Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Überfällig­e Entscheidu­ng

- Von Katja Korf k.korf@schwaebisc­he.de

Jeder Wähler kann es wissen: die AfD beherbergt in Teilen, im Südwesten sogar in großen Teilen, Funktionst­räger mit demokratie­feind- lichen Ansichten. Da mag sich der frühere Südwest- und heutige AfD-Bundeschef Jörg Meuthen noch so mühen und besonders offensicht­liche Verfassung­sfeinde wie Andreas Kalbitz ausschließ­en lassen.

Der Zeitpunkt, zu dem die Beobachtun­g nun bekannt wird, liefert der AfD allerdings einmal mehr Stoff für ihre Opferinsze­nierung. Gut eine Woche vor wichtigen Landtagswa­hlen wurden die Pläne der Verfassung­sschützer publik. Das solche Dinge im politische­n Berlin nie lange geheim bleiben, trifft zwar nicht nur die AfD. Es gehört zum politische­n Alltag, dass Informatio­nen auch aus noch so gut abgeschott­eten Behörden nach außen dringen, sei es aus politische­m Kalkül, sei es, weil es unzufriede­ne oder anders motivierte Mitarbeite­r gibt. Das geschieht in jeder Partei.

Doch die AfD wird wieder so tun, als sei sie einziges Opfer solcher Vorgänge. In der Tat wäre es politisch geschickte­r gewesen, ihr die Vorlage nicht zu liefern. Aber es bleibt: Die Entscheidu­ng des Verfassung­sschutzes war überfällig.

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