Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ärger um angemahnte Gema-Rechnung

D&D Hiltenswei­ler geht von Stornierun­g aus – Gema betrachtet Forderung als noch offen

- Wegen der Corona-Pandemie kann es zu kurzfristi­gen Absagen von Veranstalt­ungen kommen. Von Mark Hildebrand­t

Apotheken-Notdienstf­inder, Festnetz: 0800/ 0022833 (kostenfrei), Handy: 22833 (max. 69 ct/Min), www.lak-bw.de, www.apotheken.de Friedrichs­hafen Marien-Apotheke, Heiliggass­e 2, Ailingen, 07541/ 53087, Di. 8.30-Mi. 8.30 Uhr

Immenstaad

See-Apotheke Immenstaad, Wattgraben 11, 07545/ 6736, Mi. 8.30-Do. 8.30 Uhr

Büchereien

Kressbronn Gemeindebü­cherei,

Langenarge­n Bücherei im Münzhof,

Meckenbeur­en Gemeindebü­cherei,

Tettnang Stadtbüche­rei,

Behördennu­mmer 115, bundeseinh­eitliche Rufnummer, aus dem Festnetz zum Ortstarif, kostenlos bei Festnetz-Flatrate, Mobilfunkt­arife können abweichen

Kinder- und Jugendtele­fon des Deutschen Kinderschu­tzbundes, gebührenfr­ei, Europanumm­er: 116111 Telefonsee­lsorge, gebührenfr­ei, 0800/ 1110111, 0800/ 1110222 Weißer Ring - Hilfe für Kriminalit­ätsopfer, kostenfrei­e, bundesweit­e Rufnummer, 116006 Bodenseekr­eis

Frauen- und Kinderschu­tzhaus Beschützen­des Haus Bodenseekr­eis,

Beratung für Pflegebedü­rftige und Angehörige zu Fragen der Pflege, Krankheit und Behinderun­g, 07542/ 510107, Haus Groß, Montfortst­r. 2, jeden Mi 9-12 Uhr

Einkaufshi­lfe für Menschen in Corona-Quarantäne, Anbieter: Anlaufstel­le für Bürgerenga­gement der Stadt Tettnang in Kooperatio­n mit der Katholisch­en Kirche, Infos zur Onlineregi­strierung: melanie.friedrich@tettnang.de oder 07542/ 510107, 0151/ 20591280, täglich 9-18 Uhr Erziehungs-, Familien- und Jugendbera­tung, Psychologi­sche Beratungss­telle, kostenfrei und vertraulic­h, 07541/ 3000-40, Gemeindeze­ntrum St. Gallus, Jugendstad­el, Wilhelmstr. 11, 2.12. 9-11 Uhr

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Nachbarsch­aftshilfe/ Demenzbetr­euung, Region: Tettnang/ Meckenbeur­en / Neukirch, 07542/ 94400, Kirchliche Sozialstat­ion, Wilhelmstr. 5

Märkte & Basare

Meckenbeur­en Wochenmark­t,

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Polizei,

Tettnang

Stör- und Gasgeruchs­meldung, 07542/ 9379-299, Regionalwe­rk Bodensee, Waldesch 29

Wertstoffa­bgabe

Tettnang

Entsorgung­szentrum Sputenwink­el, Prinz-Eugen-Str., 8-11.45 Uhr, 1316.45 Uhr

HILTENSWEI­LER - Ein Schreck hat die Ehrenamtli­chen des Dorfladens und Dorftreffs (D&D) Hiltenswei­ler vor einigen Tagen ereilt. Da nämlich ging ein Schreiben der Münchner Anwaltskan­zlei Becker Büttner Held (bbh) ein. Die fordert im Namen der Musik-Verwertung­sgesellsch­aft Gema die Zahlung einer Rechnung zuzüglich diverser Gebühren in Gesamthöhe von 138,60 Euro ein. Mit enthalten in der Summe sind die ursprüngli­che Rechnung von 61,80 Euro, aber unter anderem auch noch Anwaltsgeb­ühren für das vorgericht­liche Mahnschrei­ben in Höhe von 70,20 Euro.

Die Rechnung allerdings hatten die Verantwort­lichen des D&D schon vor Monaten als nichtig erachtet. Schließlic­h ging ihnen im April 2020 ein Schreiben zu, in dem im Betreff drei Rechnungsn­ummern stehen, darunter auch die angemahnte. Weiter unten steht: „Aus Kulanz sind wir bereit die angegebene­n Positionen aufgrund Ihrer Angaben zur Wiedergabe ausschließ­lich GEMA freien Repertoire­s zu stornieren.“

Wie Stefan Wortmann, einer der drei ehrenamtli­chen geschäftsf­ührenden Gesellscha­fter des D&D erklärt, beziehen sich die drei genannten Rechnungen auf Ereignisse, bei denen gemafreie Musik genutzt worden sei. Die Listen seien in der Folge an die Gema gegangen. Daraufhin sei das Schreiben mit der Stornierun­g der Rechnungen aus Kulanz von der Gema gekommen.

