Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weihnachtstrucker fahren in den Osten
Johanniter sammeln bis zum 14. Dezember wieder Päckchen für ihre Hilfsaktion
BODENSEEKREIS (sz) - Die Johanniter sammeln ab sofort für ihre Weihnachtstrucker-Aktion. Die Hilfsorganisation bittet auch in diesem Jahr wieder Privatpersonen, Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine, Hilfspäckchen mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und einem kleinen Kinderspielzeug zu spenden. Die Päckchen sind laut Pressemitteilung für notleidende Kinder, Familien, alte Menschen und Menschen mit Behinderung, deren Lebenssituation durch die Coronavirus-Pandemie oft noch schwieriger geworden ist.
Fast alle Johanniter-Landesverbände unterstützen die Organisation der Weihnachtstrucker-Aktion auch dieses Jahr wieder. Von Norden bis Süden sammeln insbesondere Kinder aus Kindereinrichtungen und Schulen Pakete, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen, heißt es im Pressetext. Auch zahlreiche Unternehmen und Organisationen beteiligen sich. „Es ist einfach großartig, wie viel Unterstützung wir von den Menschen bekommen. Viele spenden seit mehreren Jahren Pakete für den Johanniter-Weihnachtstrucker. Das gehört bei ihnen einfach zur Vorweihnachtszeit wie das Plätzchenbacken“, wird Stefan Dittrich, Regionalvorstand der Johanniter in Oberschwaben/Bodensee, zitiert.
Wenn die Corona-Situation in Deutschland und den Empfängerländern es erlaubt, werden sich Weihnachtstrucker-Konvois auf den Weg machen. Ausschlaggebend dafür seien die Angaben des Robert-Koch-Instituts, heißt es. Sollte es aufgrund der Beschränkungen nicht möglich sein, dass Ehrenamtliche die Pakete in die Zielländer bringen, werden die Johanniter mit Speditionen zusammenarbeiten. Auch vor Ort werde diesmal manches anders sein als gewohnt. Zum Beispiel werde der persönliche Kontakt bei der Übergabe der Päckchen auf ein Minimum beschränkt sein. Nur so lasse sich der erforderliche Gesundheitsschutz sicherstellen: für die Teams der Lastwagen ebenso wie für die anderen Helfer, die lokalen Partner und die Empfänger der Päckchen. Trotzdem wollen die Johanniter-Weihnachtstrucker so präsent wie möglich sein.
Laut Pressemitteilung werden die Pakete aufgrund der aktuellen Situation nicht nur in Albanien, Bosnien, Nord- und Zentral-Rumänien sowie in der Ukraine und Bulgarien verteilt. Auch viele Menschen in Deutschland leiden unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und brauchen Unterstützung, heißt es. Daher werden die Johanniter zum ersten Mal in der Geschichte der Weihnachtstrucker-Aktion Päckchen
auch in Deutschland verteilen. In Albanien gehen die Pakete laut Pressetext zum Beispiel ans Kloster von Schwester Christina in Shkodra. Dort werden Kranke und alte Menschen umsorgt und Waisenkindern ein Zuhause gegeben. In der Ukraine unterstützen die Johanniter bedürftige Kinder, Familien und Kriegsflüchtlinge aus dem Osten des Landes. In Bosnien ist die Region Tuzla, die noch immer unter der Zerstörung aus dem Krieg in den 1990erJahren leidet, das Ziel. Im Norden und im Zentrum Rumäniens erhalten überwiegend Großfamilien, Heime für behinderte Menschen und Schulen Unterstützung. Seit zwei Jahren ist auch Bulgarien, das als ärmstes Land Europas gilt, ein Zielland des Johanniter-Weihnachtstruckers.
„Die Zahl derer steigt, die mit äußerst geringen Mitteln auskommen müssen“, wird Dittrich zitiert. „Daher wird der Johanniter-Weihnachtstrucker mit Partnern in den südosteuropäischen Zielländern, aber auch in Deutschland zusammenarbeiten.“Zudem gebe es in diesem Jahr zusätzlich die Möglichkeit, „virtuelle Päckchen“zu packen: durch Geldspenden, die Teile des Inhalts oder ein komplettes Päckchen finanzieren. Die eigentlichen Päckchen stellen dann die Partner in den Empfängerländern zusammen. Auf der Internetseite www.weihnachtstruckerspenden.de kann jeder ein Päckchen – oder auch zwei und mehr – packen.
Bis zum 14. Dezember können die Päckchen an allen JohanniterDienststellen und weiteren Sammelstellen abgegeben werden. Die Johanniter weisen darauf hin, dass es wichtig ist, sich auch in diesem Jahr an die Packliste zu halten, damit keine Probleme am Zoll entstehen und die Menschen möglichst gleichwertige Päckchen erhalten. redaktion.tettnang@schwaebische.de 07542/9418-60 0751/2955-5555 Lindauer Straße 9, 88069 Tettnang
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