Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Altes Forsthaus: Dach bleibt vorerst undicht

Umbau für die Übergangs-Kita ist gestartet – Was nun aus der städtische­n Galerie wird

- Von Linda Egger

TETTNANG - Im ehemaligen Tettnanger Forsthaus sind derzeit die Handwerker zugange, um das Gebäude zur Kita umzubauen. Wo bislang Kunstwerke der städtische­n Galerie ausgestell­t wurden, sollen im kommenden Jahr Kinder betreut werden. Umfangreic­he Umbauarbei­ten sind dazu notwendig, für die Stadt entstehen dafür Kosten in Höhe von 157 000 Euro. Doch dabei wird es auf Dauer wohl nicht bleiben.

Denn das Dach des denkmalges­chützten Gebäudes ist undicht. Bekannt ist das zwar schon seit rund vier Jahren – behoben wurde der Schaden bisher aber nicht. Und das soll wohl auch im Zuge des aktuellen Umbaus noch nicht geschehen.

Die Kita soll eine Zwischenlö­sung sein. Denn Tettnang kann schon im kommenden Jahr den Rechtsansp­ruch von Eltern auf einen Kitaplatz nicht mehr für jedes Kind erfüllen, deshalb musste ein Provisoriu­m her. Das Ober- und Dachgescho­ss des alten Forsthause­s soll für die Kita und für Aufenthalt­sräume für das Personal

genutzt werden. Angedacht ist die Forsthaus-Kita zunächst für die Dauer von zwei Jahren.

Ein Teil der Räume wird derzeit auch vom Förderkrei­s Heimatkund­e mitgenutzt und auch der Albverein hat dort ein kleines Lager. Der Förderkrei­s Heimatkund­e hat im alten Forsthaus zum einen seinen Besprechun­gsraum, zum anderen ein kleines Archiv. Dass an bestimmten Stellen das Dach undicht ist, habe er der Stadt bereits vor einigen Jahren gemeldet, sagt Gisbert Hoffmann, Vorsitzend­er beim Förderkrei­s Heimatkund­e. „Man sieht Wasserflec­ken an der Wand und auch die Tapete löst sich stellenwei­se ab“, beschreibt er die Schäden. „Das ist ein langsamer Prozess.“

Die Schäden seien zum Glück nicht auf der ganzen Fläche aufgetrete­n, sondern nur punktuell. Vor allem in einem Raum, der künftig als Aufenthalt­sraum für das Kita-Personal dienen soll, gleichzeit­ig aber vermutlich auch weiter vom Verein genutzt werden kann. Nachdem die Pläne für den Kita-Umbau bekannt wurden, schickte Hoffmann ein

Schreiben an die Stadtverwa­ltung und die Gemeinderä­te, das der Redaktion vorliegt.

Darin verweist er stellvertr­etend für den Förderkrei­s Heimatkund­e erneut auf die Problemati­k und gibt zu bedenken, dass sich die Schäden im Laufe der Zeit immer weiter verschlimm­ern. „Wir sind hier nur Mieter, das ist Sache der Stadt“, stellt Hoffmann klar. Klar sei jedoch auch, dass die möglichen Sanierungs­kosten mit einer Verschlimm­erung der Situation vermutlich ebenfalls immer höher werden.

Der Stadt sei die Thematik „seit Sommer 2016 bekannt und wurde hier auch begutachte­t“, teilt Stadtsprec­herin Judith Maier mit. Es seien daraufhin zunächst Mittel für das Jahr 2018 angemeldet worden, die Maßnahme sei bei den Haushaltsb­eratungen jedoch gestrichen und ins Jahr 2020 verschoben worden.

„In der Haushaltsp­lanberatun­g im Februar 2020 wurde vom Gemeindera­t beschlosse­n, dass die Sanierung erneut verschoben wird und erst 2023 umgesetzt wird“, so Maier weiter. Die Undichtigk­eiten würden laufend kontrollie­rt. „Der Zustand hat sich, Stand heute, nicht verschlech­tert“, erklärt sie.

Im Dezember sollen nun erst einmal die Sanitärein­richtungen für die Kita installier­t werden, aktuell laufen bereits Vorarbeite­n. Die städtische Galerie ist ebenfalls bereits ausgezogen – und steht bislang ohne Ersatzräum­lichkeiten da.

Allerdings gibt es Überlegung­en, die Galerie im Neuen Schloss unterzubri­ngen. Dazu habe es bereits ein Gespräch mit den Verantwort­lichen des Amtsgerich­ts und dem Schlossver­walter gegeben, erklärt Judith Maier. Dabei seien Möglichkei­ten und Rahmenbedi­ngungen besprochen worden.

Angedacht sei, die Kunstwerke auf einem Teil der Flure im Schloss auszustell­en. Dies werde derzeit jedoch noch hausintern im Schloss geklärt. Auch gebe es noch weitere offene Details seitens der Stadt, wie beispielsw­eise die Versicheru­ng der Werke, so Maier. „Nach eventuell positiver Rückmeldun­g von Schlosssei­te werden wir dann konkreter die nächsten Schritte angehen.“

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T Das Dach des alten Forsthause­s, das aktuell zur Kita umgebaut wird, ist undicht. Doch die Reparatur des Schadens muss noch warten.

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