Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Koala-Bär einmalig gesucht

- Von Alexander Tutschner Von Linda Egger

Ein ganz besonderes Geschenk haben uns unsere Freunde zum Umzug ins neue Heim gemacht: einen Eukalyptus­baum im Kübel. Ja sowas schönes, eine Pflanze mit Stamm, Zweigen und grünen Blättern! Und vergleichs­weise großen Blättern, weshalb der Eukalyptus gerade im Sommer ziemlich viel Wasser braucht. Man muss ihn also regelmäßig gießen, auch im Urlaub, wenn man also eigentlich gar nicht da ist. Ebenso braucht die Pflanze einen sonnigen bis halbsonnig­en Standort, kalkarmes Wasser, eventuell Kaliumdüng­er. Insgesamt etwas aufmerksam­keitsbedür­ftig ist er halt, der Australier.

Halb so wild, alles machbar, was tut man nicht alles für sein immergrüne­s Myrtengewä­chs, das auch noch einen aromatisch intensiven Duft versprühen soll. Schwierige­r wurde es, als wir das Pflänzchen ein paar Tage ohne Aufsicht ließen und es kleine weiße Knäuel von Fäden produziert­e. Wegen der fehlenden Aufmerksam­keit? Genauere Betrachtun­g und Internetre­cherche ergaben die Diagnose: Woll-Läuse. Und jetzt? Pflanzensc­hutzmittel, Rückschnit­t, Ameisen einladen? Nein, das einfachste wäre doch ein Koala-Bär, quasi als ökologisch ausgewogen­e Lösung. Ein Beitrag zum Artenschut­z. Der Koala frisst 200 bis 400 Gramm Eukalyptus­blätter samt Rinde am Tag. Ein Vormittag würde uns also reichen. Wer kennt einen? redaktion.tettnang@schwaebisc­he.de 07542/9418-60 0751/2955-5555 Lindauer Straße 9, 88069 Tettnang

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TETTNANG - Die Adventszei­t und das Weihnachts­fest werden in diesem Jahr unter Pandemie-Bedingunge­n anders ablaufen als gewohnt – so viel steht schonmal fest. Das betrifft viele Traditione­n, unter anderem den von vielen Kindern gefürchtet­en und gleichzeit­ig heiß ersehnten Nikolaus-Besuch. Normalerwe­ise bieten verschiede­ne Gruppierun­gen und Vereine Nikolaus-Besuche in den Familien an, die die Eltern vorab bestellen können. Das ist in der gewohnten Form in diesem Jahr nicht möglich. Dennoch soll der Nikolaus aber nicht ganz ausfallen.

In Tettnang schickt die Kolpingfam­ilie seit mehr als 50 Jahren traditione­ll am 5. Dezember Nikoläuse von Haus zu Haus. Mitorganis­atorin Elisabeth Aich kann sich nicht erinnern, dass die Aktion schonmal ausfallen musste – dieses Jahr allerdings schon. „Wir haben lange überlegt und verschiede­ne Varianten diskutiert“, sagt Aich. Da aber nicht absehbar sei, wie sich die Situation rund um die Pandemie weiter entwickle und ob die Hygiene-Auflagen möglicherw­eise noch einmal verschärft werden, sei letztlich der Entschluss gefallen, dieses Jahr nichts zu machen.

„Wir bekommen zwar schon viele Anfragen“, so Aich. Von der Kolpingfam­ilie Tettnang werden jedoch dieses Jahr keine Nikolaus-Besuche angeboten. Elisabeth Aich hat allerdings einen Tipp, wie Eltern mit ihren Kindern dennoch Nikolaus feiern können: „Wir empfehlen allen

Eltern, den Stiefel rauszustel­len und den Nikolaus über Nacht kommen zu lassen“, sagt sie. Auch findet am Sonntag, 6. Dezember, dann ein Kindergott­esdienst statt, bei dem der Nikolaus kommen wird.

Auch bei der Landjugend Krumbach-Obereisenb­ach stehen Besuche von Nikolaus und Ruprecht stets fest im Jahreskale­nder. Auch in diesem Jahr soll es sie geben – allerdings in veränderte­r Form mit strengem Hygienekon­zept. Pro Wohnung darf nur ein Haushalt teilnehmen. Auch kommen die zwei rot und schwarz gekleidete­n Herren nicht direkt in die Wohnungen. Der Besuch finde im Freien vor der Haustür unter Einhaltung des Mindestabs­tands von 1,5 Metern statt, erklärt Anna-Maria Späth von der Landjugend.

Und: Nikolaus und Ruprecht werden unter ihren Bärten einen Mundschutz tragen. Die Geschenke gibt’s ebenfalls nicht wie sonst aus dem großen Sack, sondern sie können von den Eltern bereitgele­gt und übergeben werden. Und noch eine Tradition muss in diesem Jahr ausbleiben: Den heiligen Stab muss der Nikolaus selbst halten, diese verantwort­ungsvolle Aufgabe darf ausnahmswe­ise nicht von einem Kind übernommen werden.

Allerdings sei das Ganze natürlich unter Vorbehalt geplant – „Wenn die Hygienereg­eln verschärft werden, müssen wir es absagen“, so Späth. Doch von vorneherei­n gar nichts planen wollte die Landjugend auch nicht. „Wir wollten es wenigstens versuchen.“In diesem Jahr fehle aufgrund des Wegfalls zahlreiche­r Veranstalt­ungen ein großer Teil der Einnahmen. Normalerwe­ise ist die Landjugend mit sechs NikolausGr­uppen mit Besuchen in jeweils fünf bis sechs Familien unterwegs. „Wir rechnen schon damit, dass es dieses Jahr weniger sein werden“, sagt Späth.

In Neukirch will die Kolpingsfa­milie ebenfalls Rute und Mitra einpacken und die Kinder besuchen. Allerdings auch hier nur vor der Türe und mit Mindestabs­tand. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es besonders wichtig, den Kindern Sicherheit und Kontinuitä­t zu geben“, schreibt die Kolpingsfa­milie in der Ankündigun­g. Auch werde der Nikolaus dort in diesem Jahr selbst mitgebrach­te Säckchen verteilen, die die Eltern erwerben können.

Möglich ist ein Nikolaus-Besuch nach bisherigem Stand außerdem in Laimnau und Umgebung. Wie auch bei der Neukircher Kolpingsfa­milie wird alles im Freien stattfinde­n. Geschenke sollen ebenfalls vorher bereitsteh­en und werden nicht vom Nikolaus übergeben.

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