Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ole Münder wird Bürgermeister in Langenargen
Knappes Ergebnis am Sonntagabend – Die ersten Reaktionen von Achim Krafft und Ole Münder
LANGENARGEN - Ole Münder wird neuer Bürgermeister von Langenargen. Das Ergebnis war am Sonntagabend erneut knapp: Der Herausforderer erreichte im zweiten Wahlgang am Sonntag 50,91 Prozent der Stimmen. Münder bedankte sich in einer kurzen Rede für das Vertrauen. Amtsinhaber Achim Krafft kam auf 48,85 Prozent. Er zeigte sich gefasst.
Der parteilose Würzburger Oberverwaltungsrat Münder konnte 2122 Wähler hinter sich vereinen. Für den CDU-Politiker Krafft stimmten 2036 Langenargener und Langenargenerinnen, 86 weniger. Mark Walkucz, der im Wahlkampf jetzt überhaupt nicht mehr in Erscheinung getreten war, erhielt sieben Stimmen. Drei Langenargener schrieben andere Namen auf den Stimmzettel.
Beim ersten Wahlgang am 8. November hatte Ole Münder 49,72 Prozent der Stimmen erreicht, Achim Krafft 49,07 Prozent. Insgesamt waren 6373 Bewohner der Seegemeinde wahlberechtigt. 4176 nutzten dieses Recht am Sonntag auch. Damit lag die Wahlbeteiligung beim zweiten Wahlgang bei 65,53 Prozent, also etwas höher als bei der ersten Wahl vor drei Wochen mit 60,94 Prozent.
Knapp 300 Langenargenerinnen und Langenargener kamen am Sonntagabend zum festlich geschmückten Christbaum am Marktplatz, um auf das Ergebnis zu warten. Kurz vor 19.30 Uhr trat Hauptamtsleiter Klaus-Peter Bitzer schließlich ans Mikrofon, um den Wahlsieg von Ole Münder zu verkünden.
Die stellvertretende Bürgermeisterin, Susanne Porstner (FWV), dankte beiden Kandidaten für den fairen Wahlkampf. „Demokratie ist nicht das Ziel, sondern ein Prozess. Wir wünschen uns alle einen offenen Austausch miteinander“, so Porstner. Sie überreichte Münder eine Flasche Wein und einen Blumenstrauß als Geschenk zum Wahlsieg – und wünschte im Namen des Gemeinderats eine gute Zusammenarbeit.
Für eine kurze Dankesrede trat der frisch gewählte Bürgermeister ans Mikrofon und wandte sich an die anwesenden Langenargener: „Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. Ich wünsche mir ein gutes Miteinander.“Nach der Rede zeigte Münder sich überwältigt. „Ich habe es noch gar nicht so richtig realisiert. Ich danke vor allem meiner Frau“, so Münder im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Wichtig sei ihm nun, dass die Gemeinde nach dem Wahlkampf gemeinsam die Themen anpacke, die wichtig für Langenargen seien. Achim Krafft verfolgte die Verkündung
gemeinsam mit seiner Familie in der Zuschauermenge. Er zeigte sich gefasst. „Die Wahlbeteiligung hat sich noch einmal nach oben entwickelt, das ist gut. Die Bürgerschaft hat klar entschieden. Das knappe Ergebnis hat sich wiederholt.“In vier Wochen müsse sich der neue Bürgermeister in die Geschicke der Gemeinde einarbeiten.
Auch Bürgermeister aus umliegenden Gemeinden waren vor Ort. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ole Münder. Wir werden direkt und eng zusammenarbeiten“, sagte Arman Aigner, Bürgermeister von Eriskirch. In ein paar Wochen würden die ersten Gespräche sicherlich folgen. „Es tut mir natürlich leid für Achim Krafft. Leider ist es das Schicksal, wenn man sich in ein Wahlamt begibt.“Er hoffe auf eine weiterhin sehr gute Zusammenarbeit der Gemeinden Kressbronn und Langenargen, sagte Daniel Enzensperger, Bürgermeister von Kressbronn. Eine kleine Delegation des Musikvereins, der bei der letzten Wahl aufgrund des fehlenden Ergebnisses nicht spielen konnte, spielte ein Ständchen.