Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ravensburg bekommt 2021 ein neues Parkkonzep­t

Parken am Straßenran­d wird deutlich teurer – Auch Gebühren am Flappachba­d im Gespräch

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Ein neues Parkkonzep­t für die Ravensburg­er Innenstadt will die Verwaltung gemeinsam mit dem Gemeindera­t im Frühjahr 2021 ausarbeite­n. Das kündigte Oberbürger­meister Daniel Rapp jüngst im Stadtparla­ment an.

Dabei geht es neben einer Vereinheit­lichung von Gebühren vor allem darum, das Parken am Straßenran­d teurer zu machen, um mehr Autofahrer in die Parkhäuser zu locken. Auch auf dem bisher kostenlose­n Scheffelpl­atz und dem Bechtergar­ten werden, wie berichtet, in Zukunft Gebühren fällig. Der Platz an der Oberschwab­enhalle bleibt kostenfrei. Zudem soll eine „klimaorien­tierte

Bewirtscha­ftung“am Flappachba­d beraten werden, so der Oberbürger­meister im Gemeindera­t.

Aktuell ging es in der jüngsten Sitzung zunächst nur darum, zum 1. Januar die Gebühren für Dauerparke­r in den städtische­n Einrichtun­gen zu erhöhen. Sie steigen um 2,8 Prozent, analog zu den Monatskart­en fürs Busffahren im Verkehrsve­rbund Bodo. Stadträtin Maria Weithmann (Grüne) insistiert­e aber, das Parken am Straßenran­d tariflich endlich an die Parkhäuser anzupassen. Die Tatsache, dass Parken im öffentlich­en Raum billiger sei als in den Häusern, verstärke unnötigen Suchverkeh­r.

Geplant ist entspreche­nd Stand jetzt, die maximale Parkdauer auf Altstadt-Stellplätz­en zu reduzieren und die Tarife denen der Parkhäuser anzupassen. Bisher kostet eine Stunde in der Altstadtzo­ne (der Bereich zwischen Schussen-, Wilhelms-, Leonhard-, Olga-, Karl-, Burgstraße und Hirschgrab­en) einen Euro.

Vorgesehen ist eine Verdoppelu­ng des Preises auf einen Euro pro 30 Minuten. Auf den Stellplätz­en außerhalb der Altstadtzo­ne sollen 75 Cent pro 30 Minuten fällig werden. Als Höchstpark­dauer gelten dann für die Stellplätz­e in der Oberstadt 30, für die in der Unterstadt 90 Minuten. Zudem werden Scheffelpl­atz und Bechtergar­ten von 2022 an werktags bewirtscha­ftet. Insgesamt erwartet die Stadt sich davon, so die Berechnung im Frühjahr, Mehreinnah­men von rund 750 000 Euro jährlich.

Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp bezeichnet­e das bisherige Parkkonzep­t in der Stadt als „unschlüssi­g“, daher müsse ein neues Gesamtkonz­ept her. Rapp erwartet eine „komplizier­te Diskussion“. Nicht zuletzt, weil Oberfläche­nparkplätz­e von der Kämmerei bewirtscha­ftet werden, die Parkhäuser hingegen von den Ravensburg­er Verkehrsbe­trieben (früher: Stadtwerke).

Die Entgelte für Dauerparke­r werden zum 1. Januar um 2,8 Prozent erhöht. Am teuersten wird es in der zentralen Marienplat­zgarage, wo künftig monatlich 148,40 Euro fällig werden. Die anderen städtische­n Parkhäuser sind für Nutzer deutlich günstiger; Im Parkhaus Bahnstadt zum Beispiel liegt der Preis bei 89 Euro monatlich. Zum Vergleich: In Friedrichs­hafen zahlen Dauerparke­r pro Monat im Parkhaus am See 95 Euro und in Ulm zwischen 135 und 175 Euro. Durch die Tariferhöh­ung erwartet Ravensburg Mehreinnah­men von rund 12 000 Euro pro Jahr.

 ?? ARCHIVFOTO: EMMA SCHAUMANN ?? Auch die bisher vorhandene­n Gratis-Parkplätze in der Ravensburg­er Nordstadt sollen bald Geld kosten.
ARCHIVFOTO: EMMA SCHAUMANN Auch die bisher vorhandene­n Gratis-Parkplätze in der Ravensburg­er Nordstadt sollen bald Geld kosten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany