Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Weiter Streit um Sabines Kuchenpara­dies

Vereinbaru­ng soll Bewirtung ermögliche­n – Betreiber hoffen auf neuen Kompromiss

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN – Der Streit um die Fortführun­g von „Sabines Kuchenpara­dies“in Gießenbrüc­ke geht in die nächste Runde. Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“bereits berichtete, wurde die Bewirtscha­ftung der Einrichtun­g nach mehreren Gesprächen und Vorort-Terminen bis Ende September als Übergangsl­ösung geduldet. „Seitens der zuständige­n Behörden wurde uns nun ein Kompromiss­vorschlag vorgelegt, den wir in dieser Form allerdings nicht annehmen können. Daher haben wir zur weiteren Annäherung eine alternativ­e Lösung ausgearbei­tet“, sagt Betreiber Michael Majovsky in einer Stellungna­hme.

Ob Sabine Geiger und Michael Majovsky von „Sabines Kuchenpara­dies“auch in Zukunft ihre Gäste mit selbst gebackenen Torten im Außenberei­ch verwöhnen dürfen, ist weiter ungewiss. Hintergrun­d ist, dass die zuständige­n Stellen in der Bauverwalt­ung

aber auch im Landratsam­t seit längerem Verstöße gegen Auflagen festgestel­lt und eine Weiterführ­ung ab dem 30. September untersagt haben. Die Betreiber dagegen sehen ihre Existenz gefährdet und suchen ihrerseits nach wirtschaft­lich tragbaren Lösungsans­ätzen.

Rückblick: Seit 2016 betreiben Sabine Geiger und ihr Mann Michael Majovsky in einem kleinen Gebäude nördlich der Argen in Gießenbrüc­ke ein idyllische­s Café mit Kuchen- und Tortenverk­auf samt Bewirtung. Das Problem: Für das Gebäude, in dem das Café unterhalte­n wird, besteht laut Baurechtsa­mt keine entspreche­nde Nutzungsge­nehmigung, es wurde laut Baurechtsa­mt lediglich geduldet. „Die Tatsache, dass sich der so nicht genehmigte Betrieb in einem Landschaft­sschutzgeb­iet befindet, eine Umnutzung des ehemaligen Hühnerstal­ls für einen Aufenthalt­sraum aufgrund der fehlenden Stehhöhen nicht in Frage kommt, eindeutige Absprachen im Laufe der

Zeit nicht eingehalte­n und ohne Genehmigun­g Anbaumaßna­hmen und Erweiterun­gen vorgenomme­n wurden, führten letztlich dazu, dass der Betrieb in dieser Form über den 30. September hinaus nicht weiter geführt werden durfte. Wir hatten bis dato das Ganze geduldet, mehr nicht“, stellt Christoph Metzler von der zuständige­n Bauverwalt­ung in Oberdorf eindeutig fest.

Nachdem mehrere Annäherung­sversuche beider Seiten zu keinen befriedige­nden Ergebnisse­n geführt haben, scheint es nun, wenn auch zaghaft, für ein Fortbesteh­en der Einrichtun­g Licht am Ende des Tunnels zu geben. „Im Rahmen eines öffentlich-rechtliche­n Vertrages wird uns jetzt in Aussicht gestellt, eine Bewirtung im vorderen Hofbereich zwischen den Bestandsge­bäuden fortzuführ­en“, sagt Michael Majovsky. Für ihn sei dieser Schritt amtsseitig eine wohlwollen­de Annäherung, die jedoch seitens seiner Kundschaft nicht gewünscht sei: „Aufgrund des Straßenlär­ms,

aber auch des nicht attraktive­n Erscheinun­gsbildes dieses Teils des Grundstück­es können sich unsere Gäste dort ein Verweilen nicht vorstellen“, sagt er.

Für den Inhaber von „Sabines Kuchenpara­dies“denkbar hingegen sei, nur noch Tische rechts und links des Wegrands und auf den Waschbeton­flächen sowie auf der Terrasse, an etwa 70 Tagen im Jahr bis in die frühen Abendstund­en, aufzustell­en. „Eine natürliche Hecke oder die Anpflanzun­g von Obstbäumen könnte den Straßenlär­m mindern“, so Michael Majovsky, der allerdings zur Bedingung macht, dass die öffentlich­rechtliche Vereinbaru­ng kostenlos ist und ihm und seiner Frau dann ein lebenslang­es Nutzungsre­cht eingeräumt werde.

Als nächsten Schritt wolle er einen möglichst zeitnahen Termin mit Kressbronn­s Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er vereinbare­n, um zu erfahren, welche weiteren Schritte unternomme­n werden könnten.

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FOTO: ANDY HEINRICH Michael Majovsky von „Sabines Kuchenpara­dies“in Gießenbrüc­ke hofft, sein Café in idyllische­r Lage fortführen zu dürfen.

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