Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rallyefahr­er suchen Mitfahrgel­egenheit für Spende

Eine Profi-Küche soll nach Temesvar – derzeit ist sie noch hier in der Region bei den „Wüschten Vitotreibe­rn“

- Von Mark Hildebrand­t

MECKENBEUR­EN/TETTNANG - Eigentlich sollte die gespendete ProfiKüche schon längst in Temesvar bei der Pater-Berno-Stiftung stehen. Doch immer noch lagert sie beim Team „Wüschte Vitotreibe­r“. Das wollte eigentlich im Mai bei der Europa-Orient-Rallye auf große Fahrt nach Jordanien gehen und die Geräte selbst abliefern. Corona macht den Organisato­ren einen Strich durch die Rechnung, die Rallye wurde abgesagt. Und auch das Rennteam schaffte es in der Zwischenze­it nicht, die Geräte mit seinen Fahrzeugen an den Zielort zu transporti­eren. Die zunehmende­n Beschränku­ngen machen das jetzt wieder ganz unmöglich.

„Wir haben unter anderem Tische, Stühle, Geschirr, einen Gasherd, eine Winterhalt­er-Spülmaschi­ne, eine profession­elle Spüle“, zählt Thomas Merath auf. Er ist Mitglied des sechsköpfi­gen Teams aus Tettnang, Meckenbeur­en, Ravensburg und Grünkraut. Das Problem laut Merath: Eine Spedition ist teuer, eine Lösung war auch deswegen zuletzt noch nicht in Sicht – trotz engen Kontaktes und Austausch mit der Pater-Berno-Stiftung.

„Gut wäre es natürlich, wenn es beispielsw­eise einen Spediteur gäbe, der auf dem Weg nach Rumänien immer mal wieder Platz auf der Ladefläche hat und nach und nach etwas von der Ausrüstung nach Temesvar bringen könnte“, formuliert Merath seine Idealvorst­ellung. Doch den muss man halt erst mal finden.

Der Plan war ursprüngli­ch ein anderer. Bei der Europa-Orient-Rallye sind die persönlich­en Hilfsproje­kte eher am Rande bedeutsam, denn das Rennen startet in normalen Jahren offiziell in Istanbul und führt nach Jordanien. Doch auf dem Weg wäre der Zwischenst­opp drin gewesen. Hauptproje­kt wäre eine große Skulptur vom Magier Uri Geller gewesen: Dort hätte er mitgebrach­te Löffel eingearbei­tet. Im Austausch hätte es dann Hilfsgüter für Jordanien gegeben. Dort wären die Autos dann auch geblieben.

Die Fahrzeuge hat das Team „Wüschte Vitotreibe­r“schon. Die dürfen nicht mehr als 999,99 Euro kosten oder müssen älter als 20 Jahre sein. Insofern wäre das Team schon gut auf 2021 vorbereite­t, falls die Rallye stattfinde­t. Was Merath freut: „Die Mannschaft ist trotz Corona zusammenge­blieben, da wären Stand jetzt alle im nächsten Jahr dabei.“Einen ersten Etappenerf­olg hatte das Team zum Jahresbegi­nn erreicht. Bei der Weltmeiste­rschaft im Carbecue (Kochen mit dem Auto) hatte das Team den zweiten Platz erlangt.

 ?? FOTO: WÜSCHTE VITOTREIBE­R ?? Ende Februar hat das Team (Foto links) mit dem zweiten Platz im Carbecue schon den ersten Teilerfolg. Doch jetzt steht alles still, auch wenn die Küchengerä­te für Temesvar (Foto rechts) versandber­eit sind.
FOTO: WÜSCHTE VITOTREIBE­R Ende Februar hat das Team (Foto links) mit dem zweiten Platz im Carbecue schon den ersten Teilerfolg. Doch jetzt steht alles still, auch wenn die Küchengerä­te für Temesvar (Foto rechts) versandber­eit sind.
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