Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die zweite Welle lässt die Sorgen wachsen
Fußball-Bundesliga fürchtet sich vor dem Corona-GAU – Schon acht Fälle in Hoffenheim
durch die Pandemie, die uns nun knüppelhart trifft.“
Vor Vogt waren am Mittwoch bereits Sebastian Rudy und Ishak Belfodil positiv getestet worden. Am Dienstag hatten der Israeli Munas Dabbur und der Däne Robert Skov bei ihren Nationalteams positive Ergebnisse erhalten, Angreifer Jacob Bruun Larsen schon in der vergangenen
Woche. Und bereits in der Länderspielpause im
Oktober waren der Kroate Andrej Kramaric und der Ghanaer Kasim Adams mit Coronainfektionen von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt.
Aber auch der Blick auf die derzeitige Länderspielperiode bietet der Bundesliga Anlass zur Sorge. So hatte Kroatiens Kapitän Domagoj Vida am Mittwochabend in Istanbul gegen die Türkei (3:3) ohne sein Wissen mit COVID-19 gespielt. Vida wurde zur Halbzeit ausgewechselt, das positive Testergebnis kam aber erst kurz nach Mitternacht. Zuvor hatte er mit drei Bundesliga-Profis auf dem Platz gestanden: den Wolfsburgern Josip Brekalo und Marin Pongracic (beide Kroatien) sowie dem Schalker Ozan Kabak (Türkei).
Beim Länderspiel zwischen Dänemark und Schweden (2:0) fehlten nach dem positiven Test des Hoffenheimers Skov insgesamt sogar 20 Nationalspieler. Unter anderem der Leipziger Yussuf Poulsen und Schalkes Frederik Rönnow wurden trotz negativer Ergebnisse isoliert. Janne Andersson, Nationaltrainer der Schweden um Leipzigs Emil Forsberg und den Mainzer Robin Quaison, war schon vor der Partie positiv getestet worden, hatte sich aber ohnehin bereits in häuslicher Isolation befunden.
Erneut zeigen sich so aber die großen
Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen über die vielen Corona-Fälle Risiken von Länderspielen rund um den Globus. Werder Bremen und Arminia Bielefeld hatten deshalb entschieden, überhaupt keine Profis für Länderspiele in ausländische Corona-Risikogebiete abzustellen.
Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei den Bremern, nannte die Hoffenheimer Fälle „tragisch“und meinte: „Da sieht man natürlich, wie schwierig es für alle ist.“Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ließ aber nach dem „G15“-Gipfel am Mittwoch keinen Zweifel, dass die Bundesliga weitergehen muss. Die Klubs würden ihre HygieneKonzepte „gemeinsam verbessern und anpassen, um zu gewährleisten dass der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann“, sagte er.
Noch ist wegen zu vieler CoronaInfektionen oder Quarantäne-Maßnahmen kein Bundesligaspiel abgesagt worden. Laut DFL-Statuten muss ein Club antreten, solange er 15 Spieler zur Verfügung hat. Viel kürzer sollte die Schlange vor dem Hoffenheimer Drive-in aber nicht mehr werden.
„Wir können uns die Häufung nicht erklären.“