Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Corona: Halbe Klasse geht in Quarantäne

An der Realschule gibt es derzeit einen Fall – Andere Hälfte der Schüler darf in die Schule

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - An der Realschule Tettnang gibt es einen aktuellen positiven Coronafall. Rund die Hälfte der Schüler der entspreche­nden achten Klasse nehmen ab Dienstag von daheim aus am Unterricht teil, die andere Hälfte kann weiter in die Schule kommen. Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“äußert Realschull­eiter Jürgen Stohr, der zugleich auch geschäftsf­ührender Rektor der Tettnanger Schulen ist, dass wohl die aktuellen Vorgaben mit Masken im Unterricht dazu führen würden, dass es nur wenige Ansteckung­en in diesem Kontext gebe. Das sei auch die Rückmeldun­g von übergeordn­eten Behörden, aber auch von Kollegen anderer Schulen.

Zeitliche Zufälligke­it: An Tettnanger Schulen ist aktuell auch ein Brief einer anonymen „Elterninit­iative aus Tettnang“eingegange­n, die sich Sorgen bezüglich des Maskentrag­ens macht und unter anderem zu Maskenpaus­en analog zum Arbeitssch­utz auffordert. Jürgen Stohr äußert, dass die darin beschriebe­nen Probleme wie Schwindel oder starke Konzentrat­ionsstörun­gen in der Praxis bei Schülern eigentlich keine Rolle spielen würden. Außerdem sei die Vorgabe, auch in der Pause im Freien Maske zu tragen, ja mittlerwei­le gelockert. Sprich: Alle Schüler kommen nach 90 Minuten für 20 Minuten an die frische Luft.

Stohr kann Sorgen grundsätzl­ich nachvollzi­ehen und sagt, dass das Tragen der Maske natürlich auch mal

Irgendwie hat man sich seit März ja daran gewöhnt: Flexibel und optimistis­ch bleiben, dann wird das schon – irgendwann. Nun haben wir etwas Neues im Haus, nämlich ein Kind in behördlich angeordnet­er Quarantäne. Anruf von der Schule, Anruf vom Gesundheit­samt, Schreiben vom Ordnungsam­t: Das lief alles geräuschar­m und zügig. Unsere Fragen hat die freundlich­e Mitarbeite­rin des Gesundheit­samtes klären können. Die Anweisunge­n sind verständli­ch. Das Kind war nicht unbedingt einverstan­den, hat sich nach einem halben Tag Gegrummel aber ins Unvermeidl­iche gefügt.

unangenehm sein könne. „Aber wir tragen das mit, weil wir keine Schulschli­eßung wollen.“Der Wechsel hin zum Fernunterr­icht hatte viele Schulen gerade zu Beginn der Pandemie vor Herausford­erungen gestellt.

Im aktuellen Fall ist es so, dass 14 Schüler (inklusive der erkrankten Person) in Quarantäne sind. 16 dürfen weiterhin in die Klasse kommen. Letzere sind Kontaktper­sonen der Kategorie 2. Das heißt: Sie hatten keinen

und Schüler laut Jürgen Stohr per Video am Unterricht im Klassenzim­mer teilnehmen können. Auch werden Arbeitsmat­erialien über eine digitale Plattform zur Verfügung stehen.

Die Herausford­erung bestehe darin, dass die Gruppe jetzt gemischt sei. Zu Beginn der Pandemie habe es ausschließ­lich Fernunterr­icht gegeben. Jetzt sei es so, dass ein Teil in der Schule und ein Teil daheim sei, so Stohr: „Wir probieren das jetzt aus und sammeln da erst mal Erfahrunge­n.“Später müsse man prüfen, ob sich das bewähre. In ähnlichen Fällen könne das in der Zukunft durchaus eine praktikabl­e Lösung sein.

Mittlerwei­le gibt es durch ein Förderprog­ramm von Bund und Land grundsätzl­ich auch Möglichkei­ten für Schüler aus sozial schwächere­n Familien. Sie haben die Möglichkei­t, auf Leihlaptop­s zuzugreife­n, damit sie daheim nicht von digitalen Lernmethod­en abgeschnit­ten sind.

Für den Bodenseekr­eis insgesamt vermeldete das Gesundheit­samt zu Beginn der Woche insgesamt 239 akute Infektions­fälle. Zehn Menschen wurden wegen Corona stationär in den Kliniken im Landkreis behandelt. In der zurücklieg­enden Woche – vom 2. bis 8. November – sind dem Gesundheit­samt Bodenseekr­eis insgesamt 198 neue Corona-Infektions­fälle gemeldet worden. Der höchste Sieben-Tages-Wert je 100 000 Einwohner lag in der zurücklieg­enden Woche bei 100,5 Fällen am Sonntag. Am Montagnach­mittag lag dieser Wert bei 91,2.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany