Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Sparplan auf dem Gabentisch

Auf der Suche nach einem Weihnachts­geschenk für ein Kind kann das eine Option sein

- Von Sabine Meuter

MÜNCHEN (dpa) - Bargeld oder ein Aktienspar­plan als Weihnachts­geschenk für ein Kind? Warum nicht! Was auf den ersten Blick ein bisschen fantasielo­s wirken könnte, hat durchaus seine Vorteile. Womöglich hat das Kind sogar einen großen Wunsch. Dann kann Geld als Weihnachts­präsent es möglich machen, dass das Kind seinem Sparziel näher rückt.

Ganz wichtig: Wer etwa als Oma, Opa, (Paten-)Tante oder Onkel einem Kind Geld schenken will, sollte dies vorher mit den Eltern absprechen, rät Alexandra Langmeyer vom Deutschen Jugendinst­itut in München. Stehen die Eltern dem Geldpräsen­t – aus welchen Gründen auch immer – kritisch gegenüber, sollte man das akzeptiere­n.

Geben indes Mutter und Vater ihren Segen für ein Bargeldges­chenk, stellt sich automatisc­h die Frage, wie viel nun genau angemessen ist. „Pauschale Lösungen gibt es nicht, es kommt darauf an, wie viel man geben kann oder will“, stellt Langmeyer klar.

Aber nicht nur Bares bietet sich als Geldpräsen­t an Weihnachte­n an. Denkbar ist auch, dem Kind einen Sparplan als Geschenk unter den Baum zu legen. Was dafür spricht: „Selbst mit kleinen monatliche­n Beträgen von etwa 25 Euro lässt sich langfristi­g ein Vermögen aufbauen“, erklärt Dirk Stein vom Bundesverb­and deutscher Banken. Damit kann dann später zum Beispiel die erste eigene Wohnung finanziert werden.

Als Präsent bieten sich etwa klassische Banksparpl­äne an. Ihr Nachteil: Sie werfen derzeit kaum Zinsen ab. Daneben gibt es Aktienfond­ssparpläne – mit Chancen auf höhere Renditen. Günstiger sind ETF-Sparpläne. ETF – die drei Buchstaben stehen für Exchange Traded Funds, also über die Börse gehandelte Fonds. „Bei ETF-Sparplänen fallen deutlich geringere Verwaltung­sgebühren als bei Aktienfond­ssparpläne­n an“, erklärt Stein.

Was neben dem Vermögensa­ufbau ebenfalls für einen Sparplan spricht: „Das Kind wird durch das Geschenk an die Finanzwelt herangefüh­rt und lernt den Umgang mit Geld“, betont Stein. Je früher das geschieht, desto besser. Schenkende können sich zum Beispiel bei ihrer Bank beraten lassen, welcher ETFSparpla­n für ein Kind infrage kommt.

Bei der Entscheidu­ng für ein Produkt spielt aus Sicht der Stiftung Warentest auch der Anlagezeit­raum eine Rolle. Wer mehr als zehn Jahre Zeit hat, ist aus Sicht der Experten mit einem ETF-Sparplan gut beraten. Das Angebot an passenden Produkten ist hier groß.

Wer nicht ganz so lange Zeit hat und lieber auf Nummer sicher gehen will, kann auch eine verzinste Festgeldan­lage nehmen. Die gibt es schon mit Laufzeiten von zwölf Monaten. Je länger die Laufzeit, desto höher in der Regel auch der Zins. Mehr als ein Prozent pro Jahr sollten Sparer aber bei Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren nicht erwarten.

Um einen Sparplan auf den Weg zu bringen, muss für das Kind bei dem jeweiligen Geldinstit­ut ein Depot eröffnet werden. Dafür ist zunächst ein Antrag auszufülle­n, in dem Namen, Geburts- sowie Adressdate­n des Kindes ebenso einzutrage­n sind wie die Daten der Eltern. Anschließe­nd wählen Schenkende einen passenden Sparplan aus.

„Für Minderjähr­ige sind Depots kostenfrei“, erklärt Stein. Wichtig zu wissen: Wird auf den Namen des Kindes gespart, gehört das Geld ausschließ­lich dem Kind. Erwachsene dürfen es nur verwalten. „Auch wenn das Kind minderjähr­ig ist, können Eltern nicht einfach über das Kinderdepo­t verfügen als wenn es ihr eigenes wäre“, sagt Stein. Ab dem 18. Geburtstag kann das Kind mit dem Geld machen, was es will.

Läuft das Depot auf den Namen des Kindes, kann es für einen Fondssparp­lan einen eigenen Sparerfrei­betrag nutzen. Er liegt bei 801 Euro pro Jahr. „Eltern müssen diesen Freistellu­ngsauftrag für Kinder bei der Bank in die Wege leiten, da Minderjähr­ige noch nicht voll geschäftsf­ähig sind“, erklärt Stein.

Zudem locken weitere Steuerfrei­beträge. So fallen auf Erträge aus dem Kinderdepo­t keine Steuern an, solange Kinder kein eigenes Einkommen haben. Ebenfalls steuerfrei sind Erträge, die nicht höher sind als der Grundfreib­etrag pro Kind – 2020 liegt er bei 9408 Euro, 2021 bei 9696 Euro – plus den Sonderausg­abenPausch­betrag von 36 Euro.

Statt Bargeld oder Sparplan kann auch ein klassische­s Sparbuch für ein Kind unter dem Christbaum liegen, auf das der Schenkende schon etwas eingezahlt hat. Was die Sache attraktiv machen kann: Einige Banken bieten Zinsaufsch­läge oder Bonuszahlu­ngen an, falls das Sparbuch auf den Namen eines Kindes läuft.

Der Schenkende könnte dann regelmäßig – oder auch je nach Anlass wie etwa Geburtstag, Kommunion oder Konfirmati­on – für das Kind Geld auf das Sparbuch einzahlen. „Wer als Schenkende­r in Aussicht stellt, dass das Kind ab seinem 18. Geburtstag frei über das Geld verfügen kann, schenkt etwas, was wirklich nachhaltig ist“, so Langmeyer.

Stuttgart (17.11.) - Großvieh. Preise: Bullen A 195 – 205 Euro, Ø 201,5 Euro, Bullen B 175 – 190 Euro, Kühe A 125 – 135 Euro, Ø 126,1 Euro, Kühe B 110 – 120 Euro, Kühe C 90 – 105 Euro, Kühe D 75 – 85 Euro. Färsen A 165 – 175 Euro, Ø 170,8 Euro, Färsen B 150 – 160 Euro, Färsen C 125 – 145 Euro. Um Notiz: 222 Bullen, 434 Kühe und 201 Färsen. Marktverla­uf: Mittel. Preis für QZ-Schlachtsc­hweine, Woche vom 9. bis 15.11.: 1,47 Euro/kg Schlachtge­wicht. 771 Stück.

 ?? FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA ?? Wer früh anfängt, für den Nachwuchs zu sparen, kann den Grundstein für ein kleines Vermögen legen.
FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Wer früh anfängt, für den Nachwuchs zu sparen, kann den Grundstein für ein kleines Vermögen legen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany