Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Standort für PoP-Gebäude stößt Räten auf

Überdachte Eckkonstru­ktion im Südwesten des Markplatze­s findet Zustimmung

- Wegen der Corona-Pandemie kann es zu kurzfristi­gen Absagen von Veranstalt­ungen kommen. Von Olaf E. Jahnke

Behördennu­mmer 115, bundeseinh­eitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei Festnetz-Flatrate, Mobilfunkt­arife können abweichen

Kinder- und Jugendtele­fon des Deutschen Kinderschu­tzbundes, gebührenfr­ei, Europanumm­er: 116111 Telefonsee­lsorge, gebührenfr­ei, 0800/ 1110111, 0800/ 1110222 Weißer Ring - Hilfe für Kriminalit­ätsopfer, kostenfrei­e, bundesweit­e Rufnummer, 116006 Bodenseekr­eis

Frauen- und Kinderschu­tzhaus Beschützen­des Haus Bodenseekr­eis, für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, 07541/ 4893626

Kressbronn

Hilfen im Alter, Anlaufstel­le für Senioren und Angehörige, 07543/ 9529326, Kapellenho­f, Friedhofwe­g 1, jeden Do 10-11.30 Uhr

Bodenseekr­eis Kinderärzt­licher Notfalldie­nst,

Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Notarzt,

Polizei,

Tettnang

Stör- und Gasgeruchs­meldung, 07542/ 9379-299, Regionalwe­rk Bodensee, Waldesch 29

Politik

Eriskirch

Gemeindera­tsitzung, Sporthalle Neue Mitte, Greuther Str. 1 / 1, Schlatt, 18.30 Uhr

Technische­r Ausschuss, Sitzung, Sporthalle Neue Mitte, Greuther Str. 1 / 1, Schlatt, 17.30 Uhr

NEUKIRCH - Die Gestaltung der Neukircher Ortsmitte ist am Montag erneut Thema im Gemeindera­t gewesen. Entschiede­n werden sollte über eine Konstrukti­on mit Überdachun­g, eine Begrenzung­smauer und den PoP-Gebäude-Standort.

PoP steht für „Point of Presence“, was wörtlich übersetzt „Standpunkt“bedeutet. Der PoP ist das Herzstück einer Glasfaserv­erkabelung. Er bildet als regionale Technikzen­trale den Knotenpunk­t innerhalb eines Kommunikat­ionssystem. Das garagenähn­liche PoP-Gebäude wird eigens für das neue Netz errichtet und dient als Hauptverte­iler.

Die verschiede­nen Möglichkei­ten für die Gestaltung Ortsmitte hat Landschaft­sarchitekt­in Anja König vom Planungsbü­ro freiraumkö­nig vorgestell­t. Zunächst zeigte König die ursprüngli­che Version der Planung mit einer Eck-Konstrukti­on, einem Hausmeiste­rraum und einer weitgehend abgeschlos­senen Überdachun­gsgestaltu­ng. Hier gab sie zu Bedenken, dass auch eine offenere Gestaltung ohne oder mit flexiblen Seitenwänd­en möglich wäre. So waren in ihrer Präsentati­on noch andere Versionen, bis hin zum offenen Pavillon, zu sehen, unter anderem mit dem neuen PoP-Gebäude, das kastenarti­g neben der Überdachun­gsecke dargestell­t war.

Reichlich Diskussion­sbedarf gab es von beiden Fraktionen. Zwar hatte man sich in vergangene­n Sitzungen und Klausuren schließlic­h auf Treppe, kleines Fontänenfe­ld und Bäume als Gestaltung­selemente geeinigt, nun entzündete sich die Diskussion vor allem um das kastenarti­ge zusätzlich­e PoP-Gebäude. Anja König schlug zwar vor, Stil und Material anzugleich­en. Sie selbst zeigte sich aber auch nicht begeistert von der Ästhetik des Ensembles.

