Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Standort für PoP-Gebäude stößt Räten auf
Überdachte Eckkonstruktion im Südwesten des Markplatzes findet Zustimmung
Behördennummer 115, bundeseinheitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei Festnetz-Flatrate, Mobilfunktarife können abweichen
Kinder- und Jugendtelefon des Deutschen Kinderschutzbundes, gebührenfrei, Europanummer: 116111 Telefonseelsorge, gebührenfrei, 0800/ 1110111, 0800/ 1110222 Weißer Ring - Hilfe für Kriminalitätsopfer, kostenfreie, bundesweite Rufnummer, 116006 Bodenseekreis
Frauen- und Kinderschutzhaus Beschützendes Haus Bodenseekreis, für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, 07541/ 4893626
Kressbronn
Hilfen im Alter, Anlaufstelle für Senioren und Angehörige, 07543/ 9529326, Kapellenhof, Friedhofweg 1, jeden Do 10-11.30 Uhr
Bodenseekreis Kinderärztlicher Notfalldienst,
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt,
Polizei,
Tettnang
Stör- und Gasgeruchsmeldung, 07542/ 9379-299, Regionalwerk Bodensee, Waldesch 29
Politik
Eriskirch
Gemeinderatsitzung, Sporthalle Neue Mitte, Greuther Str. 1 / 1, Schlatt, 18.30 Uhr
Technischer Ausschuss, Sitzung, Sporthalle Neue Mitte, Greuther Str. 1 / 1, Schlatt, 17.30 Uhr
NEUKIRCH - Die Gestaltung der Neukircher Ortsmitte ist am Montag erneut Thema im Gemeinderat gewesen. Entschieden werden sollte über eine Konstruktion mit Überdachung, eine Begrenzungsmauer und den PoP-Gebäude-Standort.
PoP steht für „Point of Presence“, was wörtlich übersetzt „Standpunkt“bedeutet. Der PoP ist das Herzstück einer Glasfaserverkabelung. Er bildet als regionale Technikzentrale den Knotenpunkt innerhalb eines Kommunikationssystem. Das garagenähnliche PoP-Gebäude wird eigens für das neue Netz errichtet und dient als Hauptverteiler.
Die verschiedenen Möglichkeiten für die Gestaltung Ortsmitte hat Landschaftsarchitektin Anja König vom Planungsbüro freiraumkönig vorgestellt. Zunächst zeigte König die ursprüngliche Version der Planung mit einer Eck-Konstruktion, einem Hausmeisterraum und einer weitgehend abgeschlossenen Überdachungsgestaltung. Hier gab sie zu Bedenken, dass auch eine offenere Gestaltung ohne oder mit flexiblen Seitenwänden möglich wäre. So waren in ihrer Präsentation noch andere Versionen, bis hin zum offenen Pavillon, zu sehen, unter anderem mit dem neuen PoP-Gebäude, das kastenartig neben der Überdachungsecke dargestellt war.
Reichlich Diskussionsbedarf gab es von beiden Fraktionen. Zwar hatte man sich in vergangenen Sitzungen und Klausuren schließlich auf Treppe, kleines Fontänenfeld und Bäume als Gestaltungselemente geeinigt, nun entzündete sich die Diskussion vor allem um das kastenartige zusätzliche PoP-Gebäude. Anja König schlug zwar vor, Stil und Material anzugleichen. Sie selbst zeigte sich aber auch nicht begeistert von der Ästhetik des Ensembles.
Bei der Mauer oder Abgrenzung zur „Rittlerwiese“schlug die Landschaftsarchitektin vor: „Wir sollten auf die Mauer verzichten, damit wäre die Schnittstelle zum Ortsmittenplatz offener gestaltet.“Abgesprochen habe sie sich auch mit den tebaArchitekten des Münchener Büros der WWA-Architekten. Manfred Amann (CDU) könnte sich zur Auflockerung Schiebetüren an der Ecküberdachung vorstellen, Adrian Strauß überlegte, dass eine Lamellenkonstruktion helfen könnte.
Bei den Freien Wählern plädierten Ralf Stärk und Fraktionskollegin
Lucia Mühleisen für Glas, Beate Gauggel für eine offenere Gestaltung. Den vorgeschlagenen Platz für den POP-Standort empfanden die meisten wohl eher als störend, ohne die Wichtigkeit der digitalen Glasfaseranbindung zu schmälern.
Alexander Mayer betonte, dass man die Sichtachsen beachten müsse. Vera Fischer (CDU) argumentierte ebenfalls für eine offenere Gestaltung. Die Überdachung könne auch zentraler werden. Der PoP-Standort passe an dieser Stelle gar nicht. Ihre Fraktionskollegen Manfred Amann und Udo Hunstiger stellten den Nutzen in den Vordergrund – flexible Funktionen seien dabei kein Hindernis, aber insgesamt stünde Funktionalität vor architektonischer Ästhetik. Entschiedener Widerspruch, wie schon in der vorigen Sitzung, kam von CDU-Rat Roland Schmid zum Thema PoP-Gebäude: „Das ist ein absolutes No-go“. Der Ort sei viel zu schade, um die „Hütte“da hinzustellen. Schmid appellierte: „Hier wäre abwarten die schlauere Lösung. Wir sollten uns nichts verbauen.“
Zu den Bedenken verschiedener Räte, dass man auf die künftige Bebauung im Süden Rücksicht nehmen müsse, wies Planerin
König zusätzlich hin, dass man bei der Bebauung des Nachbargrundstückes entsprechende Vorgaben machen könne. Adrian Strauß ging es in erster Linie um eine vernünftige Platzierung und Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten.
Bürgermeister Reinhold Schnell hatte sich schon zur Einführung des Themas für die vorgeschlagene Eckvariante der Überdachung ausgesprochen. Grundsätzlich sehe man die Möglichkeit, den PoP-Standort auf einen Parkplatz in Richtung Friedhof zu verlegen. Dabei sei einerseits die Frage der Zustimmung der Diözese offen. Gleichzeitig entstehe ein gewisser Zeitdruck, da die Firma Strabag ab Februar mit der Leitungsverlegung loslegen solle.
Zustimmung fand schließlich die Überdachung in der Eckvariante am südwestlichen Platzrand, allerdings mit drei Gegenstimmen aus beiden Fraktionen. Einstimmig war der Beschluss, man wolle auf eine Mauer am Südrand verzichten. Kein Beschluss wurde zum PoP-Standort gefasst. Planerin König fand den Standort beim Friedhof ebenfalls wesentlich geeigneter, und hoffte auf eine positive und rasche Reaktion seitens der Diözese. CDUFraktionsführer Strauß schlug abschließend vor, dass man die Maße des PoPHäuschens mit Stangen abstecken solle und dann zeitnah eine Ortsbegehung machen könne. Das fand allgemein Anklang.
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