Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Fiktion krisenfestes Klassenzimmer
Virtuelle Diskussion der SPD-Bodenseekreis über Bildungspolitik in Corona-Zeiten
Apotheken-Notdienstfinder, Festnetz: 0800/ 0022833 (kostenfrei), Handy: 22833 (max. 69 ct/Min), www.lak-bw.de, www.apotheken.de Friedrichshafen Marien-Apotheke, Heiliggasse 2, Ailingen, 07541/ 53087, Mo. 8.30-Di. 8.30 Uhr
Heiligenberg
Schloß-Apotheke, Postplatz 3, 07554/ 250, Mo. 8.30-Di. 8.30 Uhr Immenstaad
See-Apotheke Immenstaad, Wattgraben 11, 07545/ 6736, Di. 8.30-Mi. 8.30 Uhr
Überlingen Pflummern-Apotheke, Münsterstr. 37, 07551/ 63864, Mo. 8.30-Di. 8.30 Uhr
Uhldingen-Mühlhofen Kloster-Apotheke Uhldingen, Aachstraße 29, Oberuhldingen, 07556/ 5356, Di. 8.30-Mi. 8.30 Uhr
Kressbronn Gemeindebücherei, Hemigkofener Str. 11, 10-12 Uhr, 15-18 Uhr Langenargen
Bücherei im Münzhof, Marktplatz 24, 10-12 Uhr, 15-18 Uhr Meckenbeuren Gemeindebücherei,
Tettnang
Stadtbücherei,
Behördennummer 115, bundeseinheitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei Festnetz-Flatrate, Mobilfunktarife können abweichen
Tettnang
Ambulante Hilfen Diakonie Pfingstweid, ambulant betreutes Wohnen & Beratung und Begleitung für Menschen mit Behinderung, Termine nach Vereinbarung, 07542/ 970408, 07542/ 970701, Montfortstr. 23 Hospizverein Tettnang, info@hospizverein-tettnang.de, 0160/ 6481999
Nachbarschaftshilfe/ Demenzbetreuung, Region: Tettnang/ Meckenbeuren / Neukirch, 07542/ 94400, Kirchliche Sozialstation, Wilhelmstr. 5
Tafelladen, Kalchenstr. 9, jeden Di 15-17 Uhr, jeden Fr 10.30-12.30 Uhr
Tettnang Wochenmarkt,
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt,
Polizei,
Tettnang
Stör- und Gasgeruchsmeldung, 07542/ 9379-299, Regionalwerk Bodensee, Waldesch 29
Tettnang
Entsorgungszentrum Sputenwinkel, Prinz-Eugen-Str., 8-11.45 Uhr, 1316.45 Uhr
BODENSEEKREIS - Über Bildungspolitik und über ein „krisenfestes Klassenzimmer“zu diskutieren, an einem Tag, an dem die bundesweit neu hinzugekommenen Corona-Fallzahlen die 20 000er-Marke weit überschritten haben, das kann man guten Gewissens nicht in realer, sondern nur in virtueller Präsenz. Insofern war die Entscheidung, die ursprünglich in der Festhalle Fischbach vorgesehene Diskussionsveranstaltung der SPD-Bodenseekreis online stattfinden zu lassen, nachvollziehbar.
Der ehemalige Kultusminister Andreas Stoch, Landtagskandidatin Jasmina Brancazio, Friedrichshafens geschäftsführender Schulleiter Steffen Rooschüz, Lars Scheider vom Häfler Gesamtelternbeirat, der Landesvorsitzende des Landesschülerbeirats, David Jung, und der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Norbert Zeller, diskutierten in einer gut 90-minütigen Veranstaltung, die vom Bundestagskandidaten Leon Hahn anmoderiert wurde.
Ja, es war wirklich eine Art Diskussion und durchaus mehr als nur ein Austausch der eigenen Standpunkte. Und ja, es ging natürlich – wenn auch nicht ausschließlich – um die digitale Ausstattung an Schulen, um Prozesse, die es in dieser Hinsicht zu verbessern gilt und um die Stärkung der digitalen Kompetenz des pädagogischen Personals.
Dass es auch in puncto eigener digitaler Präsentation noch reichlich Luft nach oben gibt, das bewiesen einige Teilnehmer des virtuellen Podiums allerdings selbst. Während der eine während seiner Redebeiträge sichtlich mit technischen Problemen und dem Abstand zur Kamera, andere mit der Klarheit der Linse oder im Fünfsekundentakt mit der mangelnden Festigkeit der Frisur zu kämpfen hatten, sah man bei Andreas Stoch im Hintergrund ein um 90 Grad gedrehtes Banner, das von der Kamera aber nur zu einem Teil erfasst wurde.
„Warum ist es in Zeiten, in denen Lehrkräfte massiv fehlen oder coronabedingt nicht einsatzfähig sind, nicht möglich, Lehramtsstudierende zur Assistenz im Schulunterricht einzusetzen?“Diese Frage warf Norbert Zeller in den Raum. Ein Ball, den Jasmina Brancazio gerne aufnahm. Das baden-württembergische Bildungssystem
sei weder krisenfest noch zukunftssicher, meinte sie. „Dialog und Kommunikation mit den Schulen haben gefehlt“, so die Kritik von Andreas Stoch am Krisenmanagement der Landesregierung.
Dass die Schulen gerade jetzt klare Rahmenbedingungen und Vorgaben, aber auch einen definierten Handlungsspielraum bräuchten, dass die digitale Ausstattung und die Personalressourcen nicht ausreichten, betonte Steffen Rooschüz, der sich aber auch selbstkritisch gab: „Wir hätten im Vorfeld mehr tun können“, sagte er. Lars Scheider bemängelte nicht nur eine „unterirdische“digitale Ausstattung, sondern prangerte auch bauliche Mängel an Häfler Schulen an, die in der CoronaZeit besonders drückten. So würden die Schüler während der Pausen auf dem Schulhof der Pestalozzischule in Ecken „eingepfercht“und in der Gemeinschaftsschule Schreienesch sei es seit Jahren nicht gelungen, eine neue und größere Mensa einzurichten.
Sein „Wohlbefinden“hat David Jung verloren. Als Schüler im Schulalltag derzeit ständig Maske tragen zu müssen, das leuchtet ihm ein – nicht jedoch, dass der schulische Sportunterricht nach wie vor stattfindet und man am Eingang zur Sporthalle quasi alle Abstands- und Hygieneregeln über den Haufen werfe – und das, obwohl der Vereinssport aktuell verboten ist. Ein berechtigtes Argument, so die Meinung von Andreas Stoch.
Anders argumentierten Jasmina Brancazio und Lars Scheider aus ihrer Elternsicht. Sie sind der Überzeugung, dass gerade jetzt der Sportunterricht als Ausgleich zum stundenlangen Stillsitzen unerlässlich sei. Auch Steffen Rooschüz fände es „fatal“, wenn auch der Schulsport Corona zum Opfer fiele.
„Was nützen alle Hygienekonzepte der Schulen, wenn die Schulbusse hoffnungslos überfüllt sind?“, fragte sich Lars Scheider. Dass zur Verbesserung dieser leidigen Situation 20 weitere Ersatzbusse im Bodenseekreis zum Einsatz kommen, wurde von Norbert Zeller vermeldet.
Lars Scheider blieb indes skeptisch und berichtete von anderen Informationen. Ihm sei von zuständiger Seite gesagt worden, dass man die Situation erst noch einmal prüfen müsse.
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