Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Karius würde gerne bei Union Berlin bleiben
Loris Karius
Fußball-Torhüter
(Foto: dpa) sieht seine Zeit beim Bundesligisten Union Berlin nicht nur als Zwischenstopp an. „Ich habe beim FC Liverpool noch einen Vertrag bis 2022. Aber selbstverständlich kann ich mir vorstellen, wenn alles passt, in Berlin zu bleiben. Ich bin ja nicht auf der Durchreise hier“, sagte der 27-jährige gebürtige Biberacher: „Die Mentalität der Leute und der Spirit der Mannschaft tun mir gut. Ich bin grundsätzlich ein bodenständiger Typ. Auch wenn ich ein teures Auto fahre.“Karius ist von Liverpool nur bis Saisonende an Union ausgeliehen. Er stand die letzten drei Spiele im Tor der Berliner, am Sonntag (18 Uhr) gegen Arminia Bielefeld kehrt Stammkeeper Andreas Luthe (zuletzt verletzt) zurück. (dpa)
MÜNCHEN - Ein Titelduell ist dieser deutsche Clásico nicht, die Brisanz trotzdem riesengroß. Auf dem Weg zur nächsten Meisterschaft will Tabellenführer FC Bayern gerade gegen Borussia Dortmund als größten Rivalen des vergangenen Jahrzehnts ein Zeichen der Stärke setzen. Doch auch für den BVB ist das Duell in der Allianz Arena (Samstag, 18.30 Uhr/ Sky) von enormer Bedeutung, schließlich wollen die Borussen eine verkorkste Saison retten und doch noch einen Champions-League-Platz ergattern. Kein anderer Trainer hat die erfolgreiche Vergangenheit beider Clubs so geprägt wie Ottmar Hitzfeld. Im Interview mit Patrick Strasser spricht der ehemalige Erfolgstrainer über die Bedeutung des ewigen Duells, bewertet die Trainerrochade in Dortmund und kommentiert eine mögliche Rückkehr von Hummels, Müller und Boateng in die Nationalmannschaft.
Herr Hitzfeld, wie wichtig war das 1:0 der Dortmunder Borussia im DFB-Pokal-Viertelfinale in Mönchengladbach mit Blick auf den deutschen Clásico am Samstag? Wie viel Auftrieb gibt das den Dortmundern?
Dieser Sieg in Gladbach gegen eine Spitzenmannschaft ist ein Motivationsschub, setzt Kräfte frei. Dortmund hat Substanz in der Mannschaft, aber viele relativ junge Spieler. Da ist es wichtig, Erfolgserlebnisse zu haben. Denn in der Regel können junge Spieler Rückschläge nicht so gut wegstecken wie die Erfahrenen. Und das Duell mit den Bayern hat einen enormen Wert, es geht ums Prestige. Ganz Deutschland, ganz Europa schaut auf dieses Spiel.
Die Dortmunder wollen zeigen, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist. Dabei ist RB Leipzig doch momentan die zweite Kraft im deutschen Fußball, oder?
Zurzeit hat Leipzig den besseren Lauf, sie haben sehr gut eingekauft. Trainer Julian Nagelsmann macht einen guten Job, er kann die Mannschaft pushen. Außerdem haben sie weniger zu verlieren als Dortmund. Wenn Leipzig nicht oben mitspielt, dann kümmert das die Fans dort – aber interessiert nicht ganz Deutschland. Der BVB hat wie Bayern eine riesige Fangemeinde.
Könnten die Schwarz-Gelben mit einem Erfolg in München sogar noch in den Titelkampf eingreifen?
Nein, das glaube ich nicht, aber Dortmund könnte in München Boden gutmachen und die Fans etwas versöhnen, weil die Saison doch enttäuschend verlaufen ist. Für den BVB steht viel auf dem Spiel. Mit einem Schlag könnte man wieder Kraft schöpfen für die restliche Saison und doch noch einen Champions-League-Platz erreichen. Das ist ja finanziell enorm wichtig. Ich glaube aber nicht, dass Dortmund gewinnen wird. Dafür hat Bayern zu viel Substanz.
In den letzten Jahren gab es für den BVB in der Allianz Arena immer eine kräftige Abreibung – 4:0, 5:0, 6:0 hießen die letzten Ergebnisse.
Weil es auch für die Bayern-Profis spezielle Spiele sind. Jeder ist fokussiert, die Aufmerksamkeit gewaltig. Und dann ist Bayern eben einfach Bayern.
Was denken Sie über den Wechsel von Gladbachs Trainer Marco Rose zum BVB?
Die Verantwortlichen haben beschlossen, dass sie einen Trainer brauchen, der schon eine gewisse Erfahrung hat, und Rose war auf dem Markt. Den Transfer an sich verstehe ich aus Dortmunder Sicht. Rose ist eine
Damit sind wir bei Hansi Flick und dessen Aufstieg vom Co-Trainer zum Chefcoach, der sechs Titel gewann. Steigen nun der Druck und die Erwartungen?
Hansi Flick hat Sensationelles geleistet, das Triple war unglaublich. Man hat ja nicht glücklich gewonnen, sondern überlegen. Das zu bestätigen und das Level hochzuhalten, ist schwierig für einen Trainer, weil die Spieler so viel erreicht haben und nun etwas zufriedener sind. Also ist es normal, dass es Rückschläge gibt wie etwa das Aus im DFB-Pokal in Kiel. Solche Sensationen habe ich auch durchmachen müssen.
Haben Sie sich gefreut, dass sich Jamal Musiala, der am Freitag seinen ersten Profivertrag gleich bis 2026 beim FC Bayern unterschrieb, für die deutsche und gegen die englische Nationalmannschaft entschieden hat?