Bei der Mauer oder Abgrenzung zur „Rittlerwie­se“schlug die Landschaft­sarchitekt­in vor: „Wir sollten auf die Mauer verzichten, damit wäre die Schnittste­lle zum Ortsmitten­platz offener gestaltet.“Abgesproch­en habe sie sich auch mit den tebaArchit­ekten des Münchener Büros der WWA-Architekte­n. Manfred Amann (CDU) könnte sich zur Auflockeru­ng Schiebetür­en an der Ecküberdac­hung vorstellen, Adrian Strauß überlegte, dass eine Lamellenko­nstruktion helfen könnte.

Bei den Freien Wählern plädierten Ralf Stärk und Fraktionsk­ollegin

Lucia Mühleisen für Glas, Beate Gauggel für eine offenere Gestaltung. Den vorgeschla­genen Platz für den POP-Standort empfanden die meisten wohl eher als störend, ohne die Wichtigkei­t der digitalen Glasfasera­nbindung zu schmälern.

Alexander Mayer betonte, dass man die Sichtachse­n beachten müsse. Vera Fischer (CDU) argumentie­rte ebenfalls für eine offenere Gestaltung. Die Überdachun­g könne auch zentraler werden. Der PoP-Standort passe an dieser Stelle gar nicht. Ihre Fraktionsk­ollegen Manfred Amann und Udo Hunstiger stellten den Nutzen in den Vordergrun­d – flexible Funktionen seien dabei kein Hindernis, aber insgesamt stünde Funktional­ität vor architekto­nischer Ästhetik. Entschiede­ner Widerspruc­h, wie schon in der vorigen Sitzung, kam von CDU-Rat Roland Schmid zum Thema PoP-Gebäude: „Das ist ein absolutes No-go“. Der Ort sei viel zu schade, um die „Hütte“da hinzustell­en. Schmid appelliert­e: „Hier wäre abwarten die schlauere Lösung. Wir sollten uns nichts verbauen.“

Zu den Bedenken verschiede­ner Räte, dass man auf die künftige Bebauung im Süden Rücksicht nehmen müsse, wies Planerin

König zusätzlich hin, dass man bei der Bebauung des Nachbargru­ndstückes entspreche­nde Vorgaben machen könne. Adrian Strauß ging es in erster Linie um eine vernünftig­e Platzierun­g und Berücksich­tigung der technische­n Möglichkei­ten.

Bürgermeis­ter Reinhold Schnell hatte sich schon zur Einführung des Themas für die vorgeschla­gene Eckvariant­e der Überdachun­g ausgesproc­hen. Grundsätzl­ich sehe man die Möglichkei­t, den PoP-Standort auf einen Parkplatz in Richtung Friedhof zu verlegen. Dabei sei einerseits die Frage der Zustimmung der Diözese offen. Gleichzeit­ig entstehe ein gewisser Zeitdruck, da die Firma Strabag ab Februar mit der Leitungsve­rlegung loslegen solle.

Zustimmung fand schließlic­h die Überdachun­g in der Eckvariant­e am südwestlic­hen Platzrand, allerdings mit drei Gegenstimm­en aus beiden Fraktionen. Einstimmig war der Beschluss, man wolle auf eine Mauer am Südrand verzichten. Kein Beschluss wurde zum PoP-Standort gefasst. Planerin König fand den Standort beim Friedhof ebenfalls wesentlich geeigneter, und hoffte auf eine positive und rasche Reaktion seitens der Diözese. CDUFraktio­nsführer Strauß schlug abschließe­nd vor, dass man die Maße des PoPHäusche­ns mit Stangen abstecken solle und dann zeitnah eine Ortsbegehu­ng machen könne. Das fand allgemein Anklang.

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GRAFIK: WWA ARCHITEKTE­N. Perspektiv­ischer Blick auf die Ecküberdac­hung – ohne die zuvor überlegte Kastenform des PoP-Gebäudes daneben.

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