Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Keine Geduld mehr

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Zum Thema Impfen:

Zwischen den selbstgefä­lligen Sprüchen unseres Sozialmini­sters Manne Lucha in der SZ vom 3. März, und dem Impfreport unseres Landrats Lothar Wölfle in der SZ vom 4. März klafft eine große Lücke. Seit Wochen besteht im Bodenseekr­eis das Chaos für die impfberech­tigten Personen über 80 Jahre, und der Hinweis des Herrn Lucha auf die Hotline beziehungs­weise Internetan­meldung spricht Hohn. Der Gipfel aber ist die Warteliste mit über 97 000 Wartenden. Bei dem Impftempo werden wir wahrschein­lich im Dezember dieses Jahres alle geimpft sein.

Eine E-Mail von mir an Lucha, die ich vor einer Woche schrieb, wurde von seinem Büro bis heute nicht beantworte­t. Ist das sein Verständni­s von Bürgernähe? Mit dieser ist es ohnehin nicht weit, da er außer im Wahlkampf kaum präsent ist und sonst nirgends auftaucht. Da mir der Geduldsfad­en gerissen ist, habe ich mich in dem Impfzentru­m Hohentenge­n im Kreis Sigmaringe­n angemeldet und sofort beide Impftermin­e bekommen. Die Abwicklung dort ist profession­ell organisier­t und läuft zügig ab. Es kann also nicht am mangelnden Impfstoff liegen, denn sonst würde es dort ja auch nicht funktionie­ren.

Wenn Sie, Herr Lucha, im Bodenseekr­eis wiedergewä­hlt werden wollen, hätten Sie sich mehr bemühen müssen und nicht alle Kritik von sich weisen oder auf andere schieben. Zu den Flops der Krankenhau­sreform und der Verlegung der Polizeizen­trale kommt jetzt die Impfkampag­ne dazu. Man macht sich so seine Gedanken.

Ingeborg Leo, Tettnang

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