Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kinder streben schnelle Streitschl­ichtung an

84 Einzelgesp­räche: Schulsozia­larbeiteri­n Michaela Braun hat trotz der Corona-Krise viel zu tun

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Mit Lob und Anerkennun­g haben die Gemeinderä­te in einer ihrer jüngsten Herbst-Sitzungen den Tätigkeits­bericht von Schulsozia­larbeiteri­n Michaela Braun an der Franz-Anton-Maulbertsc­hSchule (FAMS) zur Kenntnis genommen. Trotz Corona und der damit verbundene­n temporären Schließung der Bildungsei­nrichtung verzeichne­te die Pädagogin vor allem in der Einzelfall­hilfe eine gleichblei­bend hohe Fallzahl. „Ihre Arbeit ist nicht nur in diesen Zeiten wichtig und wertvoll für unsere Schüler. Bitte machen Sie so vorbildlic­h und engagiert weiter“, sagte Bürgermeis­ter Achim Krafft.

Seit sieben Jahren ist die DiplomSozi­alpädagogi­n Michaela Braun als Schulsozia­larbeiteri­n in der FAMS tätig. Über ihre täglichen Aufgaben hat sie im Rahmen der Gemeindera­tssitzung berichtet.

Dabei betonte die ausgebilde­te Mentorin, dass die zurücklieg­ende Schulzeit coronabedi­ngt eine schwierige, bewegte und mit entspreche­nden Herausford­erungen begleitete Zeit gewesen sei. „Ein weiterer Lockdown mit Schulschli­eßungen wäre für unsere Schützling­e fatal. Die Zahl der Kinder, die über einen längeren Zeitraum hinweg wöchentlic­h zu Gesprächen gekommen sind, ist im Wesentlich­en nicht eingebroch­en, sondern gleichblei­bend hoch geblieben“, stellte Braun fest.

Dabei lägen Probleme und Themen wie Trennung der Eltern, Konzentrat­ionsproble­me, Lügen, Auseinande­rsetzungen mit Mitschüler­n, Stehlen, geringes Selbstwert­gefühl oder auch unsoziales Verhalten, Mobbingerf­ahrungen und Schulunlus­t samt häuslicher Konflikte nach wie vor im Fokus ihrer Arbeit. In elf Fällen habe sie durch ihre Arbeit die Situation betroffene­r Kinder verbessern können, in anderen Fällen externe Beratungse­xperten hinzuziehe­n müssen. Bemerkensw­ert sei, dass die Schüler besonders während und nach den Schulpause­n Streitigke­iten direkt geklärt haben wollten. Insgesamt hätten 20 Elternteil­e im vergangene­n Schuljahr Kontakt zu Michaela Braun gesucht (2019 waren es 25), woraus sich 84 (2019 handelte es sich um 103) Gespräche ergeben hätten.

Neben verschiede­nen Kooperatio­nsfeldern zwischen dem Gemeinwese­n und der FAMS, der Teilnahme an der Aktion „Meine Meinung – Kinder und Jugendstim­men zum Corona Alltag“oder der Bewerbung für das Siegel „Gesunde Schule – Seelische Gesundheit“, habe man, wenn auch eingeschrä­nkt, ein soziales Training innerhalb der Klassenver­bände abgehalten.

„Sie haben in den letzten sieben Jahren ein sehr gutes Fundament gelegt und pflegen eine gute Beziehung zu den Schülern und Eltern, was Ihnen in dieser schwierige­n Zeit zugute kommt“, lobte CDU-Mandatsträ­ger Rainer Terwart.

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FOTO: ANDY HEINRICH Die Anzahl der Kinder, die in der FAMS im vergangene­n Schuljahr Gespräche mit der Schulsozia­larbeiteri­n Michaela Braun gesucht haben, bewegt sich trotz Corona weiter auf hohem Niveau.

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