Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kinder streben schnelle Streitschlichtung an
84 Einzelgespräche: Schulsozialarbeiterin Michaela Braun hat trotz der Corona-Krise viel zu tun
LANGENARGEN - Mit Lob und Anerkennung haben die Gemeinderäte in einer ihrer jüngsten Herbst-Sitzungen den Tätigkeitsbericht von Schulsozialarbeiterin Michaela Braun an der Franz-Anton-MaulbertschSchule (FAMS) zur Kenntnis genommen. Trotz Corona und der damit verbundenen temporären Schließung der Bildungseinrichtung verzeichnete die Pädagogin vor allem in der Einzelfallhilfe eine gleichbleibend hohe Fallzahl. „Ihre Arbeit ist nicht nur in diesen Zeiten wichtig und wertvoll für unsere Schüler. Bitte machen Sie so vorbildlich und engagiert weiter“, sagte Bürgermeister Achim Krafft.
Seit sieben Jahren ist die DiplomSozialpädagogin Michaela Braun als Schulsozialarbeiterin in der FAMS tätig. Über ihre täglichen Aufgaben hat sie im Rahmen der Gemeinderatssitzung berichtet.
Dabei betonte die ausgebildete Mentorin, dass die zurückliegende Schulzeit coronabedingt eine schwierige, bewegte und mit entsprechenden Herausforderungen begleitete Zeit gewesen sei. „Ein weiterer Lockdown mit Schulschließungen wäre für unsere Schützlinge fatal. Die Zahl der Kinder, die über einen längeren Zeitraum hinweg wöchentlich zu Gesprächen gekommen sind, ist im Wesentlichen nicht eingebrochen, sondern gleichbleibend hoch geblieben“, stellte Braun fest.
Dabei lägen Probleme und Themen wie Trennung der Eltern, Konzentrationsprobleme, Lügen, Auseinandersetzungen mit Mitschülern, Stehlen, geringes Selbstwertgefühl oder auch unsoziales Verhalten, Mobbingerfahrungen und Schulunlust samt häuslicher Konflikte nach wie vor im Fokus ihrer Arbeit. In elf Fällen habe sie durch ihre Arbeit die Situation betroffener Kinder verbessern können, in anderen Fällen externe Beratungsexperten hinzuziehen müssen. Bemerkenswert sei, dass die Schüler besonders während und nach den Schulpausen Streitigkeiten direkt geklärt haben wollten. Insgesamt hätten 20 Elternteile im vergangenen Schuljahr Kontakt zu Michaela Braun gesucht (2019 waren es 25), woraus sich 84 (2019 handelte es sich um 103) Gespräche ergeben hätten.
Neben verschiedenen Kooperationsfeldern zwischen dem Gemeinwesen und der FAMS, der Teilnahme an der Aktion „Meine Meinung – Kinder und Jugendstimmen zum Corona Alltag“oder der Bewerbung für das Siegel „Gesunde Schule – Seelische Gesundheit“, habe man, wenn auch eingeschränkt, ein soziales Training innerhalb der Klassenverbände abgehalten.
„Sie haben in den letzten sieben Jahren ein sehr gutes Fundament gelegt und pflegen eine gute Beziehung zu den Schülern und Eltern, was Ihnen in dieser schwierigen Zeit zugute kommt“, lobte CDU-Mandatsträger Rainer Terwart.