Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das Sterben hat viele Namen
Der November gilt nicht von ungefähr als Totenmonat. Letzte Woche wurde Allerseelen begangen, übermorgen ist Volkstrauertag, und Ende nächster Woche steht der Ewigkeitssonntag an. Dazu passt die Frage eines Lesers, die just am 1. November in der Mailbox landete: Woher kommt es, dass man von einem gerade verstorbenen Menschen sagt, er habe
oder gar sind saloppe Weiterentwicklungen einer Redensart mit historischem Hintergrund. Über Jahrhunderte hinweg war der Löffel der wichtigste Teil des Bestecks und für die Mehrheit der bettelarmen Bevölkerung auch der einzige. Sie ernährte sich von Suppen, Eintöpfen oder Brei, brauchte also keine Gabeln oder Messer. Löffel wurden meist aus Holz geschnitzt und sorgsam in einem Löffelbrett an der Wand aufbewahrt. Hatte jemand hingegen einen Löffel aus Metall, so trug er ihn als Statussymbol an einer Kette um den Hals. Aber ob nun einer Bauer war oder Edelmann, wenn es ans Sterben ging, – etwa an den ältesten Sohn.
Das bringt uns zu einer kurzen Betrachtung, wie man im Deutschen mit dem Tod umgeht. Einerseits steht dieses in einer Reihe mit vielen ebenso despektierlichen Redewendungen –
etc. – das sind allesamt Versuche, durch Pathos dem Tod etwas von seinem Schrecken zu nehmen. Aber wer will sich da zum Kritikaster aufspielen. Eine besondere Kategorie sind schließlich die Redewendungen im religiösen Umfeld.
– in diesem Fall diktiert der Glaube die Wortwahl, und auch hier ist Verständnis angebracht.
Um nun diese November-Tristesse etwas aufzuhellen, zum Schluss noch
Unsere Sprache ist immer im Fluss. Wörter kommen, Wörter gehen, Bedeutungen und Schreibweisen verändern sich. Jeden Freitag greifen wir hier solche Fragen auf.
ein Witz – nicht mehr ganz taufrisch, aber passend: