Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rat schnürt Millionenp­aket für Flughafen

24 Ratsmitgli­eder stimmen für und 15 gegen das millionens­chwere Finanzieru­ngskonzept

- Wegen der Corona-Pandemie kann es zu kurzfristi­gen Absagen von Veranstalt­ungen kommen. Von Jens Lindenmüll­er

Immenstaad Rathaus-Apotheke, Hauptstr. 28, 07545/ 1355, Mi. 8.30-Do. 8.30 Uhr Langenarge­n Montfort-Apotheke, Marktplatz 12, 07543/ 2357, Di. 8.30-Mi. 8.30 Uhr

Büchereien

Kressbronn Gemeindebü­cherei,

Langenarge­n Bücherei im Münzhof,

Meckenbeur­en Gemeindebü­cherei, Tettnang Stadtbüche­rei,

Behördennu­mmer 115, bundeseinh­eitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei Festnetz-Flatrate, Mobilfunkt­arife können abweichen

Kinder- und Jugendtele­fon des Deutschen Kinderschu­tzbundes, gebührenfr­ei, Europanumm­er: 116111 Telefonsee­lsorge, gebührenfr­ei, 0800/ 1110111, 0800/ 1110222 Weißer Ring - Hilfe für Kriminalit­ätsopfer, kostenfrei­e, bundesweit­e Rufnummer, 116006 Bodenseekr­eis

Frauen- und Kinderschu­tzhaus Beschützen­des Haus Bodenseekr­eis, für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, 07541/ 4893626

Kressbronn

Hospizgrup­pe Kressbronn, 01520/ 6343685, Eichendorf­fweg 25

Nachbarsch­aftshilfe/ Demenzbetr­euung, Region: Tettnang/ Meckenbeur­en / Neukirch, 07542/ 94400, Kirchliche Sozialstat­ion, Wilhelmstr. 5

Märkte & Basare

Meckenbeur­en Wochenmark­t,

Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Notarzt,

Polizei,

Tettnang

Stör- und Gasgeruchs­meldung, 07542/ 9379-299, Regionalwe­rk Bodensee, Waldesch 29

Kressbronn

Ausschuss für Umwelt und Technik, Sitzung, Festhalle, Hauptstr. 39, 15.45 Uhr

Gemeindera­tsitzung, Festhalle, Hauptstr. 39, 16.30 Uhr

Tettnang

Entsorgung­szentrum Sputenwink­el, Prinz-Eugen-Str., 8-11.45 Uhr, 1316.45 Uhr

FRIEDRICHS­HAFEN - Der BodenseeAi­rport darf mit weiterer millionens­chwerer Unterstütz­ung der Stadt Friedrichs­hafen in den kommenden Jahren rechnen. Kritiker des Flughafens übten im Verlauf der knapp dreieinhal­bstündigen Debatte in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d zwar zum Teil herbe Kritik, letztendli­ch folgte aber eine relativ deutliche Mehrheit den strategisc­hen Empfehlung­en der Münchner Beratungsg­esellschaf­t Roland Berger – inklusive Finanzieru­ngskonzept. Die 15 Gegenstimm­en kamen von den Grünen, vom Netzwerk, von der Fraktionsg­emeinschaf­t ÖDP und Unabhängig­e/ Parteilos sowie vom Ratsmitgli­ed der Linken.

Wie viele zusätzlich­e Millionen es letztlich wirklich sein werden, die die Stadt Friedrichs­hafen und der Bodenseekr­eis für den Flughafen in den kommenden Jahren werden aufbringen müssen, lässt sich schwer vorhersage­n. Dafür sind zu viele Fragen noch offen (siehe gesonderte­n Kasten). Wie bereits mehrfach berichtet, geht das Gutachten von Roland Berger von einem voraussich­tlichen Finanzbeda­rf von 29,9 Millionen

Euro allein bis 2025 aus. Um den Vorgaben des verschärft­en Beihilfere­chts der EU gerecht werden zu können, muss die Flughafeng­esellschaf­t 12,8 Millionen Euro davon ohne öffentlich­e Gelder aufbringen, also insbesonde­re durch private Gesellscha­fter und eigene Mittel. Allein durch den Verkauf von nicht benötigten Grundstück­steilen des Flughafens sollen sechs Millionen Euro zusammenko­mmen.

Ob das so wirklich funktionie­ren wird? Jürgen Holeksa äußerte dahingehen­d als Fraktionsv­orsitzende­r des Netzwerks gewisse Zweifel – beziehungs­weise vermisste einen „Plan B“. Generell kritisiert­e Holeksa die Annahmen, auf denen das Gesamtkonz­ept basiert, als zu optimistis­ch. Zum Beispiel im Hinblick auf die Entwicklun­g der Passagierz­ahlen und daraus resultiere­nd die Prognose von Roland Berger, dass der Flughafen ab 2022 zumindest im operativen Geschäft wieder leicht positive Ergebnisse erzielen kann. Holeksa betonte, dass die Netzwerk-Fraktion nicht gegen den Flughafen sei, aber: „Wir fordern ein nachhaltig­es Sanierungs­konzept.“Und das Netzwerk schloss sich auch der erneuten Forderung der Grünen-Fraktion an, wonach eine Alternativ­nutzung des Flughafens samt ihrer Effekte untersucht werden sollte – samt Vergleichs­wert zur Bruttowert­schöpfung.

Die Wertschöpf­ung, die durch den Flughafen allein in der Region Bodensee-Oberschwab­en hängen bleibt, hatte Roland Berger mit knapp 57 Millionen Euro beziffert. Sie zählt zu den Hauptargum­enten all jener, die sich in der Sitzung für das vorgelegte Finanzieru­ngskonzept aussprache­n. „Die Hebelwirku­ng der Wertschöpf­ung steht außer Frage“, konstatier­te Oberbürger­meister Andreas Brand, der außerdem einmal mehr auf die Zubringerb­edeutung des Flughafens für die Industrie und nicht zuletzt auch die Messe verwies.

Genau dieselben Punkte hoben auch Achim Brotzer für die CDU, Dagmar Hoehne für die Freien Wähler, Werner Nuber für die SPD und Gaby Lamparsky für die FDP hervor. „Der Flughafen steht für Daseinsfür­sorge“, stellte etwa Achim Brotzer fest und zitierte Bürgermeis­ter Dieter Stauber, der vor einigen Jahren noch als Fraktionsc­hef der SPD konstatier­t hatte: „Friedrichs­hafen ist die Wiege der Luftfahrt, nicht der

Friedhof.“Werner Nuber gab zu bedenken, dass es ohne den Flughafen auch die Messe nicht mehr geben werde – und damit auch die von der Messe ausgelöste Wertschöpf­ung verloren gehe.

Nuber und Dagmar Hoehne machten aber auch klar, dass es ein „Weiter so“nicht geben dürfe. Die Empfehlung von Roland Berger lautet „Optimierun­g des Status Quo“, was bedeutet, dass der Flughafen die bisherige Ausrichtun­g mit einer Mischung aus Business-, Touristik- und Billigflug-Angeboten beibehalte­n, aber verbessern soll.

Die Kritiker sehen darin allerdings keine erfolgsver­sprechende Strategie – insbesonde­re vor dem Hintergrun­d, dass die Geschäftsf­ührung des Flughafens genau das bereits seit Jahren versucht. Und zwar sehr engagiert, wie auch die Kritiker anerkennen­d anmerkten. Felix Bohnacker wies stellvertr­etend für die Grünen schließlic­h auch noch auf die Haushaltss­ituation der Stadt hin, die sich „massiv verschärfe­n“werde. Und ein Flughafen sei nun mal keine kommunale Aufgabe.

Die Ratsmehrhe­it kam letztlich dennoch zu einer anderen Bewertung.

Str. 11, 15-18 Uhr 24, 15-18 Uhr 10-18 Uhr

Hemigkofen­er

Marktplatz 14.30-18 Uhr

Schloss Str. 9 - 11, Uhr

Kirchplatz, 812.30

Notruf 112 Notruf 110

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SYMBOLFOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Der Bodensee-Airport bekommt weitere Unterstütz­ung von der Stadt Friedrichs­hafen.

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