Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Koala-Bär einmalig gesucht
Ein ganz besonderes Geschenk haben uns unsere Freunde zum Umzug ins neue Heim gemacht: einen Eukalyptusbaum im Kübel. Ja sowas schönes, eine Pflanze mit Stamm, Zweigen und grünen Blättern! Und vergleichsweise großen Blättern, weshalb der Eukalyptus gerade im Sommer ziemlich viel Wasser braucht. Man muss ihn also regelmäßig gießen, auch im Urlaub, wenn man also eigentlich gar nicht da ist. Ebenso braucht die Pflanze einen sonnigen bis halbsonnigen Standort, kalkarmes Wasser, eventuell Kaliumdünger. Insgesamt etwas aufmerksamkeitsbedürftig ist er halt, der Australier.
Halb so wild, alles machbar, was tut man nicht alles für sein immergrünes Myrtengewächs, das auch noch einen aromatisch intensiven Duft versprühen soll. Schwieriger wurde es, als wir das Pflänzchen ein paar Tage ohne Aufsicht ließen und es kleine weiße Knäuel von Fäden produzierte. Wegen der fehlenden Aufmerksamkeit? Genauere Betrachtung und Internetrecherche ergaben die Diagnose: Woll-Läuse. Und jetzt? Pflanzenschutzmittel, Rückschnitt, Ameisen einladen? Nein, das einfachste wäre doch ein Koala-Bär, quasi als ökologisch ausgewogene Lösung. Ein Beitrag zum Artenschutz. Der Koala frisst 200 bis 400 Gramm Eukalyptusblätter samt Rinde am Tag. Ein Vormittag würde uns also reichen. Wer kennt einen? redaktion.tettnang@schwaebische.de 07542/9418-60 0751/2955-5555 Lindauer Straße 9, 88069 Tettnang
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TETTNANG - Die Adventszeit und das Weihnachtsfest werden in diesem Jahr unter Pandemie-Bedingungen anders ablaufen als gewohnt – so viel steht schonmal fest. Das betrifft viele Traditionen, unter anderem den von vielen Kindern gefürchteten und gleichzeitig heiß ersehnten Nikolaus-Besuch. Normalerweise bieten verschiedene Gruppierungen und Vereine Nikolaus-Besuche in den Familien an, die die Eltern vorab bestellen können. Das ist in der gewohnten Form in diesem Jahr nicht möglich. Dennoch soll der Nikolaus aber nicht ganz ausfallen.
In Tettnang schickt die Kolpingfamilie seit mehr als 50 Jahren traditionell am 5. Dezember Nikoläuse von Haus zu Haus. Mitorganisatorin Elisabeth Aich kann sich nicht erinnern, dass die Aktion schonmal ausfallen musste – dieses Jahr allerdings schon. „Wir haben lange überlegt und verschiedene Varianten diskutiert“, sagt Aich. Da aber nicht absehbar sei, wie sich die Situation rund um die Pandemie weiter entwickle und ob die Hygiene-Auflagen möglicherweise noch einmal verschärft werden, sei letztlich der Entschluss gefallen, dieses Jahr nichts zu machen.
„Wir bekommen zwar schon viele Anfragen“, so Aich. Von der Kolpingfamilie Tettnang werden jedoch dieses Jahr keine Nikolaus-Besuche angeboten. Elisabeth Aich hat allerdings einen Tipp, wie Eltern mit ihren Kindern dennoch Nikolaus feiern können: „Wir empfehlen allen
Eltern, den Stiefel rauszustellen und den Nikolaus über Nacht kommen zu lassen“, sagt sie. Auch findet am Sonntag, 6. Dezember, dann ein Kindergottesdienst statt, bei dem der Nikolaus kommen wird.
Auch bei der Landjugend Krumbach-Obereisenbach stehen Besuche von Nikolaus und Ruprecht stets fest im Jahreskalender. Auch in diesem Jahr soll es sie geben – allerdings in veränderter Form mit strengem Hygienekonzept. Pro Wohnung darf nur ein Haushalt teilnehmen. Auch kommen die zwei rot und schwarz gekleideten Herren nicht direkt in die Wohnungen. Der Besuch finde im Freien vor der Haustür unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern statt, erklärt Anna-Maria Späth von der Landjugend.
Und: Nikolaus und Ruprecht werden unter ihren Bärten einen Mundschutz tragen. Die Geschenke gibt’s ebenfalls nicht wie sonst aus dem großen Sack, sondern sie können von den Eltern bereitgelegt und übergeben werden. Und noch eine Tradition muss in diesem Jahr ausbleiben: Den heiligen Stab muss der Nikolaus selbst halten, diese verantwortungsvolle Aufgabe darf ausnahmsweise nicht von einem Kind übernommen werden.
Allerdings sei das Ganze natürlich unter Vorbehalt geplant – „Wenn die Hygieneregeln verschärft werden, müssen wir es absagen“, so Späth. Doch von vorneherein gar nichts planen wollte die Landjugend auch nicht. „Wir wollten es wenigstens versuchen.“In diesem Jahr fehle aufgrund des Wegfalls zahlreicher Veranstaltungen ein großer Teil der Einnahmen. Normalerweise ist die Landjugend mit sechs NikolausGruppen mit Besuchen in jeweils fünf bis sechs Familien unterwegs. „Wir rechnen schon damit, dass es dieses Jahr weniger sein werden“, sagt Späth.
In Neukirch will die Kolpingsfamilie ebenfalls Rute und Mitra einpacken und die Kinder besuchen. Allerdings auch hier nur vor der Türe und mit Mindestabstand. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es besonders wichtig, den Kindern Sicherheit und Kontinuität zu geben“, schreibt die Kolpingsfamilie in der Ankündigung. Auch werde der Nikolaus dort in diesem Jahr selbst mitgebrachte Säckchen verteilen, die die Eltern erwerben können.
Möglich ist ein Nikolaus-Besuch nach bisherigem Stand außerdem in Laimnau und Umgebung. Wie auch bei der Neukircher Kolpingsfamilie wird alles im Freien stattfinden. Geschenke sollen ebenfalls vorher bereitstehen und werden nicht vom Nikolaus übergeben.