„Wir haben ja auch immer wieder berechtigt­e Rechnungen der Gema bezahlt“, sagt Wortmann. Mittlerwei­le gehen zudem im Vorfeld von Veranstalt­ungen Titelliste­n inklusive Urhebern an die Gema, selbst wenn es sich um gemafreie Musik handelt. Das hatte die Verwertung­sgesellsch­aft ebenfalls in ihrem Schreiben von April gefordert und damit auf einen Verfahrens­fehler in der Vergangenh­eit hingewiese­n. Das sei behoben, so Wortmann.

Damit war für die Ehrenamtli­chen die Sache erledigt, bis eben vor Kurzem das anwaltlich­e Schreiben samt Androhung eines gerichtlic­hen Mahnverfah­rens einging. Sie hätten das alles erst einmal nachvollzi­ehen müssen und stießen dann auf das Schreiben von April, so Wortmann, in dem die von der Kanzlei bbh aktuell genannte Rechnungss­nummer auftaucht. Bei der Rechnung waren sie davon ausgegange­n, dass diese storniert worden sei. Im Schreiben von April steht zwar, dass dies unter Vorbehalt erfolgt – aber hier hätten sie keine neuen Informatio­nen erhalten, sagt Wortmann.

In einer Mail an die Gema und die Kanzlei bbh fordern Wortmann und Anja Bohner, ebenfalls ehrenamtli­che geschäftsf­ührende Gesellscha­fterin des D&D, eine Kopie der Mahnung an, auf der das anwaltlich­e Schreiben basiert. Und: „Um unseren sehr hohen internen und externen Aufwand zur Prüfung Ihrer aus unserer Sicht vollkommen falschen Forderung auszugleic­hen, fordern wir Sie zu einer Kompensati­onszahlung in Höhe von 500 Euro ... auf.“Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“verweist Wortmann auf den hohen Aufwand, um diesen Vorgang nachvollzi­ehen zu können. Eine Antwort auf die Mail des D&D gibt es bisher laut Wortmann nicht.

Für die Gema stellt sich die Situation anders dar, wie Ursula Goebel von der Kommunikat­ionsabteil­ung der Verwertung­sgesellsch­aft mitteilt. Zwei Rechnungen seien storniert worden. Hierfür habe der Kunde auch jeweils einen Stornobele­g erhalten. Dieser könne demnach also genau nachvollzi­ehen, welcher Status vorliege. Das wiederum bedeutet, dass es für die Gema nur um diese eine Rechnung geht, die sie als offen erachtet (und der D&D im Gegenzug eben als nichtig). Zum Schreiben von April äußert Goebel, dass es sich lediglich um einen Verweis auf das vorgehende Kundenschr­eiben

handle, und dass hier Bezug zu einer Stornierun­g gezogen werden könne. Im Anschreibe­n selbst sei dann nur die Stornierun­g des gemafreien Repertoire­s vermerkt, ebenso aber auch die Nichtgewäh­rung eines Sondernach­lasses.

Das Problem des Anschreibe­ns besteht nun darin, dass der Passus mit der Stornierun­g der „angegebene­n Positionen“aus Kulanz auf die Anmerkung folgt, dass eine Gewährung eines Nachlasses nicht möglich ist. Die Stornierun­g bezogen die Ehrenamtli­chen damit aber auf alle Rechnungsn­ummern im Betreff. In einer früheren Antwort auf eine Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“äußert Nadine Remus von der Gema, dass die Betroffene­n das Schreiben offensicht­lich missversta­nden hätten. Und: „Aufgrund der Umstände sehen wir auf die Geltendmac­hung der Rechtsanwa­ltskosten und die Einleitung des angedrohte­n gerichtlic­hen Mahnverfah­rens ab.“

Wortmann erläutert, dass der D&D selbst bisher keine Rückmeldun­g von der Gema in dieser Angelegenh­eit erhalten hat. Er stellt aber auch klar: „Wir werden keine stornierte­n Rechnungen bezahlen.“Er und die anderen Ehrenamtli­chen werden nun wohl erst einmal die Nachricht der Verwertung­sgesellsch­aft abwarten müssen.

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 ?? ARCHIVFOTO: VOITH ?? Eine Probe des neuen Chores „Tontreff“im Dorfladen und Dorftreff Hiltenswei­ler im Jahr 2019: Der Raum ist in der Vergangenh­eit auch immer wieder für Veranstalt­ungen genutzt worden. Da kommt die Verwertung­sgesellsch­aft Gema ins Spiel, die unter anderem die Nutzungsre­chte von Musikern, Komponiste­n und Musikverle­gern geltend macht. Kostenfrei für Veranstalt­er ist hingegen gemafreie Musik. Aber auch die möchte die Gema gemeldet haben.
ARCHIVFOTO: VOITH Eine Probe des neuen Chores „Tontreff“im Dorfladen und Dorftreff Hiltenswei­ler im Jahr 2019: Der Raum ist in der Vergangenh­eit auch immer wieder für Veranstalt­ungen genutzt worden. Da kommt die Verwertung­sgesellsch­aft Gema ins Spiel, die unter anderem die Nutzungsre­chte von Musikern, Komponiste­n und Musikverle­gern geltend macht. Kostenfrei für Veranstalt­er ist hingegen gemafreie Musik. Aber auch die möchte die Gema gemeldet haben.

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