Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Rallyefahrer suchen Mitfahrgelegenheit für Spende
Eine Profi-Küche soll nach Temesvar – derzeit ist sie noch hier in der Region bei den „Wüschten Vitotreibern“
MECKENBEUREN/TETTNANG - Eigentlich sollte die gespendete ProfiKüche schon längst in Temesvar bei der Pater-Berno-Stiftung stehen. Doch immer noch lagert sie beim Team „Wüschte Vitotreiber“. Das wollte eigentlich im Mai bei der Europa-Orient-Rallye auf große Fahrt nach Jordanien gehen und die Geräte selbst abliefern. Corona macht den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung, die Rallye wurde abgesagt. Und auch das Rennteam schaffte es in der Zwischenzeit nicht, die Geräte mit seinen Fahrzeugen an den Zielort zu transportieren. Die zunehmenden Beschränkungen machen das jetzt wieder ganz unmöglich.
„Wir haben unter anderem Tische, Stühle, Geschirr, einen Gasherd, eine Winterhalter-Spülmaschine, eine professionelle Spüle“, zählt Thomas Merath auf. Er ist Mitglied des sechsköpfigen Teams aus Tettnang, Meckenbeuren, Ravensburg und Grünkraut. Das Problem laut Merath: Eine Spedition ist teuer, eine Lösung war auch deswegen zuletzt noch nicht in Sicht – trotz engen Kontaktes und Austausch mit der Pater-Berno-Stiftung.
„Gut wäre es natürlich, wenn es beispielsweise einen Spediteur gäbe, der auf dem Weg nach Rumänien immer mal wieder Platz auf der Ladefläche hat und nach und nach etwas von der Ausrüstung nach Temesvar bringen könnte“, formuliert Merath seine Idealvorstellung. Doch den muss man halt erst mal finden.
Der Plan war ursprünglich ein anderer. Bei der Europa-Orient-Rallye sind die persönlichen Hilfsprojekte eher am Rande bedeutsam, denn das Rennen startet in normalen Jahren offiziell in Istanbul und führt nach Jordanien. Doch auf dem Weg wäre der Zwischenstopp drin gewesen. Hauptprojekt wäre eine große Skulptur vom Magier Uri Geller gewesen: Dort hätte er mitgebrachte Löffel eingearbeitet. Im Austausch hätte es dann Hilfsgüter für Jordanien gegeben. Dort wären die Autos dann auch geblieben.
Die Fahrzeuge hat das Team „Wüschte Vitotreiber“schon. Die dürfen nicht mehr als 999,99 Euro kosten oder müssen älter als 20 Jahre sein. Insofern wäre das Team schon gut auf 2021 vorbereitet, falls die Rallye stattfindet. Was Merath freut: „Die Mannschaft ist trotz Corona zusammengeblieben, da wären Stand jetzt alle im nächsten Jahr dabei.“Einen ersten Etappenerfolg hatte das Team zum Jahresbeginn erreicht. Bei der Weltmeisterschaft im Carbecue (Kochen mit dem Auto) hatte das Team den zweiten Platz erlangt.