Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Existenzielle Krise“für die Gastronomie am Bodensee
Junge Union Bodenseekreis diskutiert online mit zweitem Dehoga-Vorsitzenden und Landtagsabgeordnetem
BODENSEEKREIS (sz) - In einer digitalen Sitzung hat die Junge Union (JU) Bodenseekreis den Hotelier und Gastronomen Uwe Felix, zweiter Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), getroffen. An der Videokonferenz beteiligten sich laut Pressemitteilung die CDU-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Bodensee, Dominique Christine Emerich, der Landtagsabgeordnete August Schuler aus dem Wahlkreis Ravensburg-Tettnang sowie weitere zugeschaltete JU-Mitglieder.
Hotelier Uwe Felix betreibt das Hotel Traube in Friedrichshafen und das Landhotel Krone im Deggenhausertal und gab einen umfassenden Einblick in die aktuelle Corona-Situation der Gastwirtschaft. Felix berichtete, dass die befristete Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent bis Ende Juni auf Speisen in der Gastronomie bis zum „Lockdown light“eine echte Hilfe zur Selbsthilfesei.Viele Betriebehaben seit Anfang Novemberteilweise oder ganz geschlossen und können keine Umsätze machen. Die Gastronomiebranche sehe die sogenannten Novemberhilfen deshalb als notwendige Entschädigungen. Der Dehoga. Vorsitzende forderteeine langfristige Senkung der Mehrwertsteuer aufsieben Prozent für Speisen in der Gastronomie. Dies sei ein Baustein, um Branche wieder zu stabilisieren. Thomas Maier, Kreisvorsitzender der JU, unterstützte diese Forderung.
Maier betonte, dass der unterschiedliche Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen im Restaurant und sieben Prozent zum Mitnehmen den Wettbewerb völlig verzerrt habe. Aus ökologischer Sicht entstehe bei Speisen zum Mitnehmen mehr Verpackungsabfall. Dies dürfe nicht steuerlich begünstigt werden.
Landtagskandidatin Dominique Emerich wünscht sich in Bezug auf die aktuell niedrige Quote nachvollziehbarer Corona-Infektionen eine flächendeckendere Nutzung der Corona-Warn-App. Dies unterstütze die derzeit geschlossenen Gastronomiebetriebe in ihrem Ziel, eine schnellstmögliche Öffnung zu erreichen.
Der Landtagsabgeordnete August Schuler sieht das Gastgewerbe in einer nie dagewesenen Extremsituation.In vielen Gesprächen mit den Gastronomen werde deutlich, dass der zweite „Lockdown“die Betriebe in eine existenzielle und finanzielle Krise stürze. Die Antragstellung für die Novemberhilfe sei inzwischen möglich, erste Abschlagszahlungen würden unbürokratisch Anfang Dezember ausbezahlt werden. Schuler: „Diefinanziellen Ausfälle der Gastronomie müssen jetzt entschädigt werden. Und aus der Novemberhilfe muss eine Dezemberhilfe werden.“