Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Volkstrauertag: Hoffnung, Liebe und Frieden wahren
Eriskirchs Bürgermeister gedenkt den Kriegstoten und Opfern von Gewaltherrschaften
ERISKIRCH - Den Opfern von Gewalt, Krieg, Terror, Verfolgung und Leid haben am Sonntag coronabedingt in kleinem Rahmen Bürgermeister Arman Aigner, die evangelische Pfarrerin Reinhild Neveling und Diakon Dieter Walser vor dem Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in Eriskirch gedacht. „Es war mir wichtig, trotz der schwierigen Zeiten diese kleine und nichtöffentliche Gedenkstunde mit unseren Geistlichen abzuhalten“, sagte der Bürgermeister im Vorfeld.
Während in Kressbronn und Langenargen aufgrund der Corona-Pandemie und der aktuell steigenden Infektionszahlen die Gedenkstunde im Rahmen des Volkstrauertags jeweils abgesagt wurde, hat Arman Aigner stellvertretend für die Bürgerschaft gemeinsam mit Pfarrerin Reinhild Neveling und Diakon Dieter Walser vor dem Kriegerdenkmal auf dem Friedhof Worte des Mahnens, der Hoffnung und der Menschlichkeit gesprochen.
„Auch wenn wir heute nur im engsten Kreis den Volkstrauertag mit unseren Gebeten und Worten begleiten, so weiß ich, dass die Mitglieder der Musikkapelle, der Fahnenabordnung, der Reservisten, aber auch des Männer- und Kameradschaftsvereins samt zahlreicher Bürger unsere Gedanken unterstützen“, sagte Eriskirchs Bürgermeister, bevor er an das unsägliche Leid unzähliger Menschen erinnerte. „Der Volkstrauertag
mahnt uns, allen Opfern von Krieg, Gewalt, Hass und Terror ein ehrendes Andenken zu bewahren. Ich wünsche mir, dass der diesjährige Volkstrauertag uns daran erinnert, unser Handeln immer wieder zu reflektieren, sodass wir miteinander den
Frieden suchen und miteinander den Frieden erhalten können“, so Arman Aigner, der davor warnte, das Geschehene zu verdrängen.
Wie der Bürgermeister ausführte, gebe der Volkstrauertag die Möglichkeit, uns immer wieder den Spiegel vorzuhalten und nicht zu vergessen – auch im stillen, kleinen Rahmen nicht: „Wir drei möchten heute stellvertretend für die Bürgerschaft für die Angehörigen und
Bürgermeister Arman Aigner
Hinterbliebenen aller Opfer von Krieg, Hass und Gewalt trauern. Wir verständigen uns auf das, was uns wichtig ist: gegenseitiges Für- und Miteinander, Verständnis sowie die Achtung voreinander.“
Bevor Pfarrer Reinhild Neveling um den Segen bat und das „Vater unser“betete, rief Diakon Walser um Gottes Gehör: „Guter Gott, höre unsere Stimme, die um Frieden für unsere verwirrte Welt bittet. Erleuchte unseren Verstand, dass wir lernen, auf deine Weise Frieden zu stiften, damit die getröstet werden, die um der Gerechtigkeit willen leiden.“
„Es war mir wichtig, trotz der schwierigen Zeiten diese kleine Gedenkstunde abzuhalten.“