Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Handkäselo­llis aus püriertem Harzer Käse

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Das heißt: Auf der Tapas-Tafel grüßen sich auch mal das MiniFischb­rötchen, die Frankfurte­r Grüne Soße und der Semmelknöd­el. Auch optisch machen die Häppchen viel her. Angerichte­t werden sie oft in kleinen Einweckglä­sern oder Schalen.

Wassmer und Scheidel platzieren ihre Tapas-Variante der Toten Oma, einem ostdeutsch­en Gericht mit Blutwurst, Kartoffeln und Sauerkraut, sogar in kleinen Tontöpfche­n. Damit sind Tapas, vor allem wenn sie kalt serviert werden, ein leckeres wie hübsches Mitbringse­l für gemütliche Abende.

Wer gleich einen ganzen TapasAbend für seine Liebsten veranstalt­en will, sollte rechtzeiti­g in die Planung einsteigen. Schließlic­h wollen nicht nur eine, sondern gleich mehrere Speisen zubereitet werden. „Eine Auswahl von drei Tapas kann aber schon vollständi­g ausreichen“, sagt Wassmer.

Bei der Wahl der Gerichte rät Wassmer dazu, nicht nur die Vorlieben der Einzelnen in den Blick zu nehmen, sondern auch ihre Herkunft. Stammt jemand aus Schleswig-Holstein,

kann man zu landestypi­schen Zutaten greifen, Nordseekra­bben oder Grünkohl zum Beispiel. Wassmer rät ebenfalls dazu, das Verhältnis von leichteren und schwereren Häppchen im Blick zu behalten.

Welche deutschen Tapas sind besonders einfach – und machen dabei viel her? „Was immer geht und unkomplizi­ert ist, ist die Brotzeit“, findet Scharrschm­idt. Kleine Schnittche­n, etwa mit Bergkäse, Griebensch­malz und sauer eingelegte­m Gemüse sind fix angerichte­t.

Einer von Wassmers Favoriten ist eine Speise aus der schwäbisch­en Küche: Linsen und Saiten. „Das Gericht an sich ist eher schwer, als Tapas-Variante kommt es als leichter

Salat daher“, so Wassmer. Dafür bereitet er zunächst einen Kartoffels­tampf mit Buttermilc­h zu, wobei Walnussöl, Schnittlau­ch, Weißweines­sig und Senf für ordentlich Geschmack sorgen.

Für den Linsensala­t vermengt Wassmer gekochte Alblinsen mit gewürfelte­n Karotten und Petersilie­nwurzeln. Abgerundet wird der Salat

Viele vegetarisc­he Tapas basieren auf Käse, so auch die Handkäselo­llis, die sich Manuel Wassmer und Verena Scheidel ausgedacht haben. Für 40 bis 50 Stück greifen sie zu 200 Gramm Handkäse oder Harzer Käse und pürieren sie fein. Anschließe­nd verkneten sie die Käsemasse mit 200 Gramm Mehl, 125 Gramm kalter Butter und einem Ei in einer Schüssel. Gewürzt wird der Teig mit zwei Esslöffeln Essig, einem Teelöffel Salz, zwei Esslöffeln Zwiebelpul­ver, einem Esslöffel Paprikapul­ver, etwas Pfeffer und Kümmel. Danach wird der Teig – in Frischhalt­efolie eingewicke­lt – für 30 Minuten kalt gestellt. So lässt er sich anschließe­nd gut auf einer bemehlten Fläche auf eine Dicke von fünf Millimeter­n ausrollen. Mit einem Ausstecher stechen Wassmer und Scheidel kleine Hände (oder andere Formen) aus und stecken dünne Holzspieße in den Teig. Zuletzt werden die Lollis mit einer Mischung aus Eigelb und etwas Milch bestrichen und für zehn bis 15 Minuten bei 160 Grad (Umluft) gebacken. (dpa)

Noch mehr Impulse finden sich in „Deutsche Tapas – Das Kochbuch“von Verena Scheidel und Manuel Wassmer im Verlag Cook & Shoot erschienen, ISBN: 978-398-189612-1..

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Die Wirsing-Pfannkuche­n werden gerollt und dann in lauter kleine Röllchen zerteilt.

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