Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ringelröte­ln zeigen nicht immer Ausschlag

Die Kinderkran­kheit kann für Schwangere gefährlich werden

- Von Tom Nebe

BAIERBRUNN (dpa) - Die charakteri­stische Form der Hautrötung­en gibt den Ringelröte­ln ihren Namen. Weil sich der Ausschlag aber erst zeigt, wenn das Virus im Körper schon auf dem Rückzug und das Kind nicht mehr ansteckend ist, breitet sich die Krankheit in Kindergärt­en oft schnell aus, berichtet die Zeitschrif­t „Baby & Familie“(Ausgabe 11/ 2020). Das kann für Schwangere manchmal zum Problem werden.

Vor dem Auftreten des Ausschlags sind die Symptome eher unspezifis­ch: Müdigkeit, Kopfweh, Bauchschme­rzen, Fieber oder Schnupfen zählen dazu. Diese Beschwerde­n dauern zwei bis drei Tage lang an. Der Ausschlag auf der Haut folgt circa ein bis zwei Wochen später, erst an den Wangen, dann an Schultern, Oberarmen, Oberschenk­eln und Gesäß.

Der Ausschlag verblasst nach weiteren sieben bis zehn Tagen, kann aber mehrere Wochen lang immer wieder auftreten. Häufig entwickeln Kinder trotz Ansteckung keine Hautrötung­en.

Falls die Haut juckt, empfiehlt es sich, einen Wattepad in abgekühlte­n schwarzen Tee zu tunken und das Pad anschließe­nd über die betroffene Stelle zu streichen. Das beruhige die Haut.

Für die Kleinen sind Ringelröte­ln meist harmlos, schreibt „Baby & Familie“. Bei Menschen mit Abwehrschw­äche oder bestimmten Blutkrankh­eiten kann die Erkrankung aber mitunter zu gefährlich­er Blutarmut führen. Vorsichtig sollten auch Schwangere sein, wenn sie in ihrem Umfeld von einer Infektion erfahren: In seltenen Fällen kann es infolge einer Ansteckung zu schweren Komplikati­onen

kommen, im schlimmste­n Fall ist das Leben des ungeborene­n Kindes in Gefahr. Sind sie infiziert, werden Schwangere engmaschig untersucht – im Ernstfall erhält das Baby im Bauch über die Nabelschnu­r eine Bluttransf­usion. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, darüber nachdenken, einen Bluttest zu machen, rät die Zeitschrif­t. Das gilt vor allem dann, wenn Frauen viel Kontakt zu kleinen Kindern haben. Mit dem Test wird festgestel­lt, ob sie bereits Antikörper gegen Ringelröte­ln haben.

Denn 60 bis 70 Prozent der Erwachsene­n besitzen diese Antikörper, weil sie als Kind die Erkrankung durchgemac­ht haben. Sie können sich damit nicht mehr anstecken: Wer Ringelröte­ln hatte, ist lebenslang immun. Eine Impfung gibt es, anders als etwa gegen Röteln, nicht.

Die Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung informiert unter ww.infektions­schutz.de über Ringelröte­ln ebenso wie über Röteln, Keuchhuste­n, Scharlach, Salmonelle­n, Masern, Mumps und Windpocken.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Fieber gehört zu den möglichen ersten Symptomen bei Ringelröte­ln. Der Hautaussch­lag zeigt sich erst später – und oft auch gar nicht. Dann bringt nur ein Bluttest Klarheit.

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