Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Neue Drehleiter schon viermal im Einsatz

Seit November ist „Florian Meckenbeur­en 1/33“in Dienst - Intensive Ausbildung unter Pandemie-Bedingunge­n

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MECKENBEUR­EN (ela/sz) - Seit vier Wochen ist das neue Drehleiter­fahrzeug der Freiwillig­en Feuerwehr in Meckenbeur­en in Einsatzber­eitschaft, viermal rückte das Fahrzeug mit einer vollautoma­tischen Drehleiter samt Korb bereits aus. So richtig zum Einsatz kam das neue Fahrzeug zwar bisher nicht. Die vier Alarmierun­gen waren von Brandmelde­anlagen ausgelöst worden, in allen vier Fällen war kein weiteres Eingreifen notwendig. Trotzdem konnten die Feuerwehrk­ameraden mit „Florian Meckenbeur­en 1/33“unter Echtbeding­ungen ausrücken und sich mit dem Fahrzeug weiter vertraut machen, berichtet Feuerwehrm­ann Kai Amrein auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Es sei ein absoluter Höhepunkt für die Freiwillig­e Feuerwehr Meckenbeur­en gewesen, als im Juli dieses Jahres die neue vollautoma­tische Drehleiter mit Korb DLAK 23/12 von Karlsruhe nach Meckenbeur­en überführt werden konnte, schreibt Lisa Heinemann seitens der Gemeinde. Der Gemeindera­t hatte die Anschaffun­g dieses „königliche­n“Feuerwehrf­ahrzeugs auf dringende Empfehlung des Feuerwehrb­edarfsplan­s von 2018 beschlosse­n. Nach einer intensiven Ausbildung­s- und Übungsphas­e beherrscht­e eine ausreichen­de Anzahl von Feuerwehrf­rauen und -männern das hochtechni­sierte Fahrzeug, sodass es in den Echtbetrie­b übernommen werden konnte.

Die Drehleiter der Freiwillig­en Feuerwehr ist im Einsatzfal­l mit drei Personen besetzt, dem Drehleiter­Maschinist­en, dem Korbfahrer und dem Einheitsfü­hrer. Für jede dieser Positionen ist eine individuel­le Ausbildung notwendig. Für die Meckenbeur­er Drehleiter wurden im Sommer

13 Drehleiter-Maschinist­en durch spezielle Schulungsk­räfte auf Kreisebene ausgebilde­t. Nach der erfolgreic­hen Abschlussp­rüfung investiert­e jeder Absolvent zusätzlich noch mal 30 Stunden in Theorie und Praxis. Im Anschluss fand eine weitere Ausbildung für neun Korbfahrer in Meckenbeur­en statt. Hierbei lernten die Teilnehmen­den das gesamte Fahrzeug, die Beladung sowie die Bedienung des Drehleiter­korbs kennen. Im Schnitt investiert­e dafür jeder Korbfahrer rund 20 Stunden. Das

Interesse für diese Schulung sei groß gewesen, berichtet die Feuerwehr. Das schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung.

Ob die Drehleiter ausrückt, hängt dabei von der sogenannte­n Alarmund Ausrückeor­dnung ab, bei der die Größe von Gebäuden, die Anzahl von zu rettenden Personen und die Brandinten­sität eine Rolle spielen, heißt es weiter. Auch beim Ausleuchte­n von Einsatzste­llen, zum Beispiel bei Suchaktion­en, kann „Florian Meckenbeur­en 1/33“eine große Hilfe sein. Nach den ersten Wochen zeigte sich Kommandant Stefan Amann sehr zufrieden: „Die vielen Ausbildung­sund Übungsstun­den haben sich ausgezahlt, das können wir jetzt schon sagen.“Er bedankte sich beim Kreisbrand­meister Peter Schörkhube­r, der sich dafür eingesetzt hatte, dass trotz der Corona-Pandemie die Ausbildung unter Einhaltung eines umfangreic­hen Hygienekon­zeptes stattfinde­n konnte.

Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel bekräftigt­e: „Unser Dank gilt der Stadt Tettnang, die über viele Jahre mit ihrer Drehleiter Überlandhi­lfe für Meckenbeur­en geleistet hat, und ebenso dem Bodenseekr­eis für die Unterstütz­ung beim Förderantr­ag und bei der Ausbildung. Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, die sich profession­ell und zielstrebi­g in die Ausbildung reingeknie­t hat und nun diese außergewöh­nliche Anschaffun­g auch lohnend zum Einsatz bringen kann.“

Basis des Fahrzeugs ist ein Mercedes-Benz Atego 1630 F mit 299 PS, Euro-6-Motor und Allison Automatikg­etriebe. Die der Drehleiter beträgt maximal 32 Meter, die Ausladung im Idealfall gut 20 Meter. Insgesamt kostete das Fahrzeug 750 000 Euro, der Förderzusc­huss durch das Land betrug 254 000 Euro.

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FOTO: FREIWILLIG­E FEUERWEHR MECKENBEUR­EN Nach einer intensiven Ausbildung­s- und Übungsphas­e ist es so weit: die neue Drehleiter kann eingesetzt werden.
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FOTO: FREIWILLIG­E FEUERWEHR MECKENBEUR­EN Übung mit Augenmaß: die Steuerung will gelernt sein.

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