüglich des Maskentragens macht und unter anderem zu Maskenpausen analog zum Arbeitsschutz auffordert. Jürgen Stohr äußert, dass die darin beschriebenen Probleme wie Schwindel oder starke Konzentrationsstörungen in der Praxis bei Schülern eigentlich keine Rolle spielen würden. Außerdem sei die Vorgabe, auch in der Pause im Freien Maske zu tragen, ja mittlerweile gelockert. Sprich: Alle Schüler kommen nach 90 Minuten für 20 Minuten an die frische Luft.
Stohr kann Sorgen grundsätzlich nachvollziehen und sagt, dass das Tragen der Maske natürlich auch mal
Irgendwie hat man sich seit März ja daran gewöhnt: Flexibel und optimistisch bleiben, dann wird das schon – irgendwann. Nun haben wir etwas Neues im Haus, nämlich ein Kind in behördlich angeordneter Quarantäne. Anruf von der Schule, Anruf vom Gesundheitsamt, Schreiben vom Ordnungsamt: Das lief alles geräuscharm und zügig. Unsere Fragen hat die freundliche Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes klären können. Die Anweisungen sind verständlich. Das Kind war nicht unbedingt einverstanden, hat sich nach einem halben Tag Gegrummel aber ins Unvermeidliche gefügt.
unangenehm sein könne. „Aber wir tragen das mit, weil wir keine Schulschließung wollen.“Der Wechsel hin zum Fernunterricht hatte viele Schulen gerade zu Beginn der Pandemie vor Herausforderungen gestellt.
Im aktuellen Fall ist es so, dass 14 Schüler (inklusive der erkrankten Person) in Quarantäne sind. 16 dürfen weiterhin in die Klasse kommen. Letzere sind Kontaktpersonen der Kategorie 2. Das heißt: Sie hatten keinen
und Schüler laut Jürgen Stohr per Video am Unterricht im Klassenzimmer teilnehmen können. Auch werden Arbeitsmaterialien über eine digitale Plattform zur Verfügung stehen.
Die Herausforderung bestehe darin, dass die Gruppe jetzt gemischt sei. Zu Beginn der Pandemie habe es ausschließlich Fernunterricht gegeben. Jetzt sei es so, dass ein Teil in der Schule und ein Teil daheim sei, so Stohr: „Wir probieren das jetzt aus und sammeln da erst mal Erfahrungen.“Später müsse man prüfen, ob sich das bewähre. In ähnlichen Fällen könne das in der Zukunft durchaus eine praktikable Lösung sein.
Mittlerweile gibt es durch ein Förderprogramm von Bund und Land grundsätzlich auch Möglichkeiten für Schüler aus sozial schwächeren Familien. Sie haben die Möglichkeit, auf Leihlaptops zuzugreifen, damit sie daheim nicht von digitalen Lernmethoden abgeschnitten sind.
Für den Bodenseekreis insgesamt vermeldete das Gesundheitsamt zu Beginn der Woche insgesamt 239 akute Infektionsfälle. Zehn Menschen wurden wegen Corona stationär in den Kliniken im Landkreis behandelt. In der zurückliegenden Woche – vom 2. bis 8. November – sind dem Gesundheitsamt Bodenseekreis insgesamt 198 neue Corona-Infektionsfälle gemeldet worden. Der höchste Sieben-Tages-Wert je 100 000 Einwohner lag in der zurückliegenden Woche bei 100,5 Fällen am Sonntag. Am Montagnachmittag lag dieser Wert bei 91,2.