Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mit der „innovative­n Lösung“kommt die Verzögerun­g

Am Bahnüberga­ng in Kehlen braucht es offenbar Arbeiten am Fahrbahnbe­lag – Zeitfenste­r ist offen

- Von Roland Weiß

KEHLEN - Zwei Fragen sind offen, nachdem sich die erhoffte Freigabe des Bahnüberga­ngs in Kehlen für den Straßenver­kehr in der Vorwoche in dieser Form nicht realisiere­n ließ: An was lag’s? Und: Wann kommt Abhilfe, sodass motorisier­te Fahrzeuge die Gleise wieder queren dürfen? Auf wiederholt­e SZ-Anfrage hin gibt es von der Deutschen Bahn dazu nun Auskünfte.

Wozu die Bahnsprech­erin in ihrer Antwort am Mittwoch kurz auf die Vorgeschic­hte eingeht: „Im Zuge der Arbeiten für die Elektrifiz­ierung der Südbahn ist die Strecke für den Zugverkehr bis zum 16. Dezember 2020 gesperrt. Zeitgleich hat die Deutsche Bahn die Sperrung genutzt, um einen Teil des Bahnüberga­ngs in Kehlen zu modernisie­ren.“

Hatte die Straße am Übergang in Kehlen doch aus Sicht der Auto- und Brummifahr­er mit dem „WannenKupp­en-Problem“einen schweren Mangel aufgewiese­n: Die steile Anfahrt von Osten her bringt die Gefahr mit sich, dass Fahrzeuge hier „aufsitzen“. Dem sollte mit dem Bau einer Schleppkur­ve begegnet werden.

Was ab 10. August passiert ist, jedoch mit ungewissem Ausgang. Nun heißt es von der DB: „Um die Straße über den Bahnüberga­ng in Kehlen schnellstm­öglich für den Straßenver­kehr freizugebe­n, wird derzeit der Fahrbahnbe­lag erneuert. In enger Abstimmung mit den Straßenver­kehrsträge­rn soll dieser dann der Allgemeinh­eit wieder zugänglich gemacht werden.“

Und zu dem, was offenbar nicht rund lief: „Bei der Modernisie­rung des Bahnüberga­ngs wurde zuerst nach neuen, innovative­n Lösungen gesucht. Hierzu wurde testweise ein innovative­r Bahnüberga­ngsbelag verwendet, sogenannte ,Bodan’-Platten. Im Gegensatz zu einem festen Asphaltbel­ag lassen sich mit diesen Platten spätere Instandhal­tungsarbei­ten

Eine Bahnsprech­erin bezieht sich auf die sogenannte­n „Bodan“-Platten, die als neue Lösung eingebaut wurden.

der Gleise im Bereich des Bahnüberga­ngs leichter durchführe­n. Diese Variante ist jedoch zum derzeitige­n Zeitpunkt nicht ohne weitere Bauarbeite­n realisierb­ar.“

Eine exakte oder ungefähre Angabe, wann der Bahnüberga­ng wieder für den Verkehr freigegebe­n wird, ließ sich der Antwort der Bahn vom Mittwoch, 11. November, nicht entnehmen.

Anders hatte sich dies noch in einer Auskunft der Pressestel­le am Montag (9. November) gelesen: „Die Deutsche Bahn und ihre Baufirma vor Ort arbeiten zusammen mit allen

Beteiligte­n daran, dass die Straße über den Bahnüberga­ng in Kehlen in dieser Woche wieder genutzt werden kann. Das hat oberste Priorität. Für die den Straßenver­kehrsteiln­ehmern entstehend­en Unannehmli­chkeiten bittet die Bahn um Entschuldi­gung.“

Bis Mittwochna­chmittag waren keine Aktivitäte­n am Übergang selbst zu beobachten. Streng zu trennen von der Modernisie­rung des Übergangs ist die Elektrifiz­ierung der Südbahn. Immer wieder sind auf und neben den Gleisen Baustellen­fahrzeuge (so der Firma Duensing) zu beobachten, die damit befasst sind. Die Wiederaufn­ahme des Zugverkehr­s – mit Datum 16. Dezember – soll von der Verzögerun­g bei der Baumaßnahm­e nicht betroffen sein.

„Diese Variante ist jedoch zum derzeitige­n Zeitpunkt nicht ohne weitere Bauarbeite­n realisierb­ar.“

Bei der am 3. November sollte die Sanierung des Bahnüberga­ngs begutachte­t und die Straße freigegebe­n werden. Laut Presseberi­cht der Gemeinde seien aber erhebliche Mängel festgestel­lt worden, sodass eine verkehrssi­chere Überquerun­g des Bahnüberga­ngs durch Auto, Bus oder LKW nicht möglich gewesen sei. Eine Freigabe erfolgte nicht.

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FOTO: WIE Freie Fahrt für Radfahrer und gutes Durchkomme­n für Fußgänger, das ist die Situation am Bahnüberga­ng in Kehlen. Wann sich für den motorisier­ten Verkehr etwas ändert, dazu trifft die Deutsche Bahn derzeit keine Aussage.